Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2006-2007 - Acta Ethnologica Danubiana 8-9. (Dunaszerdahely-Komárno, 2007)
Tanulmányok - Schriefer, Andreas: Szlovákok, németek és magyarok - Vita és kiegyezés a forradalom korában. Egy pillantás a Pressburger Zeitungra és mellékletére
durch die Truppen Habsburgs stand, werden nun Brüche und Kontinuitäten innerhalb der Grundpositionen der Zeitung geschildert. Anschließend erfolgt eine Skizzierung der hervorstechendsten Themen des Zeitraums unmittelbar nach der Revolution, der beginnenden neoabsolutistischen Periode. Dazu gehört die Darstellung der Madjaren nach der Revolution, die zeitgenössische Bewertung der nichtmadjarischen Volksgruppen während der Revolution, die Vorstellungen über das Zusammenleben der Nationalitäten nach der Revolution sowie schließlich die Darstellung der Slowaken und ihrer Anliegen, also vor allem die Reaktionen auf slowakische Forderung nach territorialer Autonomie, aber auch der Umgang mit den slowakischen Repräsentanten. Wie nicht anders zu erwarten, zeigen sich doch erheblich Unterschiede in Einstellungen und Berichterstattungen der Zeitung im Zeitraum bis einschließlich 1848 einerseits und ab 1849 andererseits. Fühlten und artikulierten sich die Deutschen bis Ende 1848 in der Regel als Ungarn, versuchte man sich schon im nächsten Jahr von dieser Haltung zu distanzieren. Dementsprechend zeigte man sich bis zur Niederschlagung der Revolution den Madjaren und ihren Bestrebungen nach Integration und Assimilation wenn auch nicht unkritisch, aber doch aufgeschlossen und grundsätzlich zustimmend. Die slowakische Volksgruppe wurde bis zu den militärischen Ereignissen von 1848 nicht als politisch ernstzunehmende Gruppierung behandelt. Während der Revolution galt das slowakische Volk in der Regel als aufgehetzt, seine Repräsentanten als Räuber und Rebellen. Die Revolution selbst wurde von der Pressburger Zeitung und der deutschen Bevölkerungsgruppe zugunsten Ungarns und gegen Österreich geradezu euphorisch mitgetragen. Ab 1849 versuchte man, sich von dieser Haltung möglichst zu distanzieren, man sei nun sozusagen den hochmütigen Madjaren verfallen gewesen. Gaben sich die Zeitung und damit auch die deutsche Volksgruppe nun scheinbar als vorbildliche Österreicher, lässt sich aber doch auch schon zwischen den Zeilen erkennen, dass dieser Gesinnungswandel wohl nicht ganz ohne Zwang erfolgte und die folgenden Jahre und das Ende des Neoabsolutismus am Anfang der 1860er Jahre sollten zeigen, dass die ungarisch patriotische Einstellung der Zeitung doch tiefer wurzelte. Dementsprechend wurden auch die slowakischen Ambitionen in Richtung territorialer Autonomie nach 1848 zwar offen und aufgeschlossen behandelt — wie man dies fast ausnahmslos über die Berichterstattung der Pressburger Zeitung im betrachteten Zeitraum sagen kann -, dennoch schienen Zweifel an der Verwirklichung der Pläne zu bestehen. Die Zeitung setzte sich für den Gedanken und die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Nationalitäten, wie ihn die vom Kaiser oktroyierte Verfassung propagierte, offenbar hoffnungsvoll ein, für eine territoriale Abgrenzung scheint letztlich aber auch der politische Wille gefehlt zu haben. 200