Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)

Tanulmányok - Borsos, Balázs: Az új Stewardra várva. Ökológiai antropológia és neoevolucionizmus (Összefoglalás)

der andere Wellen —, und die Frage der Evolution wurde auf das Feld von Marxismus und Archäologie zurückgedrängt (Rambo 1991a, 25). Manchmal tauchten zwar neue Ideen, neue Autoren auf, aber der Hauptstrom der Anthropologie und der ökologischen Anthropologie fließt nun anderswo. Der hauptsächliche Grund dafür - wie das von Mihály Sárkány und Pé­ter Somlai erklärt wird - liegt in der Veränderung des ‘Zeitgeistes’, und zwar eben darin, dass die ökologisch genannten Ansichten in den Vordergrund traten: So gesehen kann die Mod­ernisierung für die Zerstörung des für die menschlichen Lebensumstände nötigen Gleich­gewichts verantwortlich gemacht werden. Die Idee des historischen Fortschritts verlor seine Glaubwürdigkeit, und die Wissenschaftler versuchten - losgelöst von den früheren ‘progres­­sivistischen’ Prämissen des Evolutionismus’ - neue prinzipielle Fundierung zu finden. Ihre Arbeiten wurden durch die Aufklärung von mehreren Fehlinterpretationen gestärkt, die von den Anthropologen des Evolutionismus’ in dem Glauben begangen worden sind, dass sie die Entwicklungsrichtung der Geschichte kennen, obwohl sie nur in ihrer eigenen Methodik ver­fangen waren und komplexe Phänomene ins Prokrustesbett ihrer eigenen historischen Schemata einzuzwängen versuchten. In der ‘postevolutionistischen’ Forschung traten statt umfangreicher Themen die Erforschung des Gedächtnisses und der Mentalität, die Mikrohis­torie, die Erforschung der Denkinhalte, der symbolischen und narrativen Formen in den Vordergrund, und es ist ersichtlich geworden, dass in der Geschichte der Menschheit neben ‘Progression’ auch Stagnation und Regression erscheint (Sárkány-Somlai 2003a, 15-19). Zwar werden „im gegenwärtigen intellektuellen Klima die umfassenden, die universale Geschichte betreffenden Konzeptionen nicht gefördert” (Sárkány-Somlai 2003a, 18), trotz­dem lohnt es sich, in Betracht der ökologischen Anthropologie etwas länger bei den Möglichkeiten der evolutionistischen Ansätze zu verweilen. Eine der zentralen Fragen des evolutionistischen Gedankens ist, was die einzelnen Stufen der Entwicklung ausmacht. Unter ihnen sind die technologischen, bzw. die sozial- und poli­tisch bestimmten Phasen am meisten bekannt (Morgan, Steward, Service). Ähnlich detailliert wurden die Phasen der Selbstversorgungssysteme erarbeitet, unter ihnen ist die makrosoziol­ogische Forschung der Lenskis am eingängisten: Sie definieren 10 Selbstversorgungssysteme von den Sammlern über die unterschiedlich entwickelten Pflanzenbau-, Agrar-, Hirten- und spezialisierten Fischersysteme bis zu den Industriesystemen, ausdrücklich betonend, dass unter ihnen keine unilineare Beziehung bestehe.1' Ein gemeinsames Problem der von Gerhard und Jean Lenski, plus anderen früheren Autoren (Hobhouse, Goldschmidt) ausgearbeiteten Systeme ist es, dass sie aus theoretischer Sicht für einen Rückschritt gehalten werden können. Sie behaupten nämlich - ähnlich wie Steward - eine mit ethnographischen Daten nur unzurei­chend stützbare, deterministische Beziehung zwischen der selbstversorgenden, aus der Anpassung an die Umwelt abzuleitenden Wirtschaft und anderen Seiten der Kultur (Rambo 1991a, 31). Wenn man aber nicht nur Subsysteme der Kultur, sondern die Kultur in ihrer Ganzheit betrachtet, die nach White die Gesamtheit von Symbolen sei (White 1997b, 459), dann wäre die Bestimmung von Entwicklungsstufen dennoch wichtig, auch wenn dies nicht immer einfach auszuführen zu sein scheint. Laut Talcott Parsons könnten die Informations­übertragungsmittel als Bestimmungsgrundlage der Entwicklungsstufen dienen. Diese Uber­tragungsmittel sind die mündlichen, schriftlichen, bzw. institutionalisierten Überlieferungs­formen (Recht, Gesetze) der normativen Ordnung, ln dieser Liste wäre noch zu beachten. * X Jäger und Sammler, 2. einfache Pflanzenbaues 3. entwickelte Pflanzenbaues 4. einfache Agrarproduzenten. 5. entwickelte Agrarproduzcnlcn. <i fischer. 7. maritime Systeme (Fischerei. Züchtung verschiedener Meercsticrc), X. einfache Hirten,l). entwickelte Hirten. 10. Induslriegesellschaften (Lenski Lenski 1978. XX-90). 29

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