Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)
A kisemlékkutatók 15. nemzetközi tanácskozásának előadásaiból - L. Juhász Ilona: A sírjeltől a nemzeti szimbólumig. Emlékoszlopok és kopjafák, mint a nemzeti identitás kifejezői
in Jánok fusionierte durch den Zusammenschluß der Produktionsgenossenschaften mit der LPG in Budulov). Der obere Teil dieses Speerholzes stellt eine Getreideähre dar; sie wurde wenige Tage vor der sogenannten “zarten Revolution“ (womit im Jahre 1989 die Wende eigentlich begann) eingeweiht. Der Anfertiger dieses Speerholzes war jemand, der auch an der Kulturveranstaltung in dem naheliegenden Somodi teilgenommen bzw. schon ähnliche Speerhölzer entworfen hatte. Nach der Wende verbreiteten sich Gedenksäulen im Kreise der Ungarn in der Slowakei noch mehr. Heute findet man an vielen unterschiedlich gestaltete Gedenksäulen, die zu den verschiedensten Anlässen aufgestellt werden. Außer bei den Kulturtreffen wurden sie zu festen Bestandteilen auch anderer Veranstaltungen; so z. B. beim Musiker- und Tanztreffen in Nagyfödémes (Veľké Uľany), dem Handwerker-Treffen bzw. verschiedenen Pfadfinder-, religiösen und Bildkunst-Treffen usw. Zahlreiche Gedenksäulen wurden anläßlich von Jubiläen der ungarischen Geschichte eingeweiht. In dieser Hinsicht ist das Millenniumsjahr der Ungarischen Landnahme ein wichtiges Datum (1996). Nicht außer Acht gelassen werden darf, daß diese Periode in die Zeit der dritten Mečiar-Regierung fällt, dessen ungamfeindliche Äußerungen bzw. die antiungarische Politik der Regierung die Einwohner der von Ungarn bewohnten Gemeinden noch mehr dazu ansporten, ihr Recht auf das Gebiet auszudrücken, wo sie geboren wurden. Viele Gedenksäulen wurden anläßlich des 50. Jahrestages zum Andenken der (im Sinne der Beneš-Dekreten 1947/48) gewaltsam deportierten Ungarn aus der Slowakei (z.B. in Andód, Fél) aufgestellt; außerdem zum 150. Jubiläum der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes ( 1848/49); oder zum 1100. Jubiläum der Gründung des Ungarischen Staates (im Jahre 2000). Auch in mehreren Gemeinden, wo es für die Opfer des Zweiten Weltkrieges bisher noch kein Gedenkstätten gab, wurden Speerhölzer errichtet; so in einem Dorf in der Westslowakei (Bátorkeszi/ Bátorové Kosihy) anläßlich des Jubiläums der ersten schriftlichen Erwähnung des Dorfes. Im Dorf Rakottyás (Rakytník) in der Mittelslowakei wurde im Rahmen des Dorftages eine Gedenksäule für die aus dem Ort weggezogenen Einwohner (die heute noch leben) aufgestellt_ Wenn auch nur vereinzelt, so sind doch nach der Wende Speerhölzer auch als Grabdenkmäler auf den Friedhöfen wieder von größerer Bedeutung. Zunehmend werden heute innerhalb der ungarischen Bevölkerung auch in solchen Orten Speerhölzer auf den Gräbern errichtet, wo es dort bisher keine entsprechende Tradition gegeben hat. Die neue Vorliebe für Speerhölzer brachte es also mit sich, daß diese Symbole ihre ehemalige Funktion wieder erfüllen und als Grabdenkmäler dienen. Auch in diesem Falle spielt die Betonung der nationalen Zugehörigkeit eine bestimmende Rolle und nicht die konfessionelle. Am Jahrestag eines Verstorbenen (der auf dem Friedhof in Párkány/Štúrovo ruht) ließ die Witwe im Rahmen einer kleinen Gedenkfeier ein Speerholz aufstellen; zu diesem Anlaß verschickte sie an die Verwandten und Bekannten sogar Einladungskarten. Ähnliche Grabzeichen wurden auch in der Umgebung von Kaschau verwendet (so z.B. in Szepsi/Moldava nad Bodvou und Buzita/Buzica). In Várhosszürét (Krásnohorská Dlhá Lúka) ließ einer der Verwandten eines im Kriege gefallenen Soldaten eine ähnliche Gedenksäule errichten; andersorts wurden auf solche Weise Ruhestätten der in dem Freiheitskampf 1848/49 gefallenen Freiheitskämpfer bezeichnet. Es gibt auch formale neue Entwicklungen: es ist mir gelungen, in Sommerein bei Preßburg ein Grabzeichen zu dokumentieren, das aussieht wie ein Kreuz; doch wurden die zwei Kreuzesbalken wie Speerhölzer beschnitzt, und zwar von jener Bildhauerin (Katalin Nagyferenc), die schon Gedenksäulen zu den verschiedensten Veranstaltungen in der ganzen Slowakei angefertigt hat. Das ehemalige Grabzeichen der Reformierten kann also auch zu einem Kreuz mutieren, ln demselben Friedhof befindet sich ein weiteres 69