Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)

A kisemlékkutatók 15. nemzetközi tanácskozásának előadásaiból - L. Juhász Ilona: A sírjeltől a nemzeti szimbólumig. Emlékoszlopok és kopjafák, mint a nemzeti identitás kifejezői

existiert (in den nächsten Jahren wurden weitere, insgesamt zehn Gedenksäulen-Speerhölzer in Orsújfalu aufgestellt). Die Teilnehmer kamen nicht nur aus der nahen Umgebung, sondern auch aus entfernten, von Ungarn bewohnten Ortschaften der Slowakei. Das Treffen hatte neben einer Bildungsfunktion auch mehrere andere Aufgaben. Einerseits war es ein Treffen der ungarischen Jugend und Intellektuellen, die sich über aktuelle Probleme der Ungarn in der Slowakei und über gegen sie gerichtete versteckte oder offene diskriminierende politische Schritte informierten. Bekanntschaften und Freundschaften, die dort geschlossen wurden, ermöglichten es später, die Beziehungen zwischen den Ungarn in der Slowakei auf gesamt­staatlicher Ebene weiterzupflegen. Kulturtreffen solcher Art (wie in Örsújfalu) wurden kurz nach der Wende (1989) nicht mehr weitergeführt; das Autocamping wurde privatisiert, und der neue Besitzer kümmerte sich nicht mehr um solche Veranstaltungen. Die Gebäude wurden abgerissen, alles Bewegbare wurde gestohlen. Fast ähnlich erging es den hier stehenden Gedenksäulen. Zum Glück gelang es István Katona (einem der ehemaligen aktiven Organisatoren), vier von ihnen zu retten. Er ließ die Gedenksäulen in dem (von ihm selbst begründeten) Árpád-Feszty- Gedenkpark in Martos (in der Nähe von Komorn) wieder aufstellen, andere wurden von den Ortsbewohner auf eigenen Grundstücken aufgestellt. Nach dem Beispiel von Orsújfalu wurden auch anderswo in der Slowakei ähnliche Kulturtreffen organisiert, deren Anziehungskreis das ganze von Ungarn bewohnte Gebiet der Slowakei von Preßburg (Pozsony/Bratislava) bis nach Ágcsernyő (Čierna nad Tisou) umfaßte. Zu den wichtigsten “Sommerlagern“ solcher Art gehörten Ghymes (Jelenec) bei Neutra (Nyitra/Nitra) und Bad Somodi (Drienovce) bei Kaschau (Kassa/Košice) in der Ostslowakei; außerdem wurden in der ganzen Südslowakei sogenannte Kreis-Sommerlager organisiert (Abb. 3). Als Schlußakkord dieser Veranstaltungen wurden jedesmal Gedenk­säulen und Speerhölzer aufgestellt; an vielen von ihnen sind in Runenschrift die Wörter “wir sind da“ zu lesen. Das “Speerholzaufstellen“ kann also auch als politische Botschaft, bzw. politische Stellungnahme verstanden werden. Im allgemeinen wurden die Holzschnittarbeiten von einem Amateur-Holzschnitzer oder Bildkünstler geleitet, bzw. von ihm wurden die Pläne entworfen. Mit dieser Aktion wurde schon am ersten Tag angefangen. An der konkreten Schnitzarbeit durften alle, die Lust dazu hatten, teilnehmen. Nach dem Vorbild dieser Kulturtreffen wurden Speerhölzer bald populär; sie erschienen nach relativ kurzer Zeit allmählich auch bei anderen Veranstaltungen. Als Beispiel dafür könnten die János-Selye-Tage in Komorn angeführt werden. Diese zwei- bis dreitägigen Veranstaltungen (benannt nach der berühmten Persönlichkeit - einem Medizinforscher der Stadt) haben eigentlich kulturellen Charakter, wo Vorträge, Buchpräsentationen, Ausstel­lungen usw. auf dem Tagesprogramm stehen. Zum Abschluß der Tage wurden in der Bastion VI. des Komorner Festungssystems Speerhölzer aufgestellt, ln den letzten Jahren werden neue Gedenksäulen sogar im Hofe des Sitzgebäudes des ungarischen Kulturverbandes Csemadok errichtet. Außer den erwähnten Veranstaltungen wurden Gedenksäulen bis zum Jahr 1989 nur ver­einzelt aufgestellt. Aufmerksamkeit verdienen auch die Begleitumstände eines Ereignisses, das sich von den anderen markant unterscheidet. In einem Dorf in der Ostslowakei, in Jánok (Janik), wurde anläßlich des 40. Jahrestages der dortigen LPG im Rahmen einer großen Feier eine Gedenksäule aufgestellt. Dabei ging es nicht um eine rein ungarische Veranstaltung, lediglich der Schauplatz war ein ungarisches Dorf in der Slowakei. Auf der Gedenksäule wurde eine kreisförmige Metalltafel befestigt, auf der folgende Inschrift in slowakischer Sprache steht: LPG Budulov, mit der Auszeichnung “Orden der Arbeit“ bedacht“. (Die LPG 68

Next

/
Oldalképek
Tartalom