Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2000-2001 - Acta Ethnologica Danubiana 2-3. (Dunaszerdahely-Komárom, 2001)

1. Tanulmányok - Van der Kooi, Jurjen: Határtörténetek - határokon átnyúló történetek

die Höhe. Dieser sagt, er wolle die höheren Öffnungen des Hauses zumachen, damit der Teufel erstickt, wenn er seinen Wind zu lassen beginne. Der Teufel flieht erschrocken davon.’ (Süvegh 1982, 217-222). Elf Varianten werden aufgelistet und analysiert und daraus erhellt, daß dieses Schwankmärchen bei den Ungarn sehr beliebt ist, und auch bei ihnen zumeist in gleichartige groteske Konglomeraten eingebunden wird wie in unserer kroatischen Erzählung. Auch wenn theoretisch nicht auszuschließen ist, daß die burgenländischen Kroaten dieses Märchen aus ihrer Heimat an der Adria mitgebracht und den Ungarn geschenkt haben, so spricht alles für das Gegenteil. Jedenfalls ist es jetzt im ungarischen Bur­genland eine gemeinsam kroatisch-ungarische Erzählung. Meine Damen und Herren, ich komme zum Fazit meines kurzen Vortrags. Auch wenn jede Volkserzählung ihre Grenzen im Raum hat, so sind Volkserzählungen an sich nicht primär das kulturelle Erbe einer bestimmten ethnischen, sprachlichen oder regionalen Gruppe, und man bekommt das Phänomen Völkserzählung im Raum nicht in den Griff, wenn man es nur als das Erbe einer solchen Gruppe abgrenzt und deutet. In multi-ethnischen und - kulturellen, mehrsprachigen Räumen wie im südlichen Mitteleuropa kann sie nur verstanden werden, wenn die Völkserzählung ohne Identitätssuche und Ideologie, und auch ohne Gattungspräferenzen, in einem interkulturellen und intersprachlichen Vergleich gesammelt und ausgewertet wird. Erst wenn dies geschehen ist, kann - vielleicht - auch deutlich wer­den, ob nicht doch bestimmte Erzähltypen, -themen oder -motive für die eine oder die andere geographische Gmppe charakteristisch sind, welcher Art denn auch. Sicherlich aber wird eine solche Erzählforschung über die Binnengrenzen hinaus viel mehr Grenzgeschichten ans Licht bringen. Literatur Aarne, Antti - Thompson, Stith 1964 The Types of the Folktale, A Classification and Bibliography. Antti Aame’s Verzeichnis der Märchentypen (FF Communications No. 3). Translated and Enlarged by Stith Thompson. Second Revision, Second printing. (FF Communications 184). Helsinki Houtzagers, Peter 1999 “Der Schneider, der Müllerknecht und der Teufel.” Eine kajkavische Erzählung aus Hidegség (Mit deutschem Paralleltext). In: Die Welt der Slaven, Halbjahresschrift für Slavistík 36 / N.F. 15, 201-253 Ranke, Kurt 1965 Grenzsituationen des volkstümlichen Erzählgutes. In: Gy. Ortutay und T. Bodrogi (Hrsg.) Europa et Hungarica. Congressus ethnographicus in Hungária. 16 - 20.10. 1963. Budapest, 291-300 1972 European Anecdotes and Jests (European Folklore Series 4). Kopenhagen 1978 Die Welt der Einfachen Formen. Studien zur Motiv-, Wort- und Quellenkunde. Berlin - New York, 92-100 Rüth, Diether 1998 Kleines Typenverzeichnis der europäischen Zauber- und Novellenmärchen. Baltmannsweiler Süvegh Veronika (Hrsg.) 1982 Magyar népmesekatalógus [Catalogue of Hungarian Folktales], Szerkesztő Ágnes Kovács. 5: A magyar rászedett ördög-mesék típusai [Types of Hungarian Stupid-Ogre Tales] (AaTh 1030-1199). Budapest 198

Next

/
Oldalképek
Tartalom