Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 1999 - Acta Ethnologica Danubiana 1. (Dunaszerdahely-Komárom, 2000)
Tanulmányok - Udvardi István - Viga Gyula: A táj és az életmód néhány összefüggése a Garam völgyének településein a 18. század utolsó harmadában
Abschnitt des Grantales an. Die Bevölkerung der zuletzt erwähnten Region sucht mit seinen Gütern neben Brezno das Gömörer, eigentlich jedoch in den Einflußbereich von Rozsnyó gehörende Jolsva (Bácskai-Nagy 1984; Takács-Udvari 1991, S. 215) und den Liptóer Marktflecken Bócza auf. Wenn wir das oben Erwähnte verfolgen, können wir nicht nur die voneinander fast in gleicher Entfernung liegenden Handelsstationen des Flußtales aufsuchen, sondern auch der Zeit- bzw. Reihenfolge der Kolonisation des Raumes nachspüren. (Dies fuhren wir auch noch beim Thema Lebensweise aus.) Die Urbarialregelung von Maria Theresia vorbereitenden Urbarialerklärungen beweisen, daß die Handelszentren des Grantales in erster Linie nicht die Jahrmärkte gewesen sind, sondern die kleinen Märkte, die Wochenmärkte, wo regelmäßig Handel abgewickelt wurde. Hier müssen wir an erster Stelle an Lebensmittelhandel denken. Die Bedeutung dieser kleinen Märkte resultierte aus ihrer geographischen Lage, nicht aus der wirtschaftlichen Kraft der Regionszentren. Die Erklärungen geben oft auch konkret die den Bergstädten nahen Wochenmärkte als Stelle des Kaufes an. Die erwähnten Handelszentren der oberen Berglandschaft sind in erster Linie Schauplätze des Handels zwischen den Bergarbeitern und Handwerkern bzw. der Bevölkerung gewesen, die ihre Tätigkeit belieferte. Besondere Aufmerksamkeit kommt hier dem Getreidehandel der Region zu. Bevor wir über die Formen des Handels und des Tausches sprechen, möchten wir die Zentren der anderen „Achse” der erwähnten Markt/Handelszone aufzählen. Deren geograpische Bestimmtheit kann - auch wenn nicht so markant, wie jener im Grantal - auch eindeutig nachgewiesen werden. Hier müssen folgende Siedlungen erwähnt werden: Selmecbánya, das über eine lokale Bedeutung verfügende Bakabánya, der Marktflecken Bát im Szikincetal, im Selmeci-Gebirge, die am Fuße des Selmeci-Gebirges, nahe der Gran liegende Stadt Léva, Verebély im Zsitvatal am Fuße des Gebirges und Aranyosmarót an der Zsitva. Auch in diese Reihe läßt sich das Tor des Grantales, Szentbenedek einfugen, wie auch die - v.a. durch die Siedlungen im Komitat Bars - Marktflecken des Nyitratales, welche auch mit dem Grantal in Verbindung stehen: Bán, Oszlàny und Nagytapolcsány. Wir möchten auf einen sehr wichtigen Unterschied aufmerksam machen, den wir bezüglich der Märkte zwischen den Stellen des Handels und deren Funktion in den Komitaten Zólyom und Bars beobachten können, was zugleich auch auf den Unterschied in der Lebensweise der beiden Gebiete schließen läßt. Bezüglich der Märkte im Komitat Zólyom wird in den Erklärungen immer erwähnt, daß diese zugleich auch „Menschen-Märkte” waren, wo die Einheimischen und die Bevölkerung der umliegenden Dörfer zu Fuß und auch mit Fuhre, mit physischer Arbeit Geld verdienen konnten. Über Ähnliches erfahren wir aus den Erklärungen des Komitates Bars nicht. Wie wir schon oben dargestellt haben, fand zwischen den Großlandschaften mit unterschiedlichen Voraussetzungen ein ständiger Tausch statt. Die Kolonisation des an Wäldern, an Mineralien und Erzen reichen Oberlandes ist nur sehr schwer ohne die Lebensmittelbasis des Flachlandes vorstellbar (Prinz-Teleki o.J.II., S. 367; Mendöl 1940, S. 66-67; zusammenfassend: Viga 1990, S. 9-33; aus der neuesten Literatur sei hervorgehoben: Paládi-Kovács 1994). In der wissenschaftlichen Literatur ist es fast eine Binsenwahrheit, daß die Bevölkerung des Oberlandes das Holz der Wälder, die daraus hergestellten Handwerkprodukte und die verschiedenen Handwerksgüter für den Getreideüberschuß des Flachlandes vertauschte. Aber wie hat dieser „Tausch” stattgefunden, und überhaupt: kann man im letzten Jahrhundert des Feudalismus in dieser Hinsicht über einen unmittelbaren Tausch sprechen? Die Wälder und das Holz des Oberlandes auf dem untersuchten Gebiet, das zum bedeutenden Teil Bergwerk- und Industriegebiet war, gehört der Schatzkammer, bzw. dem weltlichen Grundherrn, aber auch woanders gehört es ihm. Der Leibeigene fällt sein Holz, transportierts es auf dem Wasser oder auf Achse, aber nicht er selber tauscht es, sondern bekommt - im XVIII. Jahrhundert schon allgemein, in den Anlagen 64