Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 1999 - Acta Ethnologica Danubiana 1. (Dunaszerdahely-Komárom, 2000)

Tanulmányok - Udvardi István - Viga Gyula: A táj és az életmód néhány összefüggése a Garam völgyének településein a 18. század utolsó harmadában

und Lagern des Bergwerk - und Industriegebietes bereits auch früher - Geld für seine Arbeit (Hier wird auch der Frondienst nicht selten für Lohn verrichtet!). Dafür kauft er sich seinen Lebensmittelbedarf oder ergänzt diesen möglicherweise durch Ernte- und Drescharbeit auf dem Flachland. Es ist kein Zufall, daß der Frondienst durch Fuhrwesen und Landfuhre in der Hügel­­und Berglandschaft des Oberlandes die wichtigste feudale Verpflichtung gewesen ist. Das Getreide des Flachlandes wird - obwohl sich an dem Vertrieb der Zerealien auf verschiedener Stufe alle gesellschaftlichen Schichten beteiligen—vorwiegend durch die Adeligen ins Oberland vermittelt. Erst im XVIII-XIX. Jahrhundert erscheint jene Schicht der Getreidehändler, die diese Tätigkeit von den Adeligen übernimmt (Pálmány 1985, S. 179; Dankó 1974, S. 177,397; vgl. noch Belitzky 1932). Das Holz und die Holzartikel, die auf der Gran aufs Flachland transportiert wurden, konnten nur selten unmittelbar in Getreide umgetauscht werden. Die den Tausch abwickelnde Schicht musste sich unbedingt um einen Transport auf Achse in die Berwerkstädte und in andere Handelszentren des Oberlands kümmern. In diesem Prozeß formte sich schon sehr bald eine vermittelnde-handelnde Schicht heraus, deren Tätigkeit ohne Geldwirtschaft unvorstellbar gewesen wäre. Genauso, wie auch der Leibeigene des Bergwerk- und Industriegebietes Geld für seine Dienste bekommt, der nie soviel anbauen kann, daß er sich selbst versorgt und reproduziert, und der deswegen Leibeigener ist, aber kein Leibeigener-Bauer und auch nach dem Ende des Feudalismus kein Bauer sein kann. Seine Bildung ist in ihrer Struktur anders als die der Bauern, auch dann, wenn ihn ein Teil seiner Tätigkeit mit der Landwirtschaft verbindet, und er—abhängig von seiner geographischen Umgebung — auf vielerlei Weise versucht, durch extensive Wirtschaftung seine Umgebung zu erobern. Die Städte, die Marktflecken, die Jahr- und Wochenmärkte sind die Sammelorte dieser frühen Geldwirtschaft, und auch ihr heutiges Gesicht unterscheidet sich von den Städten und Oppidien des Flachlandes (zur Deutung der Bauern: Sárkány 1983, S. 31). Diese ganze Struktur ist anders, so daß hier die Deutung der ungarischen Bauemgesellschaft nicht ganz und gar verwendbar ist. Natürlich können die im Grantal transportic rten Güter, die Verbreitung der Kulturelemente der Großlandschaften gut erfasst werden, all dies ist jedoch Teil einer anderen Wirtschafts- und Lebensstrategie, widerspiegelt eine andere Anschauung, eine andere Haltung und ist Träger einer anderen Lebensqualität und anderer Chancen. Zum Schluß möchten wir noch zum Inhalt der Beziehung zwischen Landschaft und Mensch etwas hinzufügen, eine winzige Bemerkung machen. In dieser kostbaren Quelle aus dem XVIII. Jahrhundert verweisen ganz kleine Beiträge und Bemerkungen darauf, daß der Mensch, der mit der gegebenen geographischen Umgebung in Symbiose lebt, versucht, seinen Einflußbereich „auszuweiten” und seine Tätigkeit bis zu jener Grenze auszubreiten, die unter den gegebenen Umständen noch möglich ist. Die wirtschaftlich-gesellschaftlichen Voraussetzungen der Epoche sind noch nicht reif z.B. zur Regelung des Wassersystems, doch man versucht durch kleine Schritte diesen Teil der Natur zu formen und der eigenen Produktionstätigkeit anzupassen. Diese Art der Arbeit kann man hinter der Verbreitung landwirtschaftlicher Techniken des Tieflandes, in der Verbreitung verschiedener Kulturpflanzen, in der Veredelung wild wachsender Obstbäume und in den vielen täglichen Ergebnissen und Erfolgen der Wirtschaft und der Lebensweise vermuten. 65

Next

/
Oldalképek
Tartalom