Sárospataki Füzetek 21. (2017)
2017 / 2. szám - RESEARCH PAPERS-FORSCHUNGSMATERIALIEN - Postma Ferenc: Das testament des verstorbenen ungarischen studenten Johannes /János N. Szepsi (Franeker, den 28. april 1658) und die erfreuliche entdeckung von etlichen büchern aus seinem nachlass
Ferenc Postma Zum Schluss: Dass es sich hierbei in allen Fällen wirklich um Bücher aus Szepsis Nachlass handelt, bestätigen die konkreten — handschriftlichen — Formeln, welche wir in all diesen Exemplaren antrafen, wie z.B.: Ex Testamentali Legatione D. Joh. Szepsi, bzw. Ex D. Joh. Szepsi Testamentali Legatione, oder sogar Ex D. Joh. Szepsi Testamentali Legatione Scholae Patachinae.* 5Э Ob wir bis jetzt tatsächlich all seine Bücher zurückgefunden haben, bleibt jedoch ganz fraglich. In mehreren Fällen wurden ja diese ursprünglichen, handschriftlichen Notizen in Marosvásárhely später überklebt mit einem gedruckten Exlibris des dortigen Reformierten Collegium.54 Trotzdem machen all die heute schon entdeckten Exemplare sichtbar, wie sehr Szepsi sich seinerzeit angestrengt hatte, sich eine reiche — in theologicis gar breit orientierte - Büchersammlung zu erwerben.55 Dabei war ihm auch der dann aktuelle Stand der Wissenschaft im Allgemeinen besonders wichtig, wie uns sein Exemplar von Apáczais Magyar Encyclopaedia (1655) deutlich zeigt. APPENDIX I. Das Testament von Johannes/ János N. Szepsi — der am 3. Mai 1658 in Franeker „bjeatej“ verstorben war — wurde den 13. Mai vorgelesen in einer Sitzung des Sena- tus Judicialis: Prof. Johannes Valckenier (Rector Magnificus, Vorsitzender), Prof. Johannes Jacobus Wissenbach (Vertreter der juristischen Fakultät) und Prof. Christophorus Munsterus (Vertreter der Artes- Fakultät), beide Mitglieder — übrigens in Abwesenheit von dem Sekretär der Universität (und von dem Vertreter der medizinischen Fakultät). Szepsis Landsleute bzw. Kommilitonen Gregorius / Gergely Hernádnémethi und Andreas / András Liszkai wurden dann - wie es von ihm selbst, als Erblasser („Testator“), in seinem Testament voraus bestimmt worden war - von dem Senatus Judicialis formell als „Executores“ mit der Vollstreckung seines „Letzten Willens“ beauftragt. Beide versprechen, diesen Auftrag anständig und würdig („probe et digne“) zu erfüllen.56 Szilárd Vakarcs (Hrsg.): Emlékkönyv a Teleki Téka alapításának 200. évfordulójára, 1802-2002, Marosvásárhely, 2002 (272-289), 280-289. - Merkwürdigerweise erwähnt er in seiner Liste - mit insgesamt um 150 (!) ehemaligen Sárospataker Büchern - weder das Buch von Thomas Morton: <Bo-5924> noch Szepsis reichhaltigen Sammelband: <Bo-24431 >. 53 Diese Formeln waren gerade die Kriterien unserer Suche. Bücher ohne diese handschriftlichen Notizen blieben also außer Betracht. - Dabei war der (digitale) Katalog der Drucke des 17. Jahrhunderts in derTeleki-Bolyai-Bibliothek eine Fundgrube, weil darin auch die ehemaligen Possessores dieser Bücher auffindbar sind. - Gerne danke ich an dieser Stelle Frau Bibliothekarin Réka Bányai und Herrn György G. - Kovács für ihre großzügige Hilfe bei meinem letzten Besuch (Juli 2017). 54 Siehe dazu z.B. Szepsis Exemplar von Apáczais Magyar Encyclopaedia <Bo-22457>. 55 Eine Sammlung von Büchern, vor allem in den größeren Formaten, mit vollpergamenten Einbänden, und verfasst von z.B. dänischen, deutschen, englischen, niederländischen und schweizerischen Autoren - Vertretern sogar unterschiedlicher theologischen Ansicht. 56 Fundort:„Tresoar", Leeuwarden: Archief Universiteit Franeker, Inventar Nr. 17, S. 194. Vgl. dazu: van Nienes: De archieven van de Universiteit te Franeker, 37 (Nr. 17). 154 Sárospataki Füzetek 21, 2017-2