Sárospataki Füzetek 20. (2016)

2016 / 2. szám - ARTICLES / STUDIEN - Dávid Csorba: Metaphern des Gedächtnisses: die Etikettierung der ungarischen calvinistischen Galeerensklaven

Metaphern des Gedächtnisses: die Etikettierung der ungarischen caivinistischen Galeerensklaven fing).10 11 12 Und letzdich (nach Ardkel 1681/26) kehrten sie heim als die Glieder Christi (im Rahmen der konfessionellen Minderheit), die dort nur zu einem „articularis“ Ort gebundene „acatholices“ wurden. Die Arten der Etikettierung zeigen an, dass die in dem Prozess erschienenen Bezeichnungen durch die Rollen, die in ihren eigenen Anträgen und Briefen konzi­piert wurden und ihre Identität kennzeichneten und durch die von ihren Schweizer Empfängern auf sie angewandte „labels“ abgelöst werden. Untersuchen wir diese Etikettierungen einzeln einerseits anhand des Buches des ehemaligen theologischen Professors von Pápa, Etele Thurys aus 1912 (Daten zur Geschichte der ungarischen protestantischen Prediger),11 der in den 1670er Jahren herausgegebenen Schrifte, und andererseits anhand der Manuskripte des Schweizer Archivs der Galeerensklaven (Zentralbibliothek Zürich). Die Selbstbenennungen, die in Bittbriefen und der Erlösung folgenden Texten (Briefe, Albumeinträge) vorkamen, waren einerseits funktionell, wie „die für ihren Glauben Galeerensklaverei erlitten habenden und im Exil lebenden ungarischen Pre­diger und Lehrer“ ft „die von den Neapeler Galeeren und aus den Gefängnissen be­freiten, aus ihrer Heimat verjagten 30 ungarischen protestantischen geistlichen Die­ner“ ,13 oder nur einfach so: „die einst verbannten Prediger, die jetzt im Exil leben und die einst gesetzliche Prediger waren, dann in den verschiedenen Teilen der Welt als Häftlinge bloßgestellt waren und die jetzt aber als elende Verbannte angesehen werden“;14 15 andererseits christliche, wie die einfachen und elenden Diener Christi ft exul Christi,16 17 socius passionis Christi ft Die für einander gebrauchten Begriffe in der Korrespondenz zwischen den drei Lutheranern und 30 Zürchern waren Konfessoren 10 Die internationalen Verträge und Briefe (geschrieben zwischen 1675-79) sind meistens noch nicht erschienen. Davon hatThury mindestens 100 Briefen und andere Schriften veröffent­licht: Thury, Etele: Adatok a magyar protestáns gályarab-lelkészek történetéhez [Daten zur Ge­schichte der ungarischen protestantischen Galeerensprediger], Budapest, Athenaeum, 1912. 11 Thury, Adatok..a. a. O.; vgl. Archiv des Reformierten Kollegiums Päpa.Thury-Nachlass, Nr. O 662. 12 Vgl. Empfehlungsbrief der niederländischen Stände an den englischen König (Den Haag, 14. Oktober 1676), Harleian Manuskripte, British Museum, Sign. 1516,16-17. 13 Antrag an Karl II. (London, 11. November 1676), Harleian Manuskripte, British Museum, Sign. 1516,17-18. 14 Denkschrift für den englischen Gesandten in Genf (17. Augustus 1676), Zentralbibliothek Zürich, Manuskriptensammlung (im Weiteren: ZBZ, Mss), H 272,105-128). 15 An die Gemeinde zu Genf (Zürich, 18. September 1676), Staatsarchiv Zürich (im Weiteren: StAZ), A 185.1; im Sermon von Bischof Séllyei steht „die oft verfolgte Diener der ungarischen protestantischen Kirche" (Zürich, 21. Juli 1677), ZBZ, Mss, B 189, 37r. 16 S.„nunc pro Christe nomine exul" (Bischof Fekete), „coexul pro nomine Christi" (Otroköcsi), „exul pro dulci nomini Jesu" (Martinus Sajó Szentpéteri) sind alle in dem Album von Illés Lad- möczi zu finden, OszK, Duód. Lat. Nr. 90; „exul propter testimonium Jesu" (der Brief von Otro­köcsi an Heidegger, Den Haag, 3. Mai 1677), ZBZ, Mss, B 9, Nr. 104. 17 S.„pro Christo una sumus passi" (Jakab Csúzi Cseh an Heidegger, 30. April 1681), ZBZ, Mss, B 9, Nr. 122; für den Namen Christi gelitten aber befreit (Ders., an Heidegger, 24. April 1685), ZBZ, Mss, D 181, Nr. 191; schon das dritte Mal für den Fall Christi verbannt (Ders., an die Stadt Zürich), StAZ, A 185.1. 2016-2 Sárospataki Füzetek 20. évfolyam 77

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