Sárospataki Füzetek 17. (2013)

2013 / 3. szám - TANULMÁNYOK - Pótor János: A jeruzsálemi szeretet-közösség megalakulása - ókori közösségi minták, példák

Warum der ungarische Student Thomas Gyarmati.... Die „Kanseiarij“, oder der Sitz des „Hof van Friesland", Leeuwarden. [Federzeichnung: Cornells Pronk, um 1754.] Professoren, dass die wiedergefundenen, ge­stohlenen Güter tat­sächlich alle ihr rechtli­ches Eigentum waren.45 Noch am selben Tag, so können wir vermu­ten, fing auch der Sena­tus Judicialis mit dem Verhör an und wurde letztendlich Gyarmatis Geständnis pünktlich protokolliert.46 Doch sollte es noch ziemlich lange dauern, bevor er in Leeuwarden vor Gericht erscheinen musste. Recht peinlich betroffen von der Art und der Schwere seines Verbrechens haben die Professoren offen­sichtlich noch viele, sehr ernsthafte Gespräche mit Gyarmati geführt.47 Die Bestrafung seines Verbrechens, d.h. seiner Hehlerei, gehörte ja nicht zu ihren Kompetenzen. So wurde Gyarmati dann - Anfang Februar 1669 - von der akademischen Polizei als Gefangener nach Leeuwarden gebracht,48 wo er im sog. „Blokhuis“ eingekerkert wurde.49 Dort, im Gefängnis, schrieb er einige Tage vor seiner Verurteilung noch einen ausführli­chen Brief an den Senatus Judicialis in Franeker.50 In diesem Brief bittet er die Professo­ren darum, Frau Pontanus - als Entschädigung und Wiedergutmachung - all die Bücher aus seinem Koffer zu übergeben, welche er damals in Amsterdam mit dem Geld des gestohlenen Silbers gekauft und bezahlt hatte. Ja, auch den Rest dieses Geldes 45 46 47 48 49 50 45 Siehe dazu unten Beilage II. - Für die Rückgabe der gestohlenen Sachen sollte Frau Pontanus noch die Justizgebühren („de misen van justitie") bezahlen. 46 Ob Gyarmati dabei immer die volle Wahrheit gesagt hat, bleibt eine offene Frage. Über sein Verhalten z.B. in der Tatnacht (siehe dazu oben) wird er vor Gericht in Leeuwarden eine andere Aussage ma­chen. 47 Recht peinlich betroffen waren sie auch darum, weil die Franeker Universität ihre Türen für die Pere­grini - d.h. für ihre ungarischen Glaubensbrüder („Fratres in Christo") - immer weit und gastfreundlich geöffnet hatte. 48 Gleichzeitig mit dem schriftlichen Protokoll, das der Senatus Judicialis über Gyarmati aufgenommen hatte. Für das oberste Gericht in Leeuwarden galt dieses Protokoll als die sog.„vorbereitende Informa­tion". 49 Das Gefängnis in Leeuwarden wurde - seit Ende des 16. Jahrhunderts - auch „das demolierte Blok­huis" genannt, siehe dazu: Kunst, Leeuwarden, S. 130. - Vgl. dazu Gyarmatis Aussage:,,!...] captivus in carcere castelli demoliti urbis Leovardiensis" (Beilage III). 50 Siehe dazu unten Beilage III (Der Brief vom 6. Februar 1669). Sárospataki Füzetek 17. évfolyam | 2013 | 3 49 Gebouw van de Kanselarij, de zetel van he! Hof van Friesland, !e Leeuwardan. Pentekening door Cornells Pronk, omstreeks 1754.

Next

/
Oldalképek
Tartalom