Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)

Sándor Galambos: Quellen aus Iserlohn über die Ungarn-Flüchtlinge von 1956

Flüchtlingslagern erschienen. Mitte Dezember betrug die Zahl der Ungarn in Deutschland 10 000, das Land nahm damit den zweiten Platz unter den Aufnahmeländern ein. Zu diesem Zeitpunkt verfügten bereits 40% über einen Arbeitsplatz. Ende Dezember wurde ein Suchdienst für die getrennten Familienangehörigen eingerichtet. Ende Januar erklärte die Bundesrepublik Deutschland, dass wegen der Überfüllung der Flüchtlingslager vorläufig keine weiteren Flüchtlinge aufgenommen werden können. In den Zeitungsartikeln wurde häufig die Flüchtlingsfrage in Iserlohn und in Nordrhein-Westfalen erörtert. Die Bürger der Stadt sammelten in kurzer Zeit eine beachtliche Geldsumme, viele Kleidungsstücke und Lebensmittel. Diese ließen sie den Flüchtlingen durch das DRK zukommen, bzw. nach Un­garn transportieren. Bewegende Tatsachenberichte schildern den Schmerz und die Unsicher­heit der hier eintreffenden Ungarn. Am 16. Dezember konnte berichtet wer­den, dass es gelang, aus den überfüllten Lagern 19 Flüchtlinge nach Iserlohn zu holen, die nicht nur Unterkunft, sondern auch Arbeit erhielten. Sie wollen zusammen bleiben und es kam eine große Freude auf, als die Dolmetscherin erschien. Die Mitarbeiter des Arbeitsamtes erkundigten sich, wie sie sich fühlten. Die Flüchtlinge fragten aber: „Sagen Sie uns, doch bitte - denn das ist viel wichtiger - wie ist unser Chef mit uns zufrieden?" Mit Tränen in den Augen berichten die Ungarn, wie unglaublich herzlich, freundlich und ver­ständnisvoll sie von den Mitarbeitern in den Betrieben aufgenommen wur­den. Ihre Dankbarkeit gegenüber allen Deutschen ist unausdrücklich groß. Die Mitarbeiter des Arbeitsamtes holten über das Verhalten, die Bekleidung, Disziplin und Sauberkeit die besten Eindrücke ein. Gerade das soll einen je­den zur Hilfe ermuntern, da noch jede Hilfe notwendig ist - schließt der Artikel. Eine andere bedeutende Gruppe der Quellen machen die Protokolle der verschiedenen Gremien des Rates aus. Die erste Sitzung des neugewählten Rates fand am 26. November statt. Bevor die neue Körperschaft der Stadt zu­sammentrat, hielten es die Fraktionsvorsitzenden und die leitenden Kommu­nalpolitiker bereits am 5. November für notwendig, zum Ausdruck zu brin­gen, dass die Ereignisse in Ungarn sie erschüttert hatten. Deswegen wurde einmütig beschlossen, 1000 DM für die Ungarnhilfe an das Rote Kreuz zu überweisen. Ein kleineres Gremium, der Ältestenrat, hielt seine nächste Sitzung am 26. November ab. Auf den Vorschlag des Ratsmitgliedes Klute wurde beschlos­sen, die Angelegenheit der Ungarnhilfe nachträglich auf die Tagesordnung der Ratssitzung des Tages zu setzen. Die Ratssitzung wurde ursprünglich wegen der Erneuerung der überholten Bauordnung einberufen, trotzdem wurde

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