Ein Führer zur Stadtgeschicte und zum Archiv (Székesfehérvár, 2003)

GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK ÜBER SZÉKESFEHÉRVÁR

tung gab es auch Änderungen, die Verwaltung wurde von der Rechts­sprechung getrennt. 1 787 wurde die Funktion des Bürgermeisters ins Leben gerufen, davor wurde die Stadt von dem Hauptrichter geführt. Der Hauptrichter hatte dann Aufgaben in der Rechtssprechung, der Bürgermeister war für das Finanzwesen und für die Verwaltung zu­ständig. Nach dem Tod des Königs József II. gerieten die städtischen Rechte wieder in die alte Situation. Die erste Schule der Stadt eröffnete man 1 693 neben dem Rat­haus (deutsche Schule), die ungarische Schule wurde erst nach einem Jahrzehnt erwähnt. Ab 1770 gab es Grundschule für Jungen, ab 1 832 auch für Mädchen, für sie baute man im Hof der deutschen Schule ein Klassenzimmer. In den anderen Stadtteilen wurden in dem ersten Jahrzehnt Grundschulen errichtet. Das Gymnasium der Jesuiten funktionierte von 1702 bis 1773 (bis zur Auflösung des Ordens), dann übernahm es der Paulaner Or­den. Dieser Orden wurde dann am 20-sten März 1 786 vom József II. aufgelöst und die Führung des Gymnasiums mit sechs Jahrgängen überging in die Aufgabe des Piarister Mönchs, Bernát Benyák. Das Ordenshaus in der Hauptstraße benutzte die Militär als Lebensmittel­lager, später, während der Napoleon-Kriege als Spital. Im Herbst 1813 übernahm der Zisterzienser Orden das Gymnasium aber ab 1 851 war es wieder Militärspital. Der Unterricht pausierte aber nicht, das Institut wurde zum Rang eines Hauptgymnasiums erhoben. In den 70-er Jahren des XIX-ten Jahrhunderts bekam es ein neues Ge­bäude. Unter den Lehrern des Gymnasiums gab es zahlreiche ausge­zeichnete Wissenschaftler, wie z.B. György Pray Chronikschreiber, Dávid Baróti Szabó der Dichter. In dem Gymnasium unterrichtete ab 1780 Benedek Virág, er unterrichtete auch nach der Auflösung des Paulaner Ordens. Zwischen I 782-1 784 arbeitete hier Pál Ányos, der Author des Buches „König mit Hut". Dank den aufgeklärten, mit. un­garischem Nationalbewußtsein gesegneten Lehrermönchen aus den Orden der Jesuiten, Paulaner und Zisterzienser, nahm das geistige Le­ben der Stadt einen Aufschwung. Die meisten Stadtbürger sprachen damals die ungarische Sprache nicht ganz richtig, sie waren trotzdem stolz auf die Traditionen, auf die sehr reiche Geschichte und Privilegien der Stadt. Die Politik der

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