Ein Führer zur Stadtgeschicte und zum Archiv (Székesfehérvár, 2003)

GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK ÜBER SZÉKESFEHÉRVÁR

sogar das Recht der dreitägigen Markthaltung - zu Tagen von Heiligen György, Demeter, Mihály und Pfingsten - wurde ihnen versagt. Die Märkte wurden trotzdem abgehalten, unabhängig davon, daß nur die Privilegienurkunde von 1 703 die folgenden Markttage erlaubte: am Sonntag vor Ostern (8. Februar - 14. März), zum Namenstag des Heiligen Györgys (24. April), zum Namenstag des Heiligen Ivans (24. Juni) und zum Namenstag des Heiligen Bertalans (2. August). Neben den Landesmärkten wurden auch Wochenmärkte veranstaltet, immer Mittwochs und Samstags. Der Kampf für die ehemaligen Privilegien der Stadt führte 1693 nur zum Teil zum Ergebnis. Ahnlich wie die anderen freien königli­chen Städte wollte auch Székesfehérvár in ihrer Nähe einige Dörfer anschaffen. Lipót I. bestätigte den Privilegienbrief der Stadt aus 1541, indem König Ferdinand damals den Székesfehérvárer Bürgern die der Burg Palota gehörenden Besitztüme wie Csór, Kuti, Gyón und Isztimér, dann auch Vál, Velence, Vereb, Tabajd überreicht hatte. Ab 1701 trat Székesfehérvár mit den anderen neuerschaffenen Städten (Buda, Esztergom, Pest) zusammen für die Erneuerung der Privilegien und des Wappens auf. Am 23-ten Oktober 1 703 gewann die Stadt die Privilegienurkunde wieder. Das Diploma Leopoldinum sicherte der Stadt zahlreiche Privilegien. Die wichtigsten unter denen sind die Wahlen eines freien Richters und Ratskörperschaft, die Zoll­freiheit und das Recht zur Markthaltung. Die Stadt gewann das heuti­ge Wappen auch zu dieser Zeit. Mit der Ausstellung der Urkunde traten die gesicherten Rechte nicht in Kraft, einerseits wegen der Ereignisse des Rákóczi Freiheits­kampfes, andererseits wegen der Schulden der Stadt der königlichen Kammer gegenüber. Das Waffengeld war noch nicht bezahlt, deswe­gen blieb die Abhängigkeit von der Kammer bis 1711 erhalten. Der Rang der Stadt als Freie Königliche Stadt wurde 1715 an der Landes­versammlung inartikuliert. Die Stadtführung setzte sich anfangs, der Nationalitätsverteilung der Stadt entsprechend, von den reicheren deutschen und ungari­schen Bürgern zusammen: Der Magistrat bestand zuerst aus 6, später aus 12 Personen und die Mitglieder waren zur Hälfte deutsche, zur Hälfte ungarische Bürger. Die Konflikte innerhalb der Stadtführung wurden während der Kuruzenkriege immer stärker. In der Mitte Janu-

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