Kerényi Ferenc szerk.: Színháztudományi Szemle 28. (Budapest, 1991)

IDEGEN NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

IDEGEN NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK 200 Jahre professionelles Theater in Ungarn Ungarns professionelles Theater feierte sein 200 jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß organisierte das Ungarische Theatermuseum und -institut (früher: Ungarisches Theater­institut) am 24. und 25. Oktober 1990 ein zweitägiges internationales Symposium in der Ungarischen Staatsoper in Budapest. Die Vorträge am ersten Tag behandelten den allgemeingeschichtlichen Hintergrund des Jahrestages, die Entstehung der ost- und mitteleuropäischen Nationalstaaten in Bezug auf ihre Theatergeschichte und die geistig-kulturellen Beziehungen dieser Staaten zu den entwickeltesten europäischen „Theaterkulturen". Am zweiten Tag wurden methodische Fragen der Theaterwissenschaft behandelt: die theoretischen, ästhetischen Möglichkeiten der Analyse von Theateraufführungen sowie die Anschaffung neuen Materials für die Theatersammlung. Im weiteren werden zwölf der ursprünglich 14 Vorträge veröffentlicht. Der Vortrag von Lajos Kántor (Klausenburg) "Hamlet in Klausenburg vor 200 Jah­ren" ist schon zweimal erschienen: einerseits in der ungarischen Zeitschrift "Élet és Iro­dalom" ("Leben und Literatur") vom 19. Oktober 1990 in gekürzter Form, andererseits als ein selbständiges Heft (in der Veröffentlichung des Verlags "Héttorony") im Jahre 1990. Der Vortrag von Heimich Huesmann (München) unter dem Titel "Theaterwissen­schaftliche Dokumentation 1990" ist bis zum Redaktionsschluß der Veröffentlichung nicht eingelangt. István Fried (Budapest) gab in seinem Vertrag "Die Anfänge der ungarischen Thea­terbewegung im mittel-osteuropäischen Kontext" einen kurzen Abriß über die möglichen literaturgeschichtlich-soziologischen Annäherungen an das von ihm aufgeworfene The­ma, analysierte die Erscheinungen von etwa 100 Jahren und stellte fest, daß die Theater­entwicklungen in Mitteleuropa (trotz der Phasenverschiebungen) parallel zueinander ver­liefen. Die erste kulturelle Phase der nationalen Bewegungen auf der Basis der Ideen der Aufklärung schuf den Anspruch auf und die Möglichkeit für ein muttersprachliches Schauspiel. Dies verknüpfte sich von Anfang an mit dem Anspruch auf die Herausbüdung der nationalen Dramatiken. Die deutsche Schauspielkunst spielte in der Region eine bedeutende Rolle und übte eine vermittelnde Wirkung hin schichtlich Programm und Spiel tradition aus. Die Theaterentwicklungen waren aber nicht einheitlich: zuerst waren sie durch eine Diskrepanz zwischen hohem literarischen Niveau und dem Unterhaltungszweck charak­terisiert, und auch später meldeten sich entgegengesetzte Meinungen über die Nationali­sierung und Originalität zu Wort. Die ersten Jahrzehnte der muttersprachlichen Schauspielkunst — da sie zur Entste­hung der modernen Nationalstaaten in großem Maße beitrugen (bzw. diese vorbereiteten)

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