Kerényi Ferenc: Pécs szabad királyi város német és magyar színjátszásának forrásai a Baranya megyei levéltárban, 1727-1848 (Színháztörténeti könyvtár - Új sorozat 29., Budapest, 1992)
NÉMET NYELVŰ ISMERTETŐ
ungarischsprachige Schauspielkunst wurde nach den bisherigen ausgrenzenden, repressiven Maßnahmen in ihr altes Heim wieder hereingelassen. Aber das geschah auch nicht so einfach, wie es sich anhört. Der Direktor der Regionalen Theaterverwaltung Győr, Endre Latabár hat mit seinen Anträgen und Ersuchen seit Herbst 1852 standig den Bürgermeister József Nagy und die Komitatshauptmannschaft bombardiert, worauf Eduard Cseh im Februar 1853 seine Anweisung zur Erteilung der verwaltungsrechtlichen Genehmigung gegeben hat. Die Ankunft des ungarischen Direktors und seiner Theatermannschaft hat die Bevölkerung der Stadt mit Begeisterung erfüllt, und die Stadtverwaltung vor eine nicht kleine Arbeit gestellt. Es mußten nämlich alle Reisedokumente und moral-politischen Zeugnisse der eingetroffenen Schauspieler überprüft werden. Die ungarische Schauspielgruppe erlangte von dem 19- März an gerechnet für sechs Wochen die Spielgenehmigung. Damit nach vier Jahren Zwangspause das Publikum in Pécs wieder ungarische Theateraufführungen genießen konnte, legte sich der ungarische Adel der Stadt mächtig ins Zeug. Vor allem ist der Name Sándor Mihalovics zu erwähnen. (Die Familie Mihálovics hat die Sache des Theaters bereits während des Reformzeitalters kräftig unterstützt.) Ihm gebührt der Dank, da der Adel seine finanziellen und moralischen Reserven für das Ziel mobilisieren konnte. Aber er schreckte in bestimmten Situationen auch vor persönlichen Opfern nicht zurück. Als der Theaterbesitzer den Mietspreis im Jahr 1856 von 1000 auf 1700 Forint erhöht hatte, konnte weder die deutsche noch die ungarische Theatergruppe dieses Geld bezahlen. Da es kein Zeit mehr für die Organisation von Spenden gegeben hat, bazahlte Mihalovics das nötige Geld selbst, und zwar für das Ensemble von Endre Latabár. Von da an bezahlte der ungarische Adel, bis sich die Situation nicht normalisiert hatte, jährlich die Mietspreise der ungarischen Schauspielgesellschaften. Viel geholfen hat der ungarischsprachigen Schauspielkunst auch die Initiative des Pécser Gutsherrn László Czindery. Er hatte sich vorgenommen, in seinem sog. „Czindery-Garten", der sich ungefähr an Stelle des heutigen Hauses in der Rákóczi út 56. befand, ein Theater-Sommerpavillon aufzubauen. Der Garten war bereits damals ein beliebter Unterhaltungsort der Pécser. Der Guts53