Bóna László (szerk.): Entwurf zu einen ungarischen Nationaltheater, Pressburg 1779. (Budapest, 1987)
Das erste Wort in Sachen eines ungarischen Nationaltheaters (Übersetzung: Ágnes Bárd)
wohnende ungarische Bürgerschaft herausbildete. Die neuen Ideen waren bloss durch einige hervorragende Schriftsteller vertreten und der ungarische Kleinadel wendete sich aus Furcht vor der Entziehung seiner Privilegien, vor der Steuerzahlung gegen den bald den Thron betretenden, aufgeklärten Joseph II. Der Entwurf veranschaulicht auch aus mehreren Gesichtspunkten den widersprüchlichen Charakter der Aufklärung: einerseits verkündet er in deutscher Sprache das Inslebenrufen eines ungarischen Nationaltheaters, andererseits fand derselbe gerade zur Blütezeit dieser Geistesströmung überhaupt keinen Anklang. Das unmittelbare Los des Entwurfs wurde die volle Vergessenheit; es mussten 53 Jahre vergehen, bis das Werk Magyar Játékszinrül (Über die ungarische Schaubühne) des Grafen István Széchenyi erschien und die zuerst von Frendel erwähnte Idee des National theaters endlich auf den Weg der Verwirklichung gelangte; und es hat weitere fünf Jahre gekostet, bis das aufgebaute Theater schliesslich in 1837 seine Tore öffnen konnte. 17