Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN

31. Eine mit seltenen Motiven eingerichtete Bergbauflasche der Göbölyös-Sammlung kann auf Grund einer Signatur an der Unterseite „Anton Pospichal, 27. 9. 1890" eindeutig einem Hersteller zugeordnet werden. Die innere Konstruktion der großen Flasche ist bemerkens­wert, ihr Herstellungsort ist unbekannt. Der lange, mit vergoldetem Papier (mit ovalen Or­namenten) überzogene Stöpsel ist mit einem waagrechten Querkeil befestigt (Abb. 38). Auch die senkrechten und waagrechten Pfeiler der 3-Etage-Flasche sind mit vergoldeten Papier­streifen dekoriert. In der reich eingerichteten oberen Etage zieht eine Lokomotive zwei blaue mit Erz beladene Hunte. Um einen überdachten Brunnen oder Schachteingang und um einen Förderhaspel tragen die aufladenden und fördernden Figuren ungewöhnliche weiße, blaue und gelbe Kleidung. Auch die mittlere Etage ist sehr dicht bestückt, die Bergleute in blauer, brauner und gelber Kleidung bauen zwischen Mineralien ab. In der unteren Etage sind ein mit Moos bedeckter Stolleneingang, ein Hunt und ein Kru­zifix zu sehen, sowüe verschiedenfarbig bekleidete Bergleute, die zwischen den Mineralien arbeiten. Daten Querschnitt: 14x10 cm Höhe: 26 cm, Halslänge: 6,5 cm, gesamt 38 cm Typ : anderer Typ (Pospichal) Zeit und Ort: 1890, Ort unbekannt Hersteller: Anton Pospichal Mineralien: Calcit oder Dolomit Inv.-Nr.: Eigentümer: Gyula Göbölyös, Ábrahámhegy 32. Nicht nur innerhalb der Göbölyös-Sammlung, sondern auch im Vergleich mit den bis­her besprochenen alten Bergbauflaschen sind das Glas und die Bauart der nächsten Flasche eigenartig, und weichen von den in der Umgebung von Schemnitz hergestellten Varianten ab. Die Flasche enthält weder Daten über die Herstellungszeit und den -ort, noch über den Namen des Schnitzers; vermutlich wurde sie in im 19. Jahrhundert in Böhmen gefertigt. 8 Der rote Verschlussstöpsel ragt über den Hals des Glases mit seiner Pelzmützenform hinaus. Die weißen, zylindrischen Säulen sind gebaucht und enden in einem roten kugelförmigen Knopf. Die quadratischen Querschnitte der senkrechten Anschlussteile sind ohne Muster weiß be­malt und reich vergoldet. Die Besonderheit dieser Flasche sind die vier Abschlussbögen oben, die wie ein Gewölbe die Spitzen verbinden, und so den Eindruck einer Kapelle oder Kirche wiedergeben, entsprechend dem Thema der oberen Etage (Abb. 39). Der Hauptgestalt der überfüllten 1. Etage ist der Heilige Nepomuk, der Schutzpatron Böh­mens, umgeben von 5 Ministranten und 12 kleinformatigen „Gläubigen" in verschiedener Kleidung. Leider ist ein „Gewölbebogen" von seinem Platz abgestürzt.

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