Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN

sprochene Bergbauflasche, sie enthält vielmehr ein Kruzifix und dazu gehörige charakteris­tische Attribute. Wegen der überraschend reichen Vergoldung und auch, weil dies die ein­zige Geduldflasche aus Transsylvanien (Siebenbürgen) ist, soll sie hier besprochen werden (Abb. 41). Hinter dem Kruzifix stehen fünf bis zu 18 cm lange Bäume (mit Flittergold und zahllosen Goldschuppen dekoriert), dazwischen Blumensträuße, die dieser Geduldflasche ein beson­deres Gepräge geben. Der mit einem Querkeil befestigte Verschlussstöpsel ragt aus dem Fla­schenhals und stellt zwei Kirchentürme dar. Das aufgesetzte Doppelkreuz ist beschädigt. Die Nachbildung der Zinnplattendeckung des Turmes ist noch an einigen Stellen zu sehen. Diese Geduldflasche stammt aus der Sammlung von Dr. Tibor Lenkei, der sie leider nur im beschä­digten Zustand in Bra§ov (Kronstadt) erwerben konnte. Ein gedrucktes Papierbild (Steindruck) zeigt das Corpus Christi, das auf einem fein ge­schnitzten und mit Strohintarsien verzierten Kreuz befestigt ist. Auch der Grundrahmen ist mit Strohintarsien dekoriert. Um das Kruzifix sind ein Leiter, zwei versilberte Kerzenhalter, ein Hahn (der an das Leugnen des Petrus erinnert), ein Glas mit dem Blut Jesu und die Werk­zeuge der Kreuzigung angeordnet. Auf dem Rahmen ist die folgende Aufschrift in Druck­buchstaben zu lesen: „Mein Gott, Mein Gott: warum hast du mich verlassen". Daten Querschnitt: 15x9 cm Höhe: 25 cm, Halslänge: 4 cm. Zeit und Ort: Am Ende des 19. Jh., Siebenbürgen Hersteller: unbekannt Inv. Nr.: Eigentümer: Museum der Ungarischen Ölindustrie, Zalaegerszeg Die „Cerven"-Bergbauflaschen, hergestellt Anfang des 20. Jahrhunderts Die bedeutendsten Hersteller von Bergbauflaschen Anfang des 20. Jahrhunderts waren Mit­glieder der Familie Cerven in Schemnitz: Jozef Cerven, seine Tochter Terézia Simonová und sein Sohn Vojtech Cerven, der im Jahre 1986 starb. Es ist manchmal schwer zu bestimmen, von welchem Familienmitglied die jeweilige Flasche hergestellt wurde, aber es ist anzunehmen, dass die meisten derartigen Stücke in Museen und Sammlungen von Josef Cerven stammen. In Ungarn sind nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand insgesamt 5 „Cerven'-Flaschen vorhanden. Davon ist nur eine Flasche mit „Cerven Jozef" signiert. Die Konstruktion und das verwendete Material in den anderen Flaschen verweisen jedoch darauf, dass alle diese von Jozef Cerven gefertigt worden sind. Die Konstruktion der Eingerichte ist sehr ähnlich. Kennzeichnend ist, dass die senkrechten Säulen und die Etagenböden mit Bleiglanzgrus überzogen sind, sodass die „Cerven'-Flaschen leicht zu identifizieren sind. Die Böden wurden oftmals aus Karton gefertigt, der sich im Laufe der Zeit deformierte und so manches wegen der ungenauen Anpassung und Klebung umstürzte. Das damalige organische Klebemittel erlitt zudem einen Pilzbefall, sodass fast alle

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