F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1994/2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1994)

MŰHELY - Gere László: Előzetes jelentés a szigligeti alsó vár régészeti feltárásáról

László GERE VORLÄUFIGER BERICHT ÜBER DIE FREILEGUNG DER UNTEREN BURG IN SZIGLIGET Die Bauzeit der Burg von Szigliget - 1260-62 - kennen wir aus der Urkunde des Königs Béla IV. Die Urkunde enthält keine nähere Ortsbezeichnung, so wissen wir nicht, ob damals die rechteckige, 12 x 25 m große, auf dem „Rock der Königin" befindliche Alte Burg oder die auf dem Burgberg liegende mittelalterliche Burg erbaut wurde. In der Alten Burg hat Károly Kozák eine kleinere Ausgrabung durchgeführt, da aber dort „außer einigen belanglosen Scherben" nichts zum Vorschein gekommen ist, kann die Frage bis zum heutigen Tag nicht als gelöst betrachtet werden. Kozák identifizierte die in der Urkunde erwähnte Burg mit jener auf dem Burgberg. Er hielt die 75 x 20 m messende obere Burg im Vergleich zu den mittelalterlichen Burgen der Umgebung - Rezi, Tátika, Csobánc - wahrscheinlich für zu groß, so teilte er die Bauzeit in zwei Perioden. In der ersten Periode entstand der „Palast" genannte Teil, an beiden Enden mit je einem Turm befestigt. In der zweiten Periode wurden die Stockwerke der erwähnten Türme erbaut, die südliche und die nördliche Burgmauer, schließlich der nördliche Torturm. Er setzte diese Periode auf das Jahr 1348, als die Burg in den Besitz des Mórichida - Zweiges des Geschlechtes Pok gelangte. Dieser Periodisierung, dem etappenmäßigen Ausbau der oberen Burg widersprachen bereits damals einige von Károly Kozák beobachtete Tatsachen, wie z.B. die neben der westlichen Burgmauer zum Vorschein gekommenen Keramikfunde aus dem 10-13. Jahrhundert. Diese Keramik bestimmt ja auch das Alter der Burgmauer! Wir haben 1992 die Freilegung der unteren Burg begonnen. Die Ergebnisse der Ausgrabung widerlegen nicht nur die Vorstellung Károly Kozáks, nach welcher die untere Burg am Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts ausgebaut worden und dies Imre Martonfalvays Verdienst gewesen wäre, sondern grenzen indirekt auch die Bauzeit der oberen Burg ein. Im ersten Jahr der Ausgrabungen haben wir den Nordturm freigelegt, der auch auf der Karte des Giulio Turco aus dem Jahre 1569 erscheint. Der Turm von einer 6 x 2,5 m messenden Grundfläche wurde eng neben der Burgmauer erbaut, aber ihr nicht angebaut. Aus der Schicht über dem Bauschutt des Turmes haben wir Bruchstücke von Gefässen gefunden, die auf der Handscheibe gedreht und mit Wellenlinien und Rädchenmuster verziert waren. Die Zeit ihres Entstehens und Gebrauchs kann auf das zweite Drittel des 14. Jahrhunderts gesetzt werden. All dies bedeutet zugleich, dass die untere Burg spätestens bis zu dieser Zeit aufgebaut worden sein muß. Den frühen Ausbau der unteren Burg beweisen auch die in der Fundamentierung des mit der nördlichen Burgmauer pa­rallelen Wirtschaftsgebäudes bzw. unter dem frühesten Niveau des Hofes gefundenen,

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