Détshy Mihály nyolcvanadik születésnapjára tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 11. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 2002)

Feld István: II. Ulászló építkezései és a reneszánsz építészet elterjedése Magyarországon

Corvinus zu. So wurde die Aussage von Nikolaus Oláh aus dem Jahre 1536, der ausdrücklich Wladislaw II. für den Bauherrn der Nyéker Gebäude hielt, außer Acht gelassen und das häufige Vorkommen des Wappens des Jagiellonenkönigs im architektonischen Material mit einem Umbau erklärt. Nach den Beo­bachtungen der später durchgeführten Revisionsgrabungen stand an dieser Stelle schon seit dem späten 14. Jahrhundert ein einfacheres, zum Teil aus Holz errichtetes Jagdhaus. Die genaue Zeit des Abbruchs dieses Gebäudes und die Errichtung der beiden neuen Bauten konnte zwar nicht festgestellt werden es wurde aber eindeutig klar, daß die beiden Paläste gleichzeitig sind und ihre erhal­ten gebliebenen Teile keinen Umbau aufweisen. Auch die meisten hier gefunde­nen Steinmetzarbeiten sprechen für eine einheitliche Konzeption. So wurde in der neuesten Forschung die Meinung geäußert, daß die beiden Palastbauten erst König Wladislaw II. um 1500 errichten ließ. Sie sind nach unserem heutigen Wissen die frühesten, in Struktur wie auch in den Details reinen Renaissance-Neu­bauten in Ungarn. Die archäologische Untersuchung war aber nicht imstande, Angaben für eine authentische Rekonstruktion dieser zerstörten Bauten zu liefern. So stützen sich die bisherigen Rekonstruktionsversuche weniger auf archäologische Fakten, sondern gehen eher von Hypothesen aus. Was den sog. Empfangspalast anbelangt, wird es einerseits angenommen, daß das Vorbild für dieses Gebäude die 1485 begonnene Villa Medici in Poggio a Caiano war. Andere Forscher gehen von der Behauptung aus, daß das königliche Lustschloß bei der Prager Burg unter dem Einfluß des Nyéker Baus entstand. Die Villen von Nyék waren für die Verbreitung der Renaissance-Architektur von großer Bedeutung. Das betrifft vor allem einige typische Renaissance-Bauelemente, die wahrschein­lich alle mit dem sog. Wohnpalast in Verbindung gebracht werden können. Unter den letzteren ist das Loggia-Motiv sehr wichtig. Die Rekonstruktion der Balustrade mit ionischen Säulen ist in viel größerem Maße authentisch als die der erwähnten von Buda. Die erwähnte Datierung der Bauten von Nyék wird dadurch unterstützt, daß wir noch aus einigen Burgen architektonische Fragmente kennen, die mit den hier gefundenen bis in kleinste Details übereinstimmen. Besonders wichtig ist in dieser Hinsicht die südwestungarische Adelsburg Simontornya. Ein Vergleich der Rekonstruktion je eines Loggia-Abschnittes von Nyék und Simon­tornya kann am einfachsten beweisen, daß für die Residenzburg des königlichen Hofmeisters Mózes Buzlai in den Jahren 1508-1509 dieselben Meister gearbeitet haben, die früher in Nyék tätig waren. Dank der ausgedehnten Forschungsar­beiten zwischen 1964-1975 kennen wir diese Burg relativ gut. Leider sind aber weder die Forschungsergebnisse noch die Bearbeitung der zum Teil in situ erhal­tenen Steinfragmente ausführlich publiziert. In der Burg Siklós, die der Palatin Imre Perényi zwischen 1509 und 1516 umbauen ließ; begegnen wir auch den aus Nyék bekannten Renaissance-Details. Hier waren bisher nur eingeschränkte archäologische Forschungen durchgeführt, so kann nur eine spätere Bauunter­suchung der heute barocken Hoffassaden die Spuren der Renaissance-Loggia frei­legen, deren bisher bekannte Bruchstücke auf eine enge Verwandschaft mit der Loggia von Simontornya und dadurch auch mit der von Nyék hindeuten. So wäre auch die genauere Bauzeit der Burgkapelle bzw. das zeitliche Verhältnis ihrer spät­gotischen bzw. Renaissance-Details zu klären. Einem ähnlichen Problem begeg­nen wir in Nyírbátor, wo die Mitglieder der Magnatenfamilie Báthory eine herr­liche Saalkirche errichten ließen. Hier rechnet man einerseits mit einem Bau­beginn nach 1480, andererseits kommen sogar die 20er Jahre des 16. Jahrhunderts noch in Frage. Mangels einer Bauuntersuchung wissen wir hier auch nicht, ob die prächtigen Renaissance-Details der Kirche mit dem Bau gleichzeitig oder

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