Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)

Diana Vukičević – Samaržija: Mittelalterliche Kirchen der Bettelorden in Kroatien

gen Plan aus dem 19. Jh. angefertigt, in dem die Apsis aufgrund von Sonden ein­gezeichnet ist, deren Tiefe nicht bekannt ist. Unter dem Kloster und der Kirche befindet sich ein Objekt aus der Römerzeit. Neuere Forschungen wurden nicht durchgeführt. Gegründet wurde Topusko von König Andreas II., 3 seine allgemei­ne Funktion jedoch ist nicht bekannt, denn dem Kloster wurde ein ganzes Komitat zugeordnet, ein größerer Landkomplex, als er den Templern verliehen worden war, die sich etwas früher, gegen Ende des 12. Jhs. im benachbarten Gora angesiedelt hatten. Mit Topusko führten die Zisterzienser die Strebepfeiler in Nordkroatien ein, ferner die sehr komplizierten Bündelpfeiler, das Kreuzrippengewölbe (Reste im Museum in Topusko) und die sehr großen Spitzbogenfenster in der Fassade. Die Portale sind noch im romanischen Stil mit halbrundem Bogen, doch die Profilie­rungen zeigen schon Merkmale der frühen Gotik. Die einzelnen Teile der Profile sind nicht mehr gesonderte tektonische Einheiten, sondern verlaufen konti­nuierlich. Zwei Arten von Kapitellen treten auf: das Knollenkapitell und das Laubkapitell. Obwohl die frühe Gotik im zisterziensischen Topusko aus den Jahren von 1205 bis 1211 und die in der Zagreber Kathedrale einen Höhepunkt des aus den Zentren der westeuropäischen Gotik verpflanzten Stiles verkörpert, hat dieser hochentwickelte Stil doch keine nachhaltigen Spuren in der zeitgenössischen Baukunst hinterlassen. Der Grund liegt wohl darin, daß die Hauptverbreiter des Stiles der Hoch- und Spätgotik die Franziskaner und Dominikaner waren, die dem mitteleuropäischen Kunstkreis angehörten. Die von ihnen bevorzugte Bau­weise fand ihren Niederschlag auch in der einheimischen Architektur, so daß man an ihr die Ausbreitung der Hoch- und Spätgotik am vollständigsten verfol­gen kann. Die Kirchen der Bettelorden in Nordkroatien Mittelalterliche Dominikanerkirchen sind in Kroatien nicht erhalten, da die Do­minikaner hier, in Nordkroatien, ihre kirchlich-politische Funktion nicht erfüll­ten. So haben wir heute nur eine erhaltene Dominikanerkirche vom Ende des 15. Jhs. in Jastrebarsko (Jaska). Sie ist der frühe Typ einer Dominikanerkirche, der nach Grundriß und Raumaufteilung von den Zisterziensern übernommen wurde. Es ist eine Kirche mit geradem Chorschluß. Erwähnenswert erscheint mir ferner, daß sowohl die Franziskaner als auch die Dominikaner im hohen und späten Mittelalter der ungarischen Ordensprovinz angehörten Eine der frühesten Franziskanerkirchen in Nordkroatien ist die des Hl. Geistes oder auch des Hl. Demetrius 4 in Slavonska Pozega (Pozsega) . (Abb. 1.) Sie ist wahr­scheinlich im letzten Jahrzehnt des 13. Jhs. entstanden. Aus dieser Zeit stammen die Mauern des Langhauses und des Chores, das Chorgewölbe und das Nordportal. Die Franziskanerkirche in Slavonska Pozega ist ein einschiffiger, longitudina­ler gotischer Bau, der später barockisiert wurde, 5 mit einem niedrigeren und schmäleren Chor mit polygonalem Schluß und Strebepfeilern. Das Langhaus hatte ursprünglich eine Flachdecke. Der gotische Turm wurde im 15. Jh. an der Südseite des Chores angebaut. Bis zum dritten Stockwerk ist er in seiner ur­sprünglichen Form erhalten. Das sehr breite Nordportal befindet sich etwas mehr auf dem westlichen Teil der Fassade. Der Bogen des Portals ist ein polygo­nal profilierter Stab, der auf starken Konsolen ruht. Im Mittelalter lag der Boden der Kirche und des gesamten Platzes viel tiefer, weshalb auch heute das Portal,

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