Valter Ilona szerk.: Entz Géza Nyolcvanadik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 2 Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Sedlmayr János: Veszprém, Gizella kápolna felső szintjének helyreállítási terve

Der Widerherstellungsplan des oberen Geschosses der Gisellakapelle von Veszprém János Sedlmayr Auf die Aufforderung der Leitung des Ungarischen Landesdenkmalamtes habe ich Anfang 1992 die Pläne zur Wieder­herstellung, bzw. zur Schaustellung des zerstörten oberen Geschosses der Gisel­lakapelle in Veszprém entworfen. Früher haben sich schon mehrere Architekten mit der Abdeckung der Kapelle auseinandergesetzt; in Kenntnis ihrer Tätigkeit, weiterhin auch andere Gewölbe veranschaulichende Beispiele berücksichtigend habe ich die Entwürfe, die dann genehmigt wurden, gemacht. Von der oberen Kapelle sind nur geringe Uberreste erhaltengeblieben. Ihre Nordmauer mit den dazugehörenden Wandpfeilern, Gewöldbeansätzen und Wandbögen besteht noch als die Abschlußmauer des Palastes des Großprobstes. Die übrigen Seitenwände und das Gewölbe der Kapelle sind zugrunde gegangen, doch läßt sich das Kreuzgewölbe aufgrund der obenorwähnten Reste und der Schlußteine, die in der unteren Kapelle zu sehen sind, theoretisch rekonstruie­ren. Um den Raum der oberen Kapelle dem Zuschauer näherzubringen, habe ich die Methode verwendet, mit der das das Gewölbe veranschaulichende Metallnetz im Visegráder Wohnturm entworfen wurde. Während aber in Visegrád das Netz in einem inneren Raum angelegt wurde, mußte in Veszprém all das unbedeckt gelassen werden. Eine lückenlose Bebauung zwischen den beiden nebeneinan­derstehenden Baudenkmälern wäre nämlich äußerst störend, und würde auch die hierher gehenden Fenster des Bischofspalastes verdecken. Das aus Aluminium zu fertigende, herabhängende Netz wäre geeignet, den Raum der oberen Kapelle auch von unten her zu veranschaulichen, und würde nur filtriertes Licht durchlassen. Neben den individuell geschützten architektoni­schen Details könnten auch die eingehängten Schlußsteine und die Kopien der auf Südseite fragmentarisch aufgestellten Wandpfeiler auf die einstige Form des Kapelleninneren hindeuten. Ein schwieriges Problem bedeutet noch die entspre­chende Feuchtigkeitsschutzisolaüon, die mit einer in synthetisches Harz gebette­ten Granitpflasterung und darunter mit in zwei Richtungen hinausgeführter Iso­lierung gelöst wird. Die Kapelle ist für die Besucher vom Palast des Großprobstes her zu besichti­gen. In unserem Entwurf wurde auch das Problem des Zuganges zum Bischofspa­last gelöst, so ist die einstige bischöfliche „Hauskapelle"-Funktion gleichfalls wie­derherstellbar.

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