A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)
Margarete Vyoral-Tscapka: Schutz und Erhaltung der Denkmäler der Volkarchitektur in Österreich
vor, einer Sammelsiedlung von 18 häusern in 1422m Seehöhe. Es sind sehr kleine Paarhöfe (Wohnhaus und Stall), die nur von Juni bis Oktober bewirtschaft werden, wenn das Vieh auf den Wiesen der Hochalmen weidet. Die Almwirtschaft geht in vielen Teilen Österreichs zurück, die verlassenen Almhütten werden häufig zu Zweitwohnsitzen umgebaut, was mitunter starke bauliche Veränderungen mit sich bringt. Während die beiden Beispiele von Ensembleschutz die weitere Beibehaltung der Funktion anstreben, ist beim ,,Denkmalhof" zwar die Erhaltung nach erfolgter Restaurierung gewährleistet, jedoch wird das Gebäude nicht mehr bewohnt, sondern museal präsentiert. Das betrifft in Salzburg etwa das oben erwähnte Rauchhaus im Flachgau oder das „Kösslergut" im Grossarltal, dem östlichsten der Tauernhochtäler, wo der Bergbau im 15. Jh. begann. Es siedelten sich Bergknappen an, die auch eine bäuerliche Kleinstwirtschaft betrieben. Ein solches Gehöft, vermutlich aus dem 16. Jh., wurde als Denkmalhof saniert. Es ist ein zweigeschossiger Blockbau mit einer Rauchküche. In Grossgmain ist ein Freilichtmuseum im Aufbau. Abgetragene Salzburger Höfe wurden hierher verbracht und nach einer längeren Lagerung nun instandgesetzt. Das Museum soll 1986. eröffnet werden. Der in wenigen Monaten erscheinende Dehi-Salzburg verzeichnet etwa 800 Objekte bäuerlicher Architektur. In Kärnten gliedert sich der Bestand der Volksarchitektur in vier Hauslandschaften, die ihrerseits wiederum unterteilt werden können. Im westlichen Oberk'dmten, mit den Tälern der im Tauemmassiv entspringenden Flüsse Möll und Drau, dem Lieser- und Maltatal und im Bereich des Lesachtales im Südvesten ähnelt die Hauslandschaft jener der angrenzenden Teile Tirols und Salzburgs: es ist ein Paarhof gebiet. Wohn- und Wirtschaftsgebäude hegen parallel zum Hang. Es sind mehrgeschossige alpine Breitgiebelhäuser mit flachen Leg- und Nagelschindeldächern, Blockbauten mit aussen umlaufenden Gängen, den Oberlabn. Gelegentlich ist das Erdgeschoss von Wohnbau und Stall auch gemauert, im Lesachtal herrscht der Steinbau vor. Das Wohnhaus war ursprünglich ein Rauchstubenhaus. Kleine Nebengebäude — Kornkästen und Heuharpfen - ergänzen den Paarhof. In einzelnen Gegenden des Mölltals, Katschtals, Lieser- und Metnitztals gibt es auch den Einhof in Gestalt breit gelagerter Holzblockbauten, mit mächtigem Dachstuhl ohne Firstbalken und einem Rauchstuben-Wohnteil mit hölzernem Rauchabzug. Typisch für das Nockgebiet Mittelkärntens sind die Ringhöfe, deren Zahl sich allerdings seit Beginn unseres Jhs. stark verringerte. Der Ringhof ist ein ausgedehnter Gruppenhof aus mehreren Holzgebäuden, charakteristisch sind die beiden in Blockbau errichteten Längsscheunen („Blockstadl"), die parallel zueinander stehend durch niedrige Quertrake verbunden sind und einen Innenhof umschliessen. Dazwischen befindet sich der Viehhof mit Umlaufställen für die Tiere. Vom Viehof abgetrennt hegt seitlich der Wohnhof mit dem stets zweigeschossigen Rauchs tub enhaus, einem Blockbau mit durchgängigen Mittelflur (Labn), äusseren Umgängen und einem beideseitig abgewälmten steilen Nagelschindeldach. Beiderseits des Flurs liegen je zwei Räume. Unter den Nebengebäuden ist der gezimmerte Getreidekasten besonders zu nennen. Im Gailtal, dem südlichen Bereich Oberkämtens, finden sich Streckhöfe mit Rauchküchen im gemauerten Erdgeschoss: aus ihnen entstanden Mittelflurküchenhäuser. Der Obergoschoss des Gailtaler Hauses ist in Ständerbauweise errichtet, mit verschalten Bundwerk und umlaufenden Laubengang. Hier befanden sich ursprünglich nur Kammern und Speicherräume. In Unterkarnten, dem östlichen Teil Kärntens, gibt es im Norden, im Gebiet der Nordischen Alpen das sogenannte „norische Gehöft" im unteren Gurk-,Görschitz- und Lavanttal: den festungsartig geschlossenen Gruppenhof mit ineinander verschachtelten Wohnstallhäusern und angeschobenen Stadeln. Diese spätmittelalterlich anmutenden Höfe sind durch regel massigere Einhaustypen schon stark zurückgedrängt worden. Südlich davon, in Innerkärnten, gab es Rauchs tu be nhäuser in Blockbauweise mit steilen Dächern, die mit Strohoder Spanschindeln gedeckt waren. Um eine grosse Rauchstube wurden nach bedarf eigens gezimmerte Raumwürfel in loser Anordnung angefügt und von aussen her durch einen offenen Seitenflur erschlossen. Aus dieser altertümlichen Hausform entwickelte sich relativ spat das sogenannte „Slovenisch Haus" mit einer früher offenen Längslaube und drei hintereinanderhegenden, nur vom Längsflur begehbaren Räumen. Dieses eingeschossige, meist gemauerte Haus mit steilen Sattel- oder Krüppelwaldmach ist charakteristisch für das gemischtsprachige Gebier mit Ausnahme des unteren Gailtals. Im Karawankengebiet Südostkärntens, das fast ausschliesslich slowenisch besiedelt ist, gibt es vorwiegend Haufenhöfe in Einzellage. Die Wohnhäuser dieser Höfe sind im Erdgeschoss steingemauert. Kapellen und Bildstöcke sind in dieser Gegend besonders zahlreich und prägen die Hauslandschaft. Nach 1800 enstand in Unterkarnten eine Hausform, die sich aus dem Herrenhaus des Klasszizismus ableitet, ein ziegelgemauertes Haus rechteckiger Grundform mit Vollwalmdach und Ziermotiven, die dem Bereich der bürgerlichen Architektur entstammen. In Kärnten stehen 10 Bauerhäuser unter Denkmalschutz, aber auch hier bestehen Bemühungen auf Landesebene, Rettungsaktionen bäuerlicher Ensembles durchzuführen, etwa von Mühlen, wie im Lesachtal, oder Bildstöcken oder Speicherbauten, aber auch im Bezug auf grossräumig abgesteckter Gebiete mit verstreut gelegenen Gehöften. Ein