A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)
Margarete Vyoral-Tscapka: Schutz und Erhaltung der Denkmäler der Volkarchitektur in Österreich
denverkehr sehr bald zum Problem, mangels gesetzlicher Bestimmungen konnte auch das Denkmalamt damals die Zerstörung bedeutender Tiroler Ortsbilder durch Umbauten oder Abbruche und Ersatz durch Neubauten nicht verhidern. Die erste Massnahme setzte das Land Tirol, indem es den Ensembleschutz geseztlich festlegte. 1974 wurde in der Tiroler Bauordnung auch das Raumordnungsgesetz genau definiert und dabei auf die Erhaltung des Orts- und Strassennildes hinge weisen. Es fordert die Rücksichtnahme auf „historisch" gewachsene Gegebenheiten. Darüber hinaus hat die Tiroler Landesregierung 1976 das Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz beschlossen, das die Arbeit der Denkmalpflege wesentlich unterstützt. Es betrifft den Schultz von charakteristischen historischen Stadtteilen und soll nachteilige Veränderungen des erhaltenswerten Bildes von Städten, Märkten und Dörfern verhindern. Im Zusammenhang damit wurden die grossen Fassadenaktionen in Hall, Rattenberg und Schwarz (1974, 1968, 1975) durchgerührt, denkmalpflegerische Bemühungen betrafen besonders die Stadtkerne von Kitzbühel, Kufstein, Lienz, Imst und Landeck. Das fast unverfälscht erheltene dörfliche Ortszentrum von Ötz im Bezirk Imst, einem Haufenort mit Oberinntaler Mittelflurhäusern und gotischen Häusern im Ortskern wurde saniert, ebenso der Ortskern von Ladis (Landeck), der zum Grossteil aus alten gemauerten Bauernhäusern mit Erkern, Freitreppen und he rausgemauerten Backöfen besteht und wegen seiner reich bemaltan Fassaden bekannt ist. Bemühungen gelten in den letzten Jahren auch den Ortskernen von Grins, Elbigenalp, Holzgau, Thaur und Obertilliach. Wenn auch hier schon viel geschehen ist, was di Volksarchitektur im städtischen oder dörflichen Verband betrifft, das Problem des bäuerlichen Kleinensembles, also der verstreut liegenden Einzelhöfe mit Nebengebäuden, der Mühlen, der Almsiedlungen in den Bergen, die ja nur im Sommer bewirtschaftet werden, aber auch der sakralen Kleindenkmäler wie hochgelegener Kapellen und Bildstöcke, ist noch lange nicht gelöst. 119 Bauernhäuser stehen unter Denkmalschutz. Mit der Erarbeitung von Methoden, Bauernhöfe wohnund haustechnisch zu verbessern, beschäftigt sich seit 1975 eine Studiengruppe des Hochbau-Instituts der Universität Innsbruck. Dabei wird versucht, Tradition und heutigen Standard in Einklang zu bringen. Obwohl diese Versuche, alte Häuser den heutigen Bedürfnissen anzupassen, Veränderungen des historischen Bestander zwangsläufig mit sich bringen, ermöglicht sie andererseits vielleicht doch in vielen Fällen die bäuerliche Nutzung des Hofes auf längere Sicht und damit seinen Weiterbestand eher als eine gänzliche Un ter Schutzstellung, die den Hof museal konserviert. Der musealen Präsentation bäuerlicher Architektur dient das 1974 gegründete Freilichtmuseum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach im Unterinntal. Geplant ist die Übertragung von ca. 12 Bauernhöfen samt Nebengebäuden aus ganz Tirol. Bisher sind 5 Höfe fertiggestellt. Ein kleines Freilichtmuseum besteht seit 1977 in Längenfeld (Bezirk Imst): das Ötztaler Freilichtmuseum, wo ein typisches Mittelflurhaus in situ museal präsentiert wird, bereichert durch volkskundliche Obiekte aus dem Ötztal. In Kitzbühel ist in einem alten Holzblock-Bauernhaus das Tiroler Bauernmuseum eingerichtet. Ein kleines Freilichtmuseum in Oberlinz (Osttirol) ist Kleinobjekten bäuerlicher Handwerkstechniken gewidmet wie Schmiede, Mühle, Mohn- und Kleestampfe, Gerstenroller, Kornkasten, Harpfe, Brechelstube ... Salzburg reicht geographisch vom Alpenvorland über die Kalkvor- und Kalkhochalpen bis in die Zentralalpen und hat daher Anteil an ausseralpinen und alpinen Hauslandschaften. Diesbezüglich ist zu unterscheiden zwischen den geographischen Bereichen Flachgau (im Norden, mit der Stadt Salzburg), Tennengau (mit Hallein), dem Pongau südlich davon, demPinzgauim Südwesten und dem Lungau im Südosten. Im gesamten Gebiet finden sich Einhöfe, Paar- und Haufenhöfe, ausserdem besteht im Norden ein Gebiet mit Dreiseit-und Vierseithöfen im Anschluss an die ostbayrischen und an die Innvertier Höfe. Das Wohnhaus dieser Höfe war bis ins 18. Jh. ein reiner Holzblockbau, seit dem 19. Jh. ist es zunehmend ein Mischbau oder ein reiner Mauerbau. Der Schwerpunkt des Einhof-Gebietes liegt im voralpinen Bereich des Flachgaues. Der Einhof des Flachgaues ist ein Mittertennhof, bestehend aus Wohnteil, Tenne und Stall. Er war ursprünglich vereint unter einem flachgeneigten stein beschwerten Legschindeldach mit Pfettenkonstruktion. Daraus entwickelte sich im 19. Jh. ein steileres Waldmach. Der zweigeschossige Wohnteil ist als Mittelflurhaus ausgebildet, das vom Giebel her erschlossen ist. Meist ist das Erdgeschoff gemauert und das Obergeschoss in Holzblockbauweise ausgeführt, im Giebel sind Aussengänge mit Holzbrüstungen anzutreffen. Neben dem Blockbau, der erst ab dem 16. Jh. mit gemauerten Bauteilen kombimert wurde, gab es im Flachgau seit dem frühen Mittelalter den Ständerbau. Die Feuerstelle befand sich ursprünglich im Flur und wurde dann in eine Küche hinter der Stube verlegt. Die Stube als rauchfreier Wohn- und Essraum ist nördlich des Alpenhauptkammes seit dem 16. Jh. allgemein verbreitet, inzwischen sind auch die Küchen rauchfrei geworden. Offene Herde finden sich nur noch in den Almhütten. Auch im Flachgau ist die Flurküche und mit ihr das „Rauchhaus" bis auf ein Beispiel im Denkmalhof Mühlgrub (Gemeinde Hof) verschwunden. Beim Rauchhaus trocknete der durch das Vorhaus über das Dach frei abziehende Rauch das hier gelagerte Getreide vor dem Dreschen. Der Stall, im Erdgeschoss gemauert und im Obergeschloss als verschalter Ständerbau ausgebildet, wurde seit dem 19. Jh. häufig seitlich verlängert, sodass ein T-förmiger Grundriss entstand. An Nebengebäuden finden sich im Flachgau Wagenhütten mit eingebauten G être ide kästen, weiters Backhäuser, in denen auch gewaschen wurde, sowie Austraghäuser und Hauskapellen. Auch im Tennengau treffen wir den Einhof an, er ist hier der häufigen Hanglage angepasst und hat eine von der Bergseite her über eine Tennbrücke erschlossene Hochtenne über dem Stall. Dieser schliesst un-