A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)
Margarete Vyoral-Tscapka: Schutz und Erhaltung der Denkmäler der Volkarchitektur in Österreich
mittelbar an den Wohnteil an. Die Flurküchen hatten stets gemauerte Schornsteine, in den Stuben gibt es wie auch beim Flachgauer Einhof schön geschnitze Tramdecken. Das flachgeneigte Legschindeldach wurde auch hier durch ein steiles Dach mit Krüppelwalm ersetzt, unter dem Dachvorsprung liegt giebelseitig das „Gangl" vor den Schlafkammern. Im Umkreis der Adneter Marmorbrüche sind Tür- und Fenstergewände Häutig aus Marmor. Keine Einhöfe, sondern Paar- und Gruppenhöfe bestimmen die Hauslandschaft im Fongern. Das Wohngebäude ist stets zweigeschossig, die Anordnung des Flures hängt von der Lage der Häuser im Gelände ab. Bis weit ins 20. Jh. herrschte bei Wohn- und Stallgebäuden der Blockbau vor, sämtliche Gebäude hatten Pfettendächer, die noch bis vor wenigen Jahrzehnten mit Legschindeln eingedeckt waren. Im Umkreis der alten Bergbaugebiete im Gasteiner - und Grossarltal finden sich vereinzelt auch kleine Bergmannsölden, deren Wohnteil mit einem Stall für zwei bis drei Rinder und einem Heuboden einhofartig zusammengefasst ist. Im Pinzgau ist der dominierende Haustypus der Pinzgauer Paarhof, dessen zweigeschossiges Wohngebäude als Wohn-Speicherhaus entweder giebelseitig oder traufseitig aufgeschlossen und im Erdgeschoss zumeist gemauert ist. Seine Sruben sind häufig vertäfelt und haben Unerzugdecken mit Schnitzereien, die Tür-und Fensterrahmungen sind oft in Grünschiefer, die Hauseingänge haben Kielbogenform in spätgotischer Tradition. Wie im Pongau gibt es unter den Vordächern im Gangbereich Trockengerüste in Holz, die kunstvoll ausgebildet sind. Die Dachform ist wiederum das alpine flach geneigte Pfettendach, auf keinem Dach fehlt das Türmchen mit der Essensglocke, das für das ganze Land Salzburg charakteristisch ist. Ausser dem Paarhof gibt es den Mitterpinzgauer Einhof und auch Ubergangsformen der Zusammenschiebung von Wohnhaus und Stallgebäude zum Einhof. Auch an den Traufseiten der Wohnhäuser gibt es Stangengerüste zum Trocknen von Brennholz. An Nebengebäuden finden sich Backöfen. Brechelbäder und freistehende Tennen mit Kornspeichern. Auch in den Pinzgauer Bergbaugebierten haben sich Knappenhäuser und Bergmannsölden erhalten. Der Lungau zeigt in seinen Haus- und Hofformen eine enge Verwandschaft mit dem innerösterreichischen Raum, besonders mit den Häusern des Kärntner Nockgebietes und des steirischen Murtales. Einhöfe und Paarhöfe halten sich die Waage. Im Gegensatz zu den übrigen Salzburger Landschaften ist das Dach im Lungau steil, abgewalmt, mit Brettschindeln eingedeckt, der Dachstuhl besteht aus einem Scherbalkengefüge, dessen knapper Dachsaum nur wenig über die Giebelflucht vortritt. Das Mittelflurhaus der Paarhöfe ist im Erdgeschoss gemauert und hat häufig kein voll ausgebautes, sondern ein abgezimmertes Obergeschoss. Das Stallscheunengebäude ist blockgezimmert, seine Giebeldreiecke sind mit Brettern verschalt und weisen Luftöffnungen auf. Charakteristisch für alle Lungauer Gehöfte sind die freistehenden Getreidekästen, die ursprüngheh blockgezimmert waren, seit dem. 17. Jh. aber zumeist gemauert und mit omamentaler Freskomalerei geschmückt sind. Die lungauer Höfe besassen ursprüngheh eine Rauchstube, die dann durch Abtrennung einer meist tonnengewölbten Rauchküche von der Stube rauchfrei gemacht wurde. 1973 wurde in der Publikation „Haus und Hof in Österreichs Landschaft" (Notring-Jahrbuch) die Zahl der Bauernhöfe Salzburgs mit 13305 angegeben und von einem Rückgang der bäuerlichen Bevölkerung auf nur 15% der Wohnbevölkerung gesprochen. 1979 charakterisiert ein Salzburger Denkmalpfleger die Situation so: „Es zeigte sich, dass Dörfer, Märkte und Kleinstädte nicht ohne weiteres ihre Identität zu bewahren vermochten. Offenkundig wird dies vor allem in stadtnahen Ortschaften, die zu Pendlerhochburgen auswachsen, oder gar durch Industrieansiedlungen ihr Gesicht völlig verlieren, aber auch in Gebieten die vom Tourismus übe rollt werden. So mag es nicht verwunderlich erscheinen, dass in den ländlichen Gebieten mitunter das Bedürfnis zu spüren ist, die soziale Distanz zum Städter durch Nachahmung seiner Lebensform zu verringern. Die gestalterische Unsicherheit ist bisweilen gross, der Stil - soweit, man von einem solchen sprechen kann - als „pseudoalpin " zu bezeichnen." Das Phänomen der Zersiedlung städtischer Ränder und ländlicher Bereich schadet der geschlichtlich gewachsenen Einheit der Architekturlandschaft. Massnahmen zur Erhaltung des historisch Gewachsenen hat das Land Salzburg selbst getroffen. Bereits 1967 erhielt die Stadt Salzburg das erste Altstadterhaltungsgesetz Österreichs. Nach seinem Vorbild entstand 1974 das Ortsbildschutzgesetz, das die 118 Gemeinden Salzburgs zur Erhaltung des charakteristischen Gepräges ihrer Ortsbilder verpflichtet. Neubauten haben sich in das Ortsbild harmonisch einzufügen. Seit 1977 hat Salzburg auch ein Raumordnungsgesetz mit Bestimmungen für die Erhaltung von architektonischen Denkmälern. Das Salzburger Institut für Raumforschung hat begönne, ein Verzeichnungs der erhaltenwerten Objekte anzulegen, das als Entscheidungshilfe bei Raumordnungsfragen dient. Die erste Etappe der Durchfühmng des Ortsbildschutzgestzes betraf die Gemeinden Hallein, Radstatt, Tamsweg, Mauterndorf, Rauris und Werfen. Während für die bäuerliche Architektur im geschlossenen Ortsverband sehr viel getan wurde, sind die in Streusiedlungen oder einzeln stehenden Bauerhöfe weiterhin gefährdet. Nur 24 Bauernhäuser standen 1984 unter Denkmalschutz. Als ganzes Ensemble wurde 1975-78 die Goldbergwerksiedlung Alt-Böckstein unter Schutz gestellt, die Mitte des 18. Jhs, nach einem einheitlichen Konzept entstand und zum grössten Teil noch heute bewohnt wird. Ein weiteres Beispiel für Ensembleschutz liegt in der Almhüttensiedlung „Vordere Zugriegelalm"