Magyar Műemlékvédelem (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 9. Budapest, 1984)

Történet - Kozák Károly: Korai sokszögzáródású templomok megjelenése az ország középső és nyugati részén

FRUHGOTISCHE KIRCHEN MIT POLYGONALEM CHOR IN MITTEL- UND WESTUNGARN Eine bis jetzt noch nicht genau festgelegte Frage in der Bau­kunst der Arpadervzeit ist die Erscheinung der Kirchen mit poly­gonalem Chor in Ungarn, was die Zeit- und die Umstände anbe­langt. Um diese Frage zu beantworten, sind bereits einige klei­nere Untersuchungen verrichtet worden. Die Bekanntmachung der Freilegung und der Wiederherstellung der Friedhofskapelle von Budajenő veranlasst uns dazu, die Erscheinung der frühen Dorfkirchen mit polygonalem Chor in unserer Heimat und die Verbreitung dieses Typs zu untersuchen. I. A. DIE FREILEGUNG DER FRIEDHOFSKAPELLE VON BUDAJENÖ 1973 kam es zu den Freilegungsarbeiten, ein Jahr von der Wieder­herstellung. Unter der Mauer des polygonalen Chores kam ein halb­kreisbogiger Mauerüberrest zum Vorschein. Im Inneren der Ka­pelle wurden aber der abgebrochene Triumphbogen und das Fun­dament eines Nebenaltars (?) gefunden. In der nordwestlichen Mauer des Chores und im nordwestlichen Stützpfeiler kann man je eine sekundär eingebaute romanische Bauskulptur sehen. Rings um die Kapelle wurden mehrere Gräber, im Schiff ein Grab frei­gelegt: es gab keine Beilagen, sie gehörten wahrscheinlich zu Be­stattungen des XVII-XVIII. Jahrhunderts. Im Laufe der Sondierung der Mauer sind die vermauerten, halb­kreisbogigen Fenster und die abgehauenen Kämpfer des gotischen Gewölbes zum Vorschein gekommen. Die in der inneren, süd­westlichen Ecke des Schiffes gefundene verbrannte Mauerfläche weist klar auf die grosse Zerstörung der Kirche zur türkischen Er­oberungszeit hin. Die Mauern, die sich dem alten, verbrannten Mauerteil anschliessen, sind schon zur Zeit der Wiederherstellung 1724 erbaut worden. Diese hochgradige Zerstörung gibt Antwort darauf, warum in den Mauern des Schiffes keine mittelalterlichen Details (Tor, Fenster), gefunden wurden. Der nördlichen Ecke des Chores schliesst sich eine Kapelle­Sakristei an, oberhalb ihres halbkreisbogigen Eingangs befindet sich ein Relief. Auf dem Relief halten zwei sitzende Figuren ein kleines Kirchenmodell: in der Mitte der Fassade sieht man eine kreuzförmige Öffnung- vielleicht ein Christus-Symbol. Die Dar­stellung dürfte in erster Linie mit jenen romanischen Tympanon­reliefs in Verbindung gebracht werden, worauf die Bauherren der Kirche dargestellt waren (Bátmonostor, Esztergom - Porta Spe­ciosa -, Szentkirály). Auf letzterem Tympanon hält das Dona­tor-Ehepaar ebenfalls ein Kirchenmodell in den Händen. Bei den genannten Reliefs nehmen aber in der Mitte - hervorgehoben ­die Figuren von Christus oder Maria den Hauptplatz ein. Das fehlt vom Relief von Budajenő', die beiden sitzenden Figuren können als Haupfiguren betrachtet werden. Eine der Figuren hält einen Schlüssel in einer Hand. Nach dem Gesagten dürften wir an die Apostelfürsten Peter und Paul denken. (Die Friedhofskapelle wurde 1724, bei der Wiederherstellung, zu Ehren Peters und Pauls geweiht. Der Titel der Kirche von Ujjenő war aber im Mittel­alter: Allerheiligen. Es ist möglich, dass die alte, St. Peter und Paul gewidmete Kirche zur Zeit des Tatarenzugs vernichtet wurde. Das Relief dürfte aus dieser Kirche stammen.) Wir können das Entstehen des Reliefs in die 1. Hälfte oder Mitte des XIII. Jahr­hunderts datieren, aufgrund der genannten Analogien. Als Ergebnis der Forschungen dürfen wir behaupten, dass in der 2. Hälfte des XIII. Jahrhunderts die kleine Kirche mit polygo­nalem Chor- auf den Mauern einer älteren- erbaut wurde. Nach dem Tatarenzug war sie die Pfarrkirche des neu angesiedelten Dorfes Újjenő. Einige behauene Steine und das Tympanonrelief der zerstörten Kirche wurden in die neue eingebaut. II. KIRCHEN MIT POLYGONALEM CHOR IN MITTELUNGARN Man kann nahe Analogien zur Kapelle von Budajenő vor allem in Buda, Pest und Umgebung finden, wo es auch dem Format nach vergleichbare kleinere Kirchen gibt. 1. Buda, Pest und Umgebung In grösster Anzahl finden wir Kirchen mit polygonalem Chor­schluss im Burgviertel von Buda und in seiner unmittelbaren Um­gebung. Doch hatten diese - in ihrer Mehrzahl — im XIII. Jahr­hundert gerade Chorschlüsse (Dominikanerkirchen von Buda und der Margaretheninsel, Paulinerkirche von Budaszentlőrinc, Maria Magdalenenkirche in der Burg von Buda usw.). Die Chöre dieer Kirchen wurden im XIV. Jahrhundert polygonal umgebaut. Im besprochenen Gebiet darf man die Sog. Matthiaskirche in der Burg von Buda die früheste nennen, die einen polygonalen Chor hatte (1255—69). Die obenerwähnten betrachtend können wir auf die Bauzeit der kleineren Dorfkirchen mit polygonalem Chor folgern, die im Stadtgebiet von Buda und Pest freigelegt wurden (Budajenő, Csut, Rákospalota: Kossuth Gasse, Tököl-Bagamér usw.). 2. Pramonstratenser Propsteikirch en mit polygonalem Chor Die einschiffigen Kirchen von Jánoshida und Kisbény (Bina), bei denen der polygonal abgeschlossene Hauptchor beiderseits mit kürzeren, ebenfalls polygonalen, symmetrisch angeordneten Ka­pellen umfasst ist, haben eigentlich kreuzförmige Grundrisse. Ihre Bauzeit kann aufgrund urkundlicher Belege und erhalten ge­bliebener Kunstformen in die letzten Jahrzehnte oder Ende des XII. Jahrhunderts gesetzt werden. Aufgrund der jüngsten For­schungsergebnisse kann man beide Bauten als Werke derselben Ordenswerkstatt betrachten, die in erster Linie am Bau von Prä­monstratenserklöstern längs der Zagyva (Geréb, Nagykökényes, Hatvan, Jánoshida), dann an ferner gelegenen Ordensbauten (Csorna, Kisbény, Ság) tätig war. Die Werkstatt entstand und ent­falte sich zur Zeit des Job (zuerst Bischof von Vác (1170-1185), nachher Erzbischof von Esztergom (1185-1203), und des Bole­slaw, Bischof von Vác (1185-1213), des Mikud, Propst von Fe­hérvár, der dem Geschlecht der Kökényes-Radnót angehörte und die Propsteien von Garáb und Nagykökényes stiftete. Spater wurde er Bischof von Győr (1176-1187). Sie dürften auch am Bau der Pramonstratenser Propsteikirche von Ócsa beteiligt ge­wesen sein, oder Hessen sie vielleicht die Kirche von Grund aus erbauen. Aufgrund der erhalten gebliebenen Denkmäler dürften sie - durch Ordensbeziehungen - die polygonale Chorform und die dazu gehörigen Baudetails (Fenster-Anordnung in vertieften Feldern, die mit halbkreisbogigen edejr*>ereits fast spitzbogigen Gesimsen abgeschlossen waren, Wandsäulen, Gewölbe, Kapitelle etc.) vermittelt haben. Nach den Kirchen von Kisbény, Ócsa und Zsámbék, ist es anzunehmen, dass sie auch die Formen des west­lichen Turmpaars und der Vorhalle über Frankreich in unsere Heimat brachten. 3, Die Bauten der Kathedrale, der Burg und des Hospitals von Esztergom in der 2. Hälfte des XII. Jahrhunderts Esztergom war in der 2. Hälfte des XII. Jahrhunderts das kirchliche und profane Zentrum des Landes. Die derzeit dort vonstatten ge­hende Bautätigkeit hatte einen grossen Einfluss auf die in anderen

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