Magyar Műemlékvédelem 1969-1970 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 6. Budapest, 1972)

TANULMÁNYOK - Détshy Mihály: A sárospataki r.k. plébániatemplom történetének okleveles adatai

HISTORISCHE DATEN ZUR GESCHICHTE DER PFARRKIRCHE VON SÁROSPATAK Die Wiederherstellung der gotischen Pfarrkirche in der befestigten inneren Stadt oder äußeren Festung von Sárospatak gab Anlaß zu der Zusammenstellung ihrer baugeschichtlichen Daten. Leider sind die Quellen der Frühgeschichte recht lückenhaft, so daß das Gebäude selbst mit seinen durch die archäologischen Rrsehließungs­arbeiten freigelegten Bauteilen weit ausführlichere Aus­kunft über seine Entstehung geben kann. Der früheste Vorgängerbau der Kirche war die Rotunde aus dem 12. Jh., deren Mauerreste südlich von ihr zum Vorschein gekommen sind und die vermutlich die Kapelle des königlichen Hofhalts in Sárosjmtak gewesen war. Darauf weist auch der Umstand hin, daß die Pfarrei auch später über Vorrechte verfügte, die auf anderen königliehen Gütern üblich waren. Uber den Ursprung der heutigen Kirche finden wir in den Urkunden bis zur Mitte des 14. Jh. keine Erwäh­nung, nur die Namen der Pfarrer werden seit 1263 genannt. 1350 wird Johannes der Täufer als Titularbeiliger der Kirche zuerst erwähnt. 1363 spricht eine Urkunde von der Kirche und dem umgebenden Kirchhof, dessen Um­fassungsmauer in Resten erhalten ist. Die Sehnt zherr­schaft der Kirche erhielt 1392 zusammen mit dem bis dahin königlichen Besitz von Patak und Umgebung die Familie Perényi. Auf ihre Bitte gewährte 1418 der Papst Ablaß für die Besucher von sechs Kirchen in Patak, darunter der Pfarrkirche, was auf eine Bautätigkeit schließen läßt, Von 1429 an waren die Pálóczis Eigen­tümer von Patak und Schutzherren seiner Kirche. Unter ihrer Herrschaft kam es zu einem großangelegten spät­gotischen Umbau der Kirche, belegt durch die Jahres­zahl 1492 in einem Wappenschild an einem Stützpfeiler der südlichen Vorballe. Die fünf damaligen Altäre der Kirche werden in Urkunden von 1435 und 1438 auf­gezählt. Nach der Schlacht bei Mohács (1526) ergriff Peter Perényi Besitz von Patak. Anläßlich der Friedensver­handlungen der Gesandten der beiden Gegenkönige Ende 1537 wohnten der Erzbischof Wese von Lund und un­garische Bischöfe in der Pfarrkirche der 1 Messe bei. Bald darauf überließ Perényi, ein eifriger Anhänger der Reformation, die Kirche dem lutheranischen ( lottesdienst. Er ordnete auch ihren Umbau an, und noch nach seiner Gefangennahme im Jahre 1542 verordnete er schriftlich, man solle damit fortfahren und das Gebäude unter Dach bringen. Den Umbau, wobei der alte, schmale, polygonal abgeschlossene Chor zu der Breite des Schiffes erweitert wurde, ließ bereits sein Sohn Gabriel vollenden, wovon ein Brief des Magistrats der Stadt Kassa aus 1561 sowie seine Grabschrift aus 1567 zeugen. Bei der Befestigung der inneren Stadt mit Mauerwällen durch Peter Perényi um 1540 war die verstärkte Nord wand der Kirche durch Anschließung der Festungsmauern zu einem Abschnitt der Wehranlagen geworden. Außer der Errichtung von Grabmälern der weiteren Besitzer kam es erst um 1640 unter Fürst Georg Rákóczi I. wieder zu bedeutenderen Bauarbeiten an der bereits kalvinistischen Kirche. Er ließ über dem südlichen Vor­hallenbau einen hohen Turm errichten, den wir auf der Stadtansicht von 1685 erblicken, das Kirchdach neu dek­ken und neben anderen Arbeiten auch neue Glocken gießen. 1651 feierte Prinz Sigismund Rákóczi in der Kirche seine Hochzeit mit Henriette von der Pfalz, die kurz darauf auch dort bestattet wurde. 1660 wurden auch Susanna Lórántffy, die Wittwe von Georg Rákóczi I. sowie ihr Sohn, Georg Rákóczi IL hier beigesetzt. 1671 ließ nach Niederschlagung eines durch Ferenc Rákóczi I. angeführten Aufstandes der Kommandant Fürst Starhemberg anstatt der bisherigen Tore der durch kaiserliches Militär besetzten befestigten inneren Stadt in die Süd- und Nordmauer der Kirche Eingänge brechen. 1672 erhielten die in Sárospatak angesiedelten Jesuiten die Kirche, die nunmehr mit Ausnahme der Jahre des Thö­köly-Freiheitskrieges 1682/85 in den Händen der Katho­liken verblieb. Die Jesuiten ließen die Kirche instand setzen und mit Altären sowie einer Sängerempore reich ausstatten. 1700 wurde ein großer Hochaltar mit reichem Statuenschmuck bei dem Leutschauer Meister schwedi­scher Abstammung, Olaf Engelbolm bestellt, der jedoch erst 1704 aufgestellt wurde, nachdem die geplante Spren­gung der Kirche anläßlich der Schleifung der Fest ungs­anlagen 1702 auf Bitte der Jesuiten verhütet und die Stadt durch die Truppen des Freiheitskrieges von Ferenc Rákéiczi II. von der kaiserlichen Besetzung genommen worden war. Nach Aufhebung ihres Exils während des Krieges betrauten von 1710 an die Jesuiten aufs neue die Kirche. 1737 fiel diese zusammen mit dem Schloß einer Feuersbrunst zum Opfer. Das abgebrannte Dach und das beschädigte Gewölbe wurden bald wiederhergestellt, der stark zerstörte südliche Turinaufbau mußte jedoch abgetragen werden, und ein hölzerner Glockenturm wurde bei der Kirche errichtet. Nach Auflösung des Jesuiten­ordens im Jahre 1773 übernahm eine städtische Pfarrei die Kirche, deren Gewölbe nach Sachverständigenberich­ten damals bereits mit Einsturz drohte. Die Zipser Kam­mer, die nach Erlöschen der seit 1711 Patak besitzenden fürstlichen Famiii*; Trautsohn das Herrschaftsgut ver­waltete, ließ 1786 das alte Gewölbe abtragen und ein neues im Barockstyl bauen, wobei die Grabmäler aus dem 15.—17. Jh. zerstört wurden. Vor der West fassade wurde der heutige Turm errichtet. Statt der alten Hin­richtung brachte man aus der Exkarmeliterkirehe von Buda den Hochaltar hierher, und aus der Trinitarier­kirehe von Sárospatak wurden zwei Seitenaltäre her­übergeholt. Für die neuerbaute Orgelempore ließ man eine kostbar geschmückte Orgel bauen. In der ersten Hälfte des 19. Jh. ließen die Prinzen Bretzenheim, die als Gutsbesitzer Schutzherren der Kirche waren, um 1820 das Bauwerk, in der sie auch be­stattet wurden, ausbessern. Nach 1875 waren die Fürsten Windischgrätz die Kirchenpatrone. 1889 brannte der Barockhelm des Turmes ab, der noch auf den Vermessun­gen Viktor Miskovszkys aus 1883 zu sehen ist, und ein neugotischer Helm wurde aufgesetzt. Die wertlose eklek­tische innere Ausmalung und das Keramitpflaster des bedeutend erhöhten Fußbodens, die bis zur Restaurierung bestanden, stammen vom Anfang unseres Jahrhun­derts.

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