Magyar Műemlékvédelem 1967-1968 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 5. Budapest, 1970)

Tanulmányok - Gergelyffy András: Palota és Castrum Palota

gróf Zichy-család építkezései, így várunkén kívül a zsám- 7:3 I/o.: fasc. 235. no. 2. p. 222. béki templom felújítása is, valamint a palotai vendég- 74 Uo.: fasc. 235. no. 2. p. 144. fogadónak és özvegy gróf Zichy Jánosné kálózi házának 75 Uo.: fasc. 235. no. 2. p. 223. építése. 76 Uo.: fasc. 235. no. 2. p. 144. 71 Orsz. Lt, Zichy-család zsélyi lt-a, fasc. 235. no. 1. p. 77 Uo.: fasc. 235. no. 3. p. 22. és 227. 293. /Jankovich M./ 78 Uo.: fasc. 235. no. 3. p. 12. és 228. 7-Uo.: fasc. 235. no. 1. p. 51. és 29(i/b. PALOTA UND CASTRUM PALOTA Das Gebiet der Stadt Várpalota liegt an der Ost­grenze des Komitats Veszprém. Den Urkunden des 13. Jh. ist zu entnehmen, daß es aller Wahrscheinlichkeit nach der mit den Bakonywäldern bedeckte östliche Winkel des alteingessenen Wohngebiets des Geschlechts der Szalók im Komitat Veszprém war, in unmittelbarer Nachbarschaft des ausgedehnten Gutskörpers der Familie Csák im Komitat Fejer. Im Jahre 1271 hatten die Ange­hörigen des Geschlechts der Szalók, nebst ihren anderen Gütern, auch dieses Gebiet unter sich aufgeteilt. Das auf­geteilte Gebiet selbst wird in einer Urkunde »Varad­Wald« genannt, in einer anderen kommt die Bezeichnung »Tikolföld mit dem Varad-Wald« vor. Auf den Namen »Tikolföld« stößt man auch später, die Bezeichnung »Varad-Wald« aber läßt vermuten, daß in diesen gewalti­gein Waldungen des Bakonygebiets zu jener Zeit oder schon früher eine Burg oder ein befestigter Ort stand. In einer Urkunde aus dem Jahre 1320 erfahren wir, daß die Szalók mittlerweile die Hälfte des zweigeteilten Grundbesitzes an die Mitglieder der Familie Csák ver­kauft hatten, die im benachbarten Komitat Fejér altein­gesessene Gutsherren waren. Gegenstand der Urkunde ist allerdings nicht dieser Verkauf selbst, sondern der nächstfolgende Schritt: die Angehörigen der Familie Csák gaben nämlich jetzt dieses Gebiet mit allen ihren sonstigen ererbten oder käuflich erworbenen Gütern, Dörfern, Ländereien und Festungen, im Austausch gegen die königlichen Burgen Dombó und ^yék, an König Karl I. (1308 bis 1342) weiter. Hier tritt in unseren Be­richt die Burg Bátorkő ein, denn das Tauschgut, das uns näher interessiert, wird folgendermaßen besehrieben: »die Hälfte des Gutes Tikolföld, namentlich diejenige, auf der die Burg Bátorkő steht.« Die Burg Bátorkő wurde mithin Eigentum des Königs und wird von der Zeit an in den schriftlichen Quellen häufig genannt, u. zw. bis zu der Türkenherrschaft mit diesem Namen, später jedoch, da der Name der seit An­fang des 16. Jh. unbewohnten Burg mit der Zeit in Ver­gessenheit geriet, unter dem Namen des weiterbestehen ­den und stets größere Bedeutung erlangenden Schlosses Palota, zu dessen Gemarkung sie auch heute gehört, und von dem sie durch das auf ihre Verödung hinweisende Attribut »Puszta« unterschieden wird. Drei Stockwerke des Bergfrieds der Burg Pusztapalota und die Ruinen der sie umgebenden Mauern stehen noch heute. Bis 1350 blieb die Burg Bátorkő Eigentum des Königs. Dann erhielten sie aber die Söhne des Magisters Lörinc Tót (sclavus) von Kömig Ludwig dem Großen als Schenk­ung: Miklós, Pozsonyer Gespan und königlicher Erb­schenk, Leukus und Bertalan sowie deren Nachkommen. Da die neuen Gutsherren die unmittelbaren Vorfahren der Familie Újlaki waren, denen im nachfolgenden Jahr­hundert Várpalota gehörte, hatten sich durch diese Schenkung jene Besitzverhältnisse herausgebildet, die für Bátorkő bzw. Várpalota in der uns interessierenden Epoche kennzeichnend waren. Im Schloß Palota finden wir auch das Wappen der Familie Újlaki mit den Wolfs­zähnen. Bis zum Ausgang des 14. .Jh. sprechen sämtliche Ur­kunden einheitlich nur über die Burg Bátorkő und keine nennt Palota. Auf den Ortsnamen Palota stoßen wir erst­malig im Jahre 1397. Noch interessanter ist, daß im Jahre 1409 Balázs Keszi als Burgvogt von Bátorkő erwähnt wird, der gleichzeitig oder vorangehend Hofmarschall in Palota war. Diese sind zugleich die ersten schriftliehen Erwähnungen von Palota, und diese Tatsache an sich genügt schon, um diesen auch sonst vielsagenden Orts­namen von jenem Palast ableiten zu können, in dessen Hofhaltung um 1400 Balázs Keszi das Amt eines Hof­marschalls innehatte. Was könnte aber schließlich einen überzeugenderen Beweis für das gleichzeitige Erscheinen des Ortsnamens Palota und der Hofhaltung Palota er­bringen, als der von 1966 bis 1968 freigelegte Palast selbst, der auf Grund seiner Stilmerkmale gerade zu jener Zeit fertiggestellt sein dürfte. Die obige Folgerung wird auch durch die aus dem 15. Jh. erhaltengebliebenen späteren Angaben bekräftigt, Bis aus Palota zur Zeit des 1445-er Landtages Castrum Palota wird, wird als Burg immer nur Bátorkő genannt. Von Burg Palota hört man erstmalig auf dem erwähnten Landtag, u. zw. als von einem nach 1439 entstandenen Bau. Mit der Errichtung der zeitgemäßen Burg in Palota verminderte sich die Rolle von Bátorkő. Zusam­menfassend läßt sich feststellen: Burg Várpalota hatte 1 die Familie Újlaki zwischen 1439 und 1445 durch den Umbau ihres um ein halbes Jahrhundert früher entstan­denen Palastes errichtet, und diese nach den Regeln der damaligen Kriegsbaukunst, mit regelmäßigen Grund­riß und inneren Türmen erbaute Burg übernahm die führende Rolle der Burg Bátorkő. Die letztere war in ihrer erstem Form, als sie noch zum Besitz eies Geschlechts der Szalók gehörte, wahrscheinlich nach dem Mongolem­einbruch, aus Stein erbaut worden, sie befand sie;h in eler Nähe von Palota und ist vermutlich mit der heute Pusztapalota genannten Burgruine identisch. Das nunmehr erschlossene Palastensemble kann auf Grund seiner Stilmerkmale auf die zweite Hälfte des 14. Jh. datiert werden. Hierauf weisen die ungeglieder­ten, nur durch Öffnungen und Öffnungsgruppen durch­brochenen Fassadenmauern, die inneren Eckstützpfeiler, aufweiche sich die Gewölberippen stützen, sowie die ver­hältnismäßig niedrigen Innenräume, die meist mit flachen Decken versehen sind. Die Wände sind gleichfalls mit den für diese Epoche kennzeichnenden Fresken mit konturierten Flächenverzierungen und mit Holztäfelungen beeleckt. Erwähnt sei auch das ausschließlich aus konka­ven und Plattenelementen bestehenele graphische Profil der architektonische Gliederung. Dies dürfte reichen, um jeden Zweifel zu beheben, daß der Palastkomplex, der Schauplatz eler in der Urkunde vom Jahre 1409 erwähn­ten Hofhaltung nicht viel früher, höchstens um einige Jahrzehnte vor dieser Erwähnung erbaut sein konnte. Das im Artikel IV des 1445-er Landtages genannte »Castrum Palota«, welches dem Artikel gemäß seit der Herrschaft König Alberts, aise) nach 1439 erbaut wurde, enthält zwar auf Grund eler Ausgrabungsergebnisse einen bedeutenelen Teil der Gebäuele eies Palastkomplexes aus dem 14. Jh., eloch wurden diese zu einer Burg mit innentürmen und regelmäßigem! quadratischen Grundriß ausgebaut. Die quadratische Burg mit vier Ecktürmen hat seit ihrer Errichtung in sämtlichen weiteren Bauperioden seinen Charakter bewahrt, und, obwohl sich die Technik eler Burgverteidigung bedeutend entwickelt hatte, die architektonischen Folgen dieses Fortsediritts manifestier­ten sich in der Weiterentwicklung eler 1439—1445-er Konzeption und nicht in ihrer Ersetzung. Den neuen Forderungen der Verteieligungstaktik entsprechend muß­ten zunäe;hst ehe Burgmauern aus eiem 15. Jh. weiter verstärkt werden, damit sie dem Feuer der schweren

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