Magyar Műemlékvédelem 1961-1962 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 3. Budapest, 1966)

TECHNISCHER STAND DER WIEDERHERSTELLUNGEN DER DENKMÄLER Die Wiederherstellung von Baudenkmälern ist eine komplexe wissenschaftliche Tätigkeit. Der Anspruch nach Wissenschaftlichkeit darf sich aber nicht auf die archäologische und kunsl historische Forschung sowie auf die technische Projektierung beschränken, die gleiche Forderung muß man auch in bezug auf die Ausführung erheben. Dieser Anspruch ist erfüllt, wenn die Rekon­struktionsverfahren das höchste technische Niveau errei­chen, die ursprünglichen Materialien, Konstruktionen und Elemente mit dem geringsten Eingriff nach Möglichkeit maximal bewahrt, d. h. die Baudenkmäler in der wirt­schaftlich vorteilhaftesten Weise erhalten bleiben. Die Baukonstruktionen erleiden die schwersten Schädigungen durch die Verminderung der Tragfähigkeit der Fundamente oder des Bodens. Früher wurden die Fundamente durch Eisenbetonfundamente abgelöst, eine modernere Methede besteht aber in ihrer Verstärkung durch Pfahle. Die tiefen Eisenbetonpfähle werden in der Art von Raumstrukturen, in wechselnd schrägen Richtun­gen angewendet. In Ungarn hat man mit vorgefertigten gepreßten Eisenbetonpfählen hervorragende Ergebnisse erzielt (Egervárer Schloß). Soll anstelle der Pfahlgründung eine andere Methode der Bodenbefestigung gewählt, werden, so ist hierzu die vorgefertigte Eisenbeton­Schalenkonstruktion geeignet. In der Bedenbefestigung gewinnen neben der früher gebräuchlichen Zementinjektion die chemischen Befesti­gungsverfahren immer mehr an Bedeutung. Erfolgreich ist die Injektion von Wasserglas — Kalziumchlorid (Joost en-Verläliren ), deren Wirkung durch Elektro­osmose noch gesteigert werden kann (Czebertowicz­Verfahren). Kohlendioxidgas oder Vakuum fördert gleich­falls die gleichmäßige Verteilung des Verfestigungsstoffes im Boden. Ernsthafte Probleme stellt das Austrocknen der durchnäßten Mauerkonstruktionen. Bei dem sog. Kna­pen-System werden poröse Lehmrohre verwendet, während bei dem elekfroosmotischen Verlähren die Strömung der Kapillar feu cht igkeil durch künstlieh erzeug­ten Potentialunterschied verhindert wird. Bei dieser Methode ist, das Austrocknen der mit Freskomalerei geschmückten Wände noch ungelöst. Für die Sicherung der Stabilität der aufsteigenden Mauerkonstruktionen gibt es heute schon andere Möglich­keiten als die Uberführung der Lasten auf entlastende Eisenbetonkonstruktionen oder die Injektion der Hohl­räume. Vor allem in Italien werden die schadhaften Konstruktionen häufig mit einem elektrischen Bohrer von hoher Drehzahl durchbohrt, in die Bohrlöcher Stahleinlagen eingeführt, die dann ausbetoniert werden. Die festigende Wirkung der Stahleinlagen wird oft durch nachträgliches Spannen gesteigert (Arena in Verona). In anderen Fällen ordnet man die Bohrlöcher räumlich gekreuzt an, so daß sie die Wandung gleichsam durchwe­ben (S. Maria in Cosmedin-Kirche, Rom). In wieder anderen Fällen wendet man ein komplexes Befestigungs­verfahren an, beispielsweise die Kombination von Zugschrauben und eingemeißelten Eisenbetonpfählen (Brandenburger Dom). Das nacht rägliche Spannen, gegenwärtig die höchstent­wickelte Methode für Konstruktionsverfestigungen und Erneuerungen, gewinnt auch auf dem Gebiet des Abla­stens von Mauerkonstruktionen mehr und mehr an Bedeu­tung. Mit diesem Verfahren wurden die Fassadenmauern der Abteikirche in Mont-Saint-Michel in 10 m Länge abgelastet. Der Schutz der Mauerkappe der Ruinen von Bau­denkmälern ist heute zum Großteil noch ungelöst. In Ermangelung einer besseren Methode wird zumeist eine mit dem Material der alten Mauer identische Übermaue­rung hergestellt. Bei Ziegelmauern kann am vorteilhafte­sten Zementmörtel mit Tricosalgehalt verwendet werden, doch bei Steinmauern ist auch diese Frage noch nicht völlig geklärt. Wollen wir den Ruinen einen in jeder Beziehung entsprechenden Schutz sichern, so muß über sie ein Schutzdach errichtet werden. Die Wiederherstellung von bemalten, mit Freskoma­lerei oder Sgrafitto geschmückten Fassaden ist in Ungarn - ebenso, wie die der Steinornamente — die Aufgabe von Restaura teuren, weshalb sich die vorliegende Arbeit nicht eingehender damit befaßt. Der technische Fort­schritt wäre auf diesem Gebiet durch das Ausarbeiten geeigneter Konservierungsmittel oder wasserabweisender Verfahren (z. B. Elektroosmose) gesichert. Gegenwärtig müssen wir uns aber mit der Kunststoffdispersionstechnik (Wallkyd-Färbung) und mit der Silikonbehandlung der Fassaden und Wandflächen, als den einzigen bekannten Verfahren, begnügen. Bei den Steinarbeiten an den Fassaden ist das in Italien verbreitete Verfahren erwähnenswert: die gelok­kerten Steine werden — ähnlich wie bei der Befestigung von Mauern — „vernagelt", d. h. durch Bohrlöcher mit Bronzenägeln und Bleiausguß fixiert (Triumpfbcgen des Constantinus, Pyramide des Gaius Cestius). Bei lebenden, d. h. einem bestimmten Zweck dienen­den Baudenkmälern müssen viele Arbeiten durchgeführt werden, die sich von den üblichen Erneuerungsarbeiten von Gebäuden kaum unterscheiden: das Auswechseln von Deckenkonstruktionen, die Errichtung von Zwi­schenwänden, fach technische und installationstechnische Arbeiten usw. Infolge der Tatsache, daß das technische Niveau der Erneuerungsarbeiten weltweit dem techni­schen Stand der Errichtung von Neubauten nachsteht, können wir in dieser Beziehung auch auf dem Gebiet der Denkmalwiederherstellung über keine hervorragenden Ergebnisse berichten. Im Zuge der die Natur umbildenden Arbeiten des 20. Jhs. sowie im Zusammenhang mit dem Städtebau werden Baudenkmäler immer häufiger versetzt. In jüng­ster Zeit werden nicht nur Gebäude versetzt (beispiels­weise in mehreren Fällen in Polen), sondern auch andere Baukonstruktionen, z. B. Brücken (Brücke in Trebinje, Jugoslawien). Unter diesen Arbeiten muß die Versetzung der nubischen Denkmäler hervorgehoben werden, in erster Linie die der Felsentempel in Abu-Simbel. Leider wählte man bei den letzteren nicht die großzügigere Lösung, sondern zerstückelte sie und überführte sie ele­mentweise. Am Ende der vorliegenden Studie werden von den obenaufgel'ührten Arbeiten jene aufgezählt, zu deren Ausführung das Staatliche Denkmalamt, Ungarns speziel­les Organ für Denkmalschutz, entsprechend ausgerüstet ist.

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