Magyar Műemlékvédelem 1991-2001 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 11. Budapest, 2002)

Badál Ede: Zirc apátsági temploma

FORRÁSOK ÉS IRODALOM História Domus Abbatiae Zircensis. Ortus et Occasus Abbatiae Beatae Virginis Mariae de Cirzcío Ordinis Cisterciensis in Pannónia Ejusdemque post Saeculorum Revolutiones resurgens iterum Aurora Calamo Professi Henrichoviensis illuminata. Zirc, Apátság. Aggházy Mária: A zirci apátság templomépítkezései a XVIII. század­ban. Veszprém, 1937. Bíró László - Marjai Zoltán: A zirci ciszterci templom barokk terének története a restaurátor szemével. = Új Magyar Építőművészet, 2000/1. 48-49. Emlékkönyv, melyet Magyarország ezeréves fennállásának ünnepén közrebocsát a hazai cziszterczi Rend. Szerk. Békefi Rémig. Budapest, 1896. Hajnóczi Gábor: Adalékok a zirci apátsági könyvtár és műgyűjtemény történetéhez. In: Művészet és felvilágosodás. Szerk. Zádor Anna, Szabolcsi Hedvig, Budapest, 1978. 611-625. HervayF. Levente: A zirci apátsági templom. Budapest, 2001. (Tájak, korok, múzeumok kiskönyvtára, 681.) Hervay L, Ferenc: Repertórium historicum Ordinis Cisterciensis ín Hungária. Roma, 1984. (Bibliotheca Cisterciensis, 7.) Hervay F. Levente - Legeza László - Szacsvay Péter: Ciszterciek. Budapest, 1997. Horváth Konstantin: Zirc története. Veszprém, 1930. (Zirci könyvek, 1,) Kiss József: Zirci arborétum, apátsági kert, = Műemléklap, 5, 2001, 5/6, 29, Kral Éva: Freskószabadítás. Barokk falképek a zirci apátsági temp­lomban, = Szalon, 1999, 1-2. 24-29, Lékai Lajos 0. Cist: A ciszterciek. Budapest, 1991. Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942. ABTEIKIRCHE IN ZIRC EDE BADÁL lm Bakonygebirge, in Zirc stiftete König Adalbert III, eine Zister­zienserabtei. Die ersten Mönche kamen 1182 aus dem französi­schen Clairvaux nach Zirc, und blieben dort dreieinhalb Jahr­hunderte, Anfang des 16. Jahrhunderts entvölkerte sich das Münster, war 1538 bereits völlig verlassen. Die mächtige Abteikirche lag alsbald in Ruinen. Anfang des 18. Jahrhunderts gelang die Wiederbelebung dieser ungarischen Abtei Zisterziensern aus dem schlesischen Heinrichau. Sie erbauten ihr erstes, provisorisches Haus zwischen 1723 und 1726 in der Mitte des Dorfes, der Abt bes­timmte am 2. November 1726 den Platz für das endgültige Münster und die Kirche in der Nähe der Ruinen der mittelalterlichen Abtei. Ins neue Münster zogen die Mönche 1733 ein, die Bauarbeiten der Kirche begannen aber wegen Geldmangel erst 1738. Beim Bau der neuen Kirche verwandte man auch die Steine der mittelalterlichen Ruine. Der Entwurf des Münsters in Zirc stammt von dem gebürtigen Tiroler Baumeister Martin Athanas Wittwer, einem Karmeliterbruder aus Győr. Der Bauleiter mag der Budaer Maurermeister Mátyás Keger (Kayr) gewesen sein. Das künstlerische Aussehen der Kirche in Zirc steht dem Gotteshaus im schlesischen Heinrichau nahe. Im April 1739 begannen sechs Maurer den Bau des Fundaments, die Wände wurden zuerst im Ostteil der Kirche beim Chor hochgezogen, Das neue Gotteshaus sollte dem Plan nach fast genauso groß sein, wie die mittelalterliche Kirche: 54 m lang, 24 m breit und 25 m hoch, Um den Bau zu beschleunigen arbeiteten hier ab 1742 schon zwölf Maurer. Sie errichteten über dem Chor, der Sakristei und im Kirchenschiff das Gewölbe, In den folgenden zwei Jahren wurden im Ostteil der Kirche das Chor mit Gewölbe sowie dem Schiffsab­schnitt, der sich an das Chor anschließt, und dessen zwei Kapellen fertiggestellt, 1744 kamen auf das Dach über dem Chor schmale Dachreiter, in die zwei größere und eine kleinere Glocke plaziert wur­den. Als 1745 die Mönche aus der provisorischen Kapelle in den Ostteil der Kirche umzogen, trennte man den fertigen und den noch im Bau befindlichen Teil mit einer Bretterwand. Im Chor stellte man zwei, im ersten Schiffsabschnitt in den zwei Seitenkapellen je ein Altar auf. 1747 wurden - bereits mit 15 Maurern - die Türme ausge­nommen, die äußeren Arbeiten beendet, das ganze Gebäude bekam ein Dach. 1748 kam man auch bei der inneren Mauerung und im Bau der Gewölbebogen der Vollendung nahe, auch die Höhe der Türme wurde erweitert. Die beiden großen Kirchtürme an der Fassade wurden im November 1750 mit einfachem Dach, Zwiebel­kuppel und Holzkreuz fertiggestellt, Die zwei schlanken Türme stehen relativ nahe aneinander, zwischen ihnen springt das Mittelrisalit etwas hervor. Den vertikalen Akzent der Fassade betont das Haupttor, darüber größere Fensteröffnung und an den beiden Seiten des Tores je eine reich geschmückte Kompositsäule sowie ganz oben der die Mitte hervorhebende Giebel mit Voluten. Der insgesamt 22,05 m breite Innenraum entspricht nicht der derartigen Dreierteilung der Außenfassade, Das Mittelschiff ist nämlich fast doppelt so breit, wie der Kappellenkranz (einzeln 3,80 m) an beiden Seiten, insgesamt also 14,45 m. Das Chor mit geradem Abschluss und breiter Öffnung ist im Verhältnis zum 29,50 m langen Hauptschiff besonders lang (17,40 m), also ist auch diese Proportion nicht gewöhnlich. Die Kirche weihte 1752 der Veszprémer Bischof Márton Padányi Bíró mit großen Feierlichkeiten zu Ehren der Jungfrau Maria, Die innere Aus­stattung und Verzierung dauerte jedoch noch weitere Jahre an, Die Deckenfresken malte 1744-48 der Pester Künstler József Wagen­meister. Die Bilder im Chor und Kirchenschiff zeigen Szenen aus der Geschichte des Zisterzienserordens. Im ersten Gewölbeabschnitt des Chores empfängt die Dreifaltigkeit im Engelsheer die in den Himmel aufsteigende Maria. Auf dem zweiten Gewölbebogen auf der Schiffsseite empfängt die Gottesmutter die Huldigung des heiligen Bernhard, eines der hervorragendsten Persönlichkeiten des Ordens, Auf dem ersten Deckenbild des Kirchenschiffes ziehen mit der Führung des heiligen Benedikt und des hl. Bernhard heilige Zister­zienserschwester und -brüderzur besonderen Patronin des Ordens, zur Königin des Himmels. Auf dem Mittelfresko überreicht die Jung­frau dem heiligen Alberik das weiße Ordenskleid. 1752 wurde die reich geschmückte Kanzel aufgestellt. Ebenfalls von hohem künst­lerischen Wert ist das 1754 fertiggestellte Hauptaltar, Das Bild zeigt Maria Himmelfahrt, gemalt von Franz Anton Maulbertsch. In den 1890-er Jahren wurde die Kirche restauriert, viele Fresken übermalt. 100 Jahre später begannen die bis heute dauernden Res­taurierungsarbeiten, man stellte die originalen Wagenmeister-Fresken wieder her. Der Papst erhob die Abteikirche in Zirc in den Rang einer Basilika (basilica minor).

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