Mészáros Vince: Gróf Széchenyi István al-dunai diplomáciai kapcsolatai (Források a vízügy múltjából 8. Budapest, 1991)

A kötetben használt rövidítések jegyzéke

6. OBRENOVICH, MILOS SZERB FEJEDELEMHEZ SZÉCHENYI ISTVÁN NÉMET NYELVŰ LEVELE 1 Ó-Orsova, 1833. augusztus 2. Euer Durchlaucht, Gnädireg Fürst! Wenn ich nicht wüsste, dass ehrliche Absicht, Muth und Ausdauer endlich doch zum Ziel führen, so wörde ich es füre eine üble Vorbedeutung halten, dass mir das Glück noch nicht zu Theil ward, mich persönlich E. Durchlaucht vorstellen zu können, um mich mündlich über Einiges mit Hochdemselben zu besprechen und zu verständigen. Da ich nun aber meiner anderen Geschäfte halber wohl auf längere Zeit die Hoffnung aufgeben muss, mit E. Durchlaucht zusammen zu kommen, so finde ich mich gezwungen zur Feder zu greifen, und E. D. über Einiges schriftlich in Kenntniss zu setzen, um von Hochdemselben gütigen Aufschluss und kräftige Hilfe zu bitten. Ich bin von Seite meines Hofes mit dem Aufrag beehrt, einen vollständigen Plan zu entwerfen, wie man die Handels-Verbindung der österreichischen Monarchie mit allen den Ländern erleichtern und vervollkommen könne, die an der Donau liegen. Zu diesem Behuf sendete ich heute mehrere meiner Leute nach Tschernecz in der Walachei, und gab ihnen die Weisung, das eiserne Thor auszumessen und zu sondiren. Und diess that ich mit vollkommener Zuversicht, da ich beiläufig vor 10 Tagen, theils in Skela Gladova von Seite der walachischen Behörden, theils in Gladositza von Seite E. D. Ihrer Leute die freund­schaftlichste Aufnahme und auch die Zusicherung zu erfahren das Glück hatte, dass ich in meiner Unternähme nicht nur keine Hindernisse von ihrer Seite begegnen würde, sondern sogar auf Unterstützung und Hilfe rechnen könne. Der Pascha von Orsova wurde von mir auch angegangen, um mich in meinem Geschäfte nicht zu hindern, und erhielt die Antwort, dass er in seinem Gebiet weder Messungen, noch Sondierungen erlauben könne, da er von Seite einer Regierung keine Befehle habe, dass ihn aber die Donau-Ufer bei dem eisernen Thor nichts angingen, er dort nichts zu befehlen habe, und ich mich deshalb an servische und walachische Behörden wenden müsse. Heute hingegen vollte der Pascha auf meine Schiffe, die 13 an der Zahl bei seiner Festung vorbeifuhren, schiessen und Hess mir sagen; ich könne in der linken Hälfte der Donau manipuliren, wie ich wolle, in der rechten Hälfte würde er es aber hindern. Da nun aber weder die Messung, noch die Sondirung des eisernem Thores mit irgend einer Genauigkeit bewerkstelliget werden kann, ohne dass meine Ingenieure auf das rechte Ufer der Donau treten, dort ruhing arbeiten, und über die gütige Einwilligung E. D., bei dem Izlás thaten, so nehme ich mir die Freyheit E. D. geradezu fragen, in wie weit der Tracht E. D. mit der Pforte beendet sey - ob die Timog die Gränzen Servions anjetzt bilde - und ob E. D. in meinem Unternehmen mich wohl schützen können und auch schützen wollten? Es handelt sich um eine wichtige Frage. Unberechenbar wäre der Vortheil, den sowohl Servien als auch der Österreichische Staat durch die Reinigung der Donau sich erringen würden. Es sind allerdings riesenartige Hindernisse zu bezwingen, die sich nicht nur in technischer, sondern auch in moralischer Hinsicht gegen das hohe Ziel aufthürmen werden. Zu besiegen sind sie aber alle, und jetzt ist der Augenblick dazu oder nie. Indem ich E. D. inständigst bitte Ihr wahres Interesse nicht zu verkennen, und über alles diess Ihren vielen Verdiensten, die Sie um Servien bereits haben, wie einst Trajan,

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