Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - 2. Unterclasse. Placentalia - 12. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser - 3. Unterordnung. Pinnipedia

684 Vertebrata. Monatherium van Beneden. Nur wenige Skeletknochen bekannt, ähnlich dem lebenden Pelagius monachus. Miocaen. Belgien. M. Delognü, affinis van Bened. Proph oca van Beneden. Von allen lebenden Phociden verschieden durch lange Lendenwirbel, gekrümmten, oben dünnen, unten sehr breiten Oberschenkel, kurzen kräftigen Humerus mit geradem und zusammen­gedrücktem Bicipitalkamm. Im Miocaen (Etage Diestien) von Antwerpen. P. Bousseaui und proxima v. Bened. Palaeoplioca van Beneden. Unterkiefer niedrig; die Backzähne zwei­wurzelig mit starker Mittelspitze, vorderer und hinterer Nebenspitze und kräftigem Basalband. Skeletknochen ähnlich der im Mittelmeer lebenden Gattung Monachius. Im Crag von Antwerpen. P. Nysti van Bened. Nach van Beneden gehört der wohl erhaltene Schädel von Phoca Gaudini Guiscardi aus dem Pliocaen (?) von Roccamorice bei Neapel hierher. Phoca Lin. (Fig. 567. 568). Zahnformel: g I I? ' Obere und untere C conisch, fast von gleicher Stärke. Backzähne nicht differenzirt, oben und unten gleichartig, seitlich zusammen­gedrückt mit Hauptspitze, vorderer und hin­terer Nebenspitze und zuweilen noch je einer accessorischen Spitze des Basalbandes. Die vier vorderen Backzähne sind P, der letzte ein ächter M. Fossile Robbenreste, die der Gattung Phoca zugeschrieben werden, finden sich im Miocaen (sarmatische Stufe) von Holitsch , Ungarn und Hernais bei Wien (Ph. Holitschensis Brühl) , häufig bei Kertsch in Südrussland (Ph. Pontica Eichwald, Ph. moetica Nordm.), auf Malta (Ph. rugosidens Owen), im Miocaen von Volterra, Toscana, im Crag von Antwerpen (Ph. vitulinoides van Beneden) und im Pleistocaen von Schottland , Norwegen und Nord-Amerika (Ph. groenlandica Nills.). Im Miocaen von Virginien kommt Ph. Wymani Leidy, im Pliocaen von Süd­Carolina Ph. debilis und modesta Leidy vor. Die von Meyer beschriebene Ph. ambigua Münster aus dem Oligocaen von Bünde bei Osnabrück ist auf Reste eines Zahnwales begründet (vgl. S. 171). Mesotaria van Beneden. Eckzähne conisch, ohne Basalband, die Krone an ihrer Basis etwas eingeschnürt. Skeletknochen an Phoca und Otaria erinnernd. Crag. Antwerpen. M. ambigua van Bened. Hierher vielleicht auch Otaria Oudriana und Leclercii Delfortrie aus dem Miocaen von Bordeaux. Gallo phoca van Beneden. Nur Extremitätenknochen bekannt, ähn­lich der nordischen Gattung Pagophilus, aber beträchtlich grösser. Crag. Antwerpen. C. obscura van Bened. Fig. 568. Phoca Holitschensis Brühl (Ph. Vien­nensis Blainv.). Miocaen. Holitsch. Ungarn. Linker Hinterfuss (nach Brühl). i

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