Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - Schädel

Mammalia. Säugethiere. 13 Depression getrennter Fortsatz (Processus paroccipitalis pp., Processus paramastoideus, Pr. jugularis) vor, der zur Anheftung von Muskeln dient und bei den Hufthieren besonders stark entwickelt ist. Auf der Unter­seite schiebt sich das untere Hinterhauptsbein oder Basioccipitale (Occipitale basilare BO) zwischen die Exoccipitalia , erstreckt sich aber mehr nach vorne und bildet einen ansehnlichen Theil der Schädel­Basis. Es ist von dem kleinen runden Foramen condyloideum (cf), welches den Zungennerv durchlässt, durchbohrt. Die fünf Knochen des Hinterhauptringes haben noch wirbelartigen Bau und verschmelzen nicht selten vollständig miteinander. Auf das Bassioccipitale folgt nach vorne in der Schädelbasis das hintere Keilbein oder Basispheno id (BS), auf dieses das vordere Keilbein oder Praesphenoid (PS) und vorne das kleine Pflugschaarbein (Vomer Vo), welches nur bei den Delphinen eine ansehnliche Länge erreicht. Das Basisphenoid ist oben (vgl. Fig. 9) in der Mitte etwas ausgehöhlt, steigt aber am vorderen und hinterem Ende wieder etwas an und bildet den sogenannten Türkensattel (Sella turcica) zur Aufnahme der Hypophyse (pituary body) des Gehirns. Die beiden Keilbeine verschmelzen häufig früh­zeitig miteinander und bilden das sogenannte Wespenbein. Von dem Basisphenoid entspringt jederseits eine flügelartige nach oben und aussen gerichtete Knochenplatte, das Alisphenoid (AS hinterer Keil­beinflügel, ala major) und vom Praesphenoid ein entsprechender Knochen, das Or bi to sphenoid (OS vorderer Keilbeinflügel, ala minor). Das Alisphenoid ist meist von drei Oeffnungen durchbohrt, von denen das hintere (Foramen ovale fo) einem Nerven Austritt gewährt, während das mittlere (Canalis alisphenoideus as) und das vordere (Foramen rotundum fr) die äussere Schlagader (Carotis) durchlassen. Auch das Orbitosphenoid besitzt eine Oeffnung (Foramen opticum op), durch welche der Sehnerv in die Augenhöhle austritt, sowie an seiner Basis die sogenannte Keilbeinspalte (sf). Die seitlichen Flügel der Keilbeine (Alisphenoid und Orbitosphenoid bilden die untere Seitenwand der Hirnhöhle und grenzen oben an die grossen Scheitelbeine (Parietalia Pa) und Stirnbeine (Frontalia Fr ), welche das Schädeldach und den oberen Theil der Seitenwand des Schädels bilden. Zwischen die Scheitelbeine und die Hinterhaupts­schuppe schaltet sich häufig eine kleine dreieckige Knochenplatte ein, das Interparietale (IP), das zuweilen (Nager) getrennt bleibt, zu­weilen mit den Scheitelbeinen (Hufthiere), noch häufiger mit der Hinter­hauptsschuppe (Carnivoren) verschmilzt. Die mehr oder weniger steil abfallende Hinterhauptsfläche (Occiput) wird in vielen Fällen durch einen vorspringenden der Lambdanaht folgenden Kamm (crista occipi-

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