Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. III. Band: Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves) (München und Leipzig, 1887-1890)

3. Classe. Reptilia. Kriechthiere - 8. Ordnung. Dinosauria - Zeitliche Verbreitung und Stammesgeschichte der Dinosauria

796 Vertebrata, Amphibien. Die Mehrzahl der vorhandenen Skelete gehören einer langschnauzigen Form von mittlerer Grösse an, die offenbar in ziemhch weiten Grenzen variirte. H. v. Meyer fasste alle Varietäten unter der Bezeichnung Rh. Gemmingi zusammen, A. Wagner dagegen unterscheidet eine grössere und eine kleinere Modification als selbständige Arten. Bei der ersteren, R. longimanus Wagn. '(= Rh. Suevicus Fraas), hat der Schädel eine Länge von 0,12 m, der Schwanz von ca. 0,30 m, der Rumpf nebst Sacrum von 0,11 m, der Hals von 0,05 m und der Flugfinger von 0,32 m, Coracoid und Scapula bleiben getrennt. Bei dem etwas kleineren Rh. Münsteri Goldf. (= Rh. pliyllurus Marsh) ist der Schädel nur 0,095 p 1 lang, der Flugfinger kürzer und zierlicher, Coracoid und Scapula sind miteinander verschmolzen. A. Wagner unterscheidet ausser­dem bei Rh. Münsteri drei Varietäten (R. eurtimanus, Münsteri und hirundi­naceus). Eine kleine und kurzschnauzige Species (Rh. tongicaudus Münst.) wird von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende nur 0,16 — 0,20 m lang und unterscheidet sich von Rh. Gemmingi und Münsteri sofort durch die kurze Schnauze, die starke Einschnürung des Schädels vor der Augenhöhle und die abweichende Bezahnung. Am Unterkiefer ragt ein langer, zahnloser Fort­satz vor, dagegen ist dieser Fortsatz oben kaum entwickelt und die Schnauze vorne mit sehr langen, gekrümmten Zähnen besetzt. Scapula und Coracoid bleiben getrennt. Die Bauchrippen sind sehr fein, einfach, nicht breit und gezackt, wie bei Rh. Gemmingi, die Schambeine geknickt und an der knie­förmigen Umbiegungsstehe mit einem nach aussen gerichteten Fortsatz versehen. Scaphognathus A. Wagner (Pterodaetylus p. p. Goldf., Paehyrhamphus Fitzinger non Gray, Braehytrachelus Giebel) (Fig. 693). Schädel mässig lang, massiv ; Schnauze bis zur Spitze mit starken, gekrümmten Zähnen besetzt ; Unter­Fig. 693. Schädel von Scaphognathus crassirostris Goldf. sp. Ob. Jura. Eichstätt, (nat. Gr.) kiefer niedrig mit geradem Oberrand, vorne abgestutzt und bezahnt. Zähne weit auseinander stehend, nach hinten etwas an Stärke abnehmend. Nasenlöcher kleiner als die grosse Präorbitalöffnung und durch eine breite Knochenbrücke von dieser geschieden. Auge mit Scleroticaring. Quadratbein sehr kräftig. Hals kurz und dick. Schwanz unbekannt. Vordere Rippen stark, zweiköpfig. Bauchrippen dünn , wie bei Pterodaetylus aus zwei winklig convergirenden Armen bestehend. Scapula und Coracoid getrennt. Vorderarm lang, Meta-

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