Dominkovitsné Szakács Anita (szerk.): A Petz János Gottliebnak tulajdonított XVII. századi soproni krónika - C sorozat 6. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2008)

D. Szakács Anita: Petz János Gottlieb krónikája/bevezetés

1674 erhalten, als die Kirche in Folge der katholischen Gegenreformation endgültig den Katholiken zurückgegeben werden musste. Während des Jahrhunderts war die Stadtleitung auch zugleich das Presbyterium der evangelischen Kirche. 1667 wurde vom Stadtrat die evangelische Kirchengemeinde gegründet, damit trennten sich die Angelegenheiten der Stadtleitung und der evangelischen Kirche. Auf den Befehl des Primas Georg Szelepcsényi und des Präsidenten der Ungarischen Kammer, Leopold Kollonich wurde die Stadt 1672 vom Ständegericht auf 34.000 Forint gestraft, wegen der reihenweise Verletzung des Gesetzartikels XLIV. des Jahres 1609,16 die Stadt wurde gleichzeitig dazu verpflichtet, dass auf Grund dieses Gesetzes auch Katholiken in den Stadtrat gewählt werden sollen. 1673/1674 mussten die Lutheraner sowohl in der Stadt als auch in den Frondörfern die Kirchen und Benefizien endgültig an die Katholiken übergeben. 1674 musste auch das deutsche und das ungarische evangelische Gymnasium aufgelöst werden. Zuerst hatte die evangelische Gemeinschaft im sog. Lacknerischen Haus, später im Hof des sog. Eggenbergerischen Hauses die Gottesdienste abgehalten, 1676 wurde das hölzerne Gebetshaus an der Stelle der heutigen evangelischen Kirche erbaut, die aber während des großen, einen bedeutenden Teil der Innenstadt verwüstenden Feuers ebenfalls abbrannte. Die neue Holzkirche wurde darauf schon 1677 errichtet, die bis 1722 in Gebrauch war. All jene Ergebnisse werden in der Chronik aus evangelischer Sicht zurückgegeben. Einen Teil der katholischen Erneuerung bildete die Niederlassung der Jesuiten in der Stadt im Jahr 1636 (Nr. 54.). Die Jesuiten hatten noch im selben Jahr ihr Gymnasium in der Außenstadt eröffnet, 1651 ihr Kollegium gegründet, 1661 ihr Konvikt in der Außenstadt eröffnet. Auf Konflikte zwischen der evangelischen Stadtleitung und der katholischen Kirche sind auch die gegen die Stadt geführten Prozesse des Stadtpfarrers Franz Vittnyédy17 zurückzuführen (Nr. 71.), sowie die Interventionen der Katholiken beim König. Einen Einblick in den Stadtalltag, wie auch in das Sanitätswesen der Epoche von Ödenburg gewährt uns die Chronik ebenfalls. Die Pest hatte in den Jahren 1644/45 fast die Hälfte der 6000 Personen zählenden Einwohnerschaft zur Strecke gebracht. 1656 hatte die Pestepidemie 1700 Menschenopfer gefordert (Nr. 72.), 1679 mussten 2500 Menschen ihr Leben bei der Epidemie lassen (Nr. 90).18 Die Menschen hatten im Sinne des Zeitalters alles auf Gottes Strafe zurückgeführt, der die abwegigen Menschen mit diesem Unheil bestrafte. Die Chronik bezieht sich auch neben der Erwähnung von weiteren Feuerfällen auf das große Feuer von 1676, wobei das Feuer wegen der Unachtsamkeit der Kinder von Georg Warkoweil in der Langen Zeile ausbrach (Nr. 89.).19 Trotz der detaillierten Darlegung kann die Erschließung der Ratsprotokolle, der Kammerrechnungen im Falle der Aufarbeitung der Feuerfälle, der Ernteerträge, der Vorgänge des Städtebaus nicht umgegangen werden, es kommt aus den Ratsprotokollen hervor, dass schon früher Vorkehrungen unternommen wurden, um die Möglichkeit der Feuerfälle so gering wie möglich zu halten, so schrieb 16 Der Gesetzartikel XLIV. des Jahres 1609 hatte die königlichen Freistädte, Bergstädte und die privilegisierten Marktflecken dazu verpflichtet, die richterlichen und sonswärtigen Ämten ohne Ansicht auf die Nationalität des Anwärters gleich zu verteilen, ansonsten wurde ihnen eine Strafe von 2000 Forint in Aussicht gestellt 17 Ferenc Vitnyédy Stadtpfarrer (1650-1666) 18 Károly Mollay: Übersicht der Geschichte der Stadt Ödenburg und des Komitates, 77. p. 19 Endre Csatkai: Hol keletkezett az 1676-os óriási soproni tűzvész / Wo entstand das große Ödenburger Feuer des Jahre 1676. In: SSz., 1969. XXIII. Évf. 3. sz. 20

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