Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)
TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai
Gebäude mit einem längeren Zitat ebenfalls aus der Selbstbiographie des Bürgermeisters ergänzt wurde."" Zuletzt übernahm Bél aus der Biographie auch die Erzählung über die außerordentlich gute Ernte des „goldenen Jahres" 1617. Dies alles wurde sehr passend durch ein preisendes Gedicht von Philippus Rhau über die damaligen Stadtoberhäupter (an erster Stelle gleich über Lackner) und über die Stadtbewohner ergänzt, das Bél mehrmals zitierte. 78 Diese Kapitel machen den Eindruck, als ob die behandelte Epoche, in der Lackner Stadtrichter bzw. Bürgermeister war, — etwa durch Ausbreitung der Idee des „goldenen Jahres" — eine Art „goldenes Zeitalter" bezeichnet werden könnte. Dies allerdings entsprach angesichts der diplomatischen Erfolge der Stadt (die geschickte Politik während des Bocskai'schen und BethlenAufstandes, Erwerb von Privilegien, Landtag in der Stadt 1622) und der städtischen Bauten (Umgeben der Vorstadt mit Stadtmauern, Renovierung des Rathauses, Erbauung neuer Schutzmauern usw.) der Wahrheit. Nach der Beschreibung der Friedensjahre ist aber bald die für Bél kennzeichnende „militärische Geschichtsschreibung" zu bemerken: er behandelte die Feldzüge im 17. Jahrhundert und andere Schicksalsschläge. Die Zeiten zwischen diesen Feldzügen sollen die Bürger — nach Bél's Meinung — mit der Vorbereitung für die nächste Gefahr verbracht haben. Das ist natürlich nur ein Bindeelement im Text, und der Verfasser versuchte, dadurch den Informationsmangel zu verbergen. Die detaillierte Beschreibung des BocskaiAufstandes kann in Hinsicht auf den Reichtum an Quellen nur mit zwei anderen militärischen Ereignissen verglichen werden: mit dem türkischen Feldzug gegen Wien und der damit zusammenhängenden Besetzung der Stadt durch Thököly (1683) sowie mit der erfolglosen Belagerung des Kurutzengenerals János Bottyán (1705-1706). In der Behandlung des ersten Ereignisses ging Bél auf die Verhandlungen zwischen den Ödenburgern und den Führern der türkischen und ungarischen Heere, auf die Übergabe der Stadt und die Rückkehr zum König ausführlich ein ( § XXVIII-XXXI). Bél bemühte sieh, die Ödenburger, da sie sich den Belagerern ergaben, zu entschuldigen, und deshalb schilderte er sehr lange und ausführlich die unhaltbare Lage der Stadt und die Ursachen der Ergebung (§ XXIX). Es ist leicht zu verstehen, daß er dadurch die entstandene Scharte an der durch die Ödenburger oft behaupteten Treue dem König gegenüber und an ihrer Standhaftigkeit verkleinern wollte. Daneben erwähnte er noch die Rolle von Johannes Serpilius, dem damaligen Bürgermeisters 79 und sein späteres, einem Spießrutenlaufen ähnliches Schicksal. Serpilius wurde nämlich von den kaiserlichen Behörden mit dem Hochverrat beschuldigt, und zusammen mit anderen Personen gefangengenommen, jedoch späterhin freigelassen. Bél war im Zusammenhang mit der 77 Ebenda, § XXXIX, bzw. Vita pp. 47-48. 7K Ebenda, p. 32., pp. 34-35. (§ XXII-XXIII) 79 Über die Belagerung, das Unterwerfen und über die damaligen Taten von Serpilius gibt interessante Informationen UDVARDI LAKOS János: Adatok a soproni Kereskedelmi Testület múltjához. [Angaben zu der Vergangenheit der Ödenburger Handelsgesellschaft] SSz, 1940. 332-357., besonders 343-345.