Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása I.; C sorozat 2. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2001)

TANULMÁNYOK - TÓTH GERGELY: A kézirati hagyomány

2. Descriptio Comitatus Semproniensis (EFK Hist I. aaa.) Der Umfang be­trägt 39 Blätter und ist die Arbeit einer fremden Hand. Auf dem Text sind die autogra­phen Korrekturen von Mátyás Bél zu sehen. Ihre Größe ist 325 X 205 mm. Die Zeilen auf dem Vorsatzblatt des Textes geben uns einen Anhaltspunkt fest­zustellen, zu welchem Ziel und für wen diese Variante gefertigt wurde. Der Text lautet: „Inclyto Comitatui, nec non LJberae Regiaeque Ciuitati Semproniensi qualiscunque haec ip­sius commentatio consecratur, vtque adderentur ex archiuis, et notitia eruditorum, quae ad haec desi­derantur et contra eximerentur, quae minus rede sunt adposita, omnes boni dues, cum promptitudine offiäorum, prolixissime rogantur a Históriáé Patriae Scriptoribus. Memoria! Si quidpiam adiiecere placuerit, ciduslibet folii margo spà'tium dabit; quod si nondum suffecerit, charta inserenda erit, et hi­steriscis [asteriscis?] notanda, quonam adnotata illapertineant," Daraus können wir folgendes schließen: a) Mátyás Bél ließ diesen Text schreiben, um ihn den Personen abzusenden, von denen er Ergänzungen und Korrekturen erwartete. Er betrachtete diese Variante also nicht als endgültig, sondern er hielt die selbst erworbenen Informationen für nicht ausreichend bzw. fand er es nötig, die bis dahin gesammelten Daten korrigieren zu las­sen. Er gibt konkrete Vorschläge, wie derjenige vorgehen soll, der etwas mitteilen oder modifizieren will. b) Die Adressaten sind im weitesten Sinne die Bewohner des Komitates Odenburg {omnes boni ciues). Im engeren Sinn zählte er wahrscheinlich auf die Hilfe der Gelehrten im Komitat: es wird durch den Ausdruck notitia eruditorum bezeichnet. c) Mátyás Bél hätte gewollt, daß die Komitatsbeschreibung mit Urkunden oder an­deren Archivalien ergänzt wird (ex archiuis). Dies steht mit seinen anderen Schriften und Werken im Einklang, wo wir unzählige Hinweise finden, wie wichtig er die origi­nalen schriftlichen Dokumente in seiner historiographischen Arbeit hielt. 49 Es ist schwer festzustellen, was mit der Handschrift geschah, nachdem sie ab­geschickt worden war. Im Text befinden sich weitausgedehnte und häufige Korrektu­ren, öfter wurden ganze Absätze den neu angekommenen Informationen und Kor­rekturen aufgeopfert. Die Korrekturen trug Mátyás Bél ein, aber es ist nicht klar, auf­grund welcher Informationen oder Überlegungen. Auf dem Rand stehen nur selten Bemerkungen von einer fremden Hand. Wir konnten etwa zwei, höchstens drei frem­de Hände unterscheiden, von denen nur eine relativ häufig vorkommt (die Randbe­merkungen sind deutschsprachig). Im Verhältnis zu der großen Menge der von Mátyás Bél gemachten Korrekturen sind diese zu vernachlässigen. Am wahrscheinlichsten ist, daß Mátyás Bél zuerst diese Handschrift durchschaute, und nicht die Hist. I. yy., da man in dieser letzteren nur selten seine Handschrift er­kennen kann, (und sie stammen auch nicht mit voller Sicherheit von ihm), während in der Hist. I. aaa., wie wir es vorher schon erwähnten, durch seine Hand sehr große 49 Es genügt, an die viel zitierten Worte von Mátyás Bél im Vorwort des Adparatus zu denken: „Gib mir zwei­hundert Urkunden aus den zwei Jahrhunderten des ungarischen Königreiches, die von nacheinander fol­genden Königen herausgegeben wurden, und ich werde so große Ergebnisse in der Erschließung der Ge­heimnisse der Historiographie, welche man in der ganzen Arbeit von Bonfini nicht finden kann. Ich habe nämlich immer gemeint, was die Bibel für den Theologen ist, was das geschriebene Gesetz dem Juristen ist, was der klare Sinn dem Philosophen ist, das ist dem Geschichtsschreiber die Urkunde. Würden wir doch endlich die geschlossenen Briefkästen öffnen!" — Bél 1984. 188. (Ubers.: Balázs Déri.)

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