Feljegyzési könyv 1492-1543; A sorozat, 3. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)

Prinzipien der Quellenedition

Prinzipien der Quellenedition Das Odenburger Gedenkbuch gibt Einblick in die Rechtsgewohnheiten und Rechtspraxis einer vorwiegend deutschsprachigen Stadt des 15. und 16. Jahrhunderts. Auf den volkssprachlichen Charakter und sprachgeschichtliche Eigentümlichkeiten ist es zurückzuführen, dass die damalige Sprachpraxis von der modernen deutschen Norm wesentlich abwich. Es vermischten sich nämlich die lokale Mundart, die Praxis des Textverfassers und die Sprachgewohnheiten der Stadtkanzlei. Dementsprechend repräsentieren sowohl die Sprache und die Orthographie als auch das äußere Bild der Eintragungen einen wichtigen Quellenwert. Hinsichtlich der Prinzipien von Quelleneditionen findet man einerseits die weitgehende Anwendung paläographischer Formentreue und andererseits eine normalisierte, gar modernisierte Textausgabe. Die Sprachwissenschaftler halten in der Regel die möglichst genaue Wiedergabe des originalen Schriftbildes für wichtig, während die Historiker eher nach einer gewissen Vereinfachung, also Normalisierung streben. Im deutschen Sprachgebiet ist es heutzutage üblich, das Prinzip der Buchstabentreue zu befolgen. Was aber die Klein­und Großbuchstaben betrifft, wird die normalisierte, moderne Interpunktion für akzeptabel gehalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Ungarn für längere Zeit fast keine deutschsprachigen mittelalterlichen oder frühneuhochdeutschen Quellen herausgegeben, die einen textkritischen Anhang enthielten. Die ungarischen Publikationen stehen vor allem mit dem Werk von Károly Mollay in Verbindung und befolgten die buchstabengetreue Transkription. Die textkritische Ausgabe dieser Werke erfolgte unter strenger Berücksichtigung sprachwissenschaftlicher und paläographischer Kriterien. Die Richtlinien zur Edition wurden von Károly Mollay in einem seiner letzten Werke, nämlich im ersten Band der Quellen zur Geschichte der Stadt Ödenburg (also im Ersten Grundbuch) zum letzten Mal zusammengefaßt, unter dem Titel „Richtlinien zur Publikation Odenburger deutscher Quellen". Da die Vorbereitungsphase der Edition des Gedenkbuches (partielle Transkription und Indexierung der Handschrift) die letzte, unterbrochene Arbeit von Mollay war, werden in dieser Edition — von einigen Abweichungen abgesehen — seine erwähnten Richtlinien angewandt, deren wichtigste Punkte der leichteren Handhabung zuliebe im Folgenden wiederholt werden: Richtlinien zur Publikation Odenburger deutscher Quellen Die Quellen gelten zugleich als Denkmäler der frühneuhochdeutschen Sprache in Ungarn und müssen daher buchstabengetreu publiziert werden, mit Rücksicht auf die folgenden Einzelheiten: 1. Die Majuskeln. Die Majuskeln werden in den Quellen auch abweichend von der heutigen Praxis verwendet. Für wichtig gehaltene Wörter, das erste Wort einer Wortgruppe (z.B. Präposition, Attribut) werden mit einer Majuskel eingeleitet, doch kann eine Majuskel auch innerhalb des Wortes vorkommen (cZu 'zu'), besonders in Zusammensetzungen. Die

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