Dominkovits Péter: Második telekkönyv 1554-1580 (Sopron, 2015)
Irodalomjegyzék
utca) der Bürgerschaft angehörende Georg Kewer, Sekretär von Tamás Nádasdy (s. u. Nr. 82.) oder in der Fischer Gasse (Halász utca) der schon erwähnte Arzt von Tamás Nádasdy, Gasparus Fraxinus (s. u. Nr. 127.). Auch in der Debatte der Lokalgeschichte als Schrippergasse (Balfi utca) bekannt gewordenen Gasse lagen städtische Mairhöfe (s. u. Nr. 104., 141.). Auch folgende zwei Beispiele verweisen auf die sich im Grundbuch verbergende Möglichkeit des Aufrollens der Beziehungen der örtlichen Gesellschaft hin, aus der Reihe der Káldy Familie — einer Familie mit stattlichen regionalen Besitztümern — hatte Demeter Káldy bis zum Ende des 17. Jahrhunderts in der Stadt ein Hausbesitz, auch János Gersei Pethö ein Aristokrat, Stadt- hauptman und Gespan der Stadt Ödenburg besaß ein Haus in der Stadt (s. u. dem Jahr 1570, Nr. 290.). Die Einträge des Grundbuches von 1 bis 393 beinhalten Vermerke über die unter einander vorgenommenen Kaufhandlungen der Stadtbürger, die Vermerke unter 394 und 395 gewähren uns durch den Blickwinkel des gesellschaftlichen Beziehungssystems von Zehenter von Zehentgrueb einen Einblick in das Verhältnis der Stadt zum ungarische Adel und zur Elite der Kronländer, vermitteln uns dadurch ein aus dem 17. Jahrhundert gut bekanntes Bild. Die bei der Datierung angeführten Würdenträger verweisen im zweiten Grundbuch auch auf einen Generationswechsel in der Machtposition zu Beginn des 17. Jahrhunderts, nachdem fast eine Generation wegen dem Unterlassen der fortlaufenden Protokollierung ausgeblieben ist, erscheint im Jahr 1618 Kristóf Lackner, der als selbstbewusste Humanist seinen Titel, Doktor beier Rechte angeführt hatte.18 Sowohl er als Bürgermeister, als auch der Stadtrichter, nämlich Jacob Stainer waren aktive Mitglieder dieser neuen Elite, die Familie vom letzteren hatte die Kontinuität zwischen der alten und der neuen Elite dargestellt. Die nicht protokollierten, dem Grundbuch nur im Zettelform beigefügten, deshalb auch als Appenix angeführten Vermerke (s. u. Nr. 399— 401.) unterscheiden sich auch im Inhalt und in ihrer Gattung von den anderen Einträgen, diese stehen wahrscheinlich mit den Ereignissen des 15-jährigen Krieges, mit dem sog. langen Türkenkrieg im Zusammenhang, die Aufarbeitung deren Hintergründe steht uns noch bevor. Es sollte hier angeführt werden, dass noch weitere Amtsträger der Stadt auf Grund des Immobilienverkehrs zum Vorschein kommen, unter ihnen hebt sich Sixtus Zehenter als Amtsträger der Position des praetor aerarius hervor, diese antike Bezeichnung entsprach in der Struktur der Amtsträger in der Frühneuzeit dem Kämmerer, der für die Administration der Stadtfinanzen zuständig war (s. u. Nr. 186.). In den 1560er Jahren hatten die traditionellen leitenden städtischen Ämter neue, ihrem alten Inhalt nicht vollständig überlappende Bezeichnungen erhalten, dieses Phänomen müsste, wie erwähnt mit dem Drang zur Antike im Zusammenhang stehen, d. h. der Richter wurde statt der früheren Bezeichnungy^tfoc als consul tituliert, der Bürgermeister erhielt die Bezeinung magister civium / praetor. Es ist 18 Dazu siehe die Biographie von Kristóf Lackner, dem Doktor beider Rechte. / Vitae Christophori Lackner I. U. D. Hominis brevis consignatio/Quellen zur Geschichte der Stadt Ödenburg, Reihe C, Band V, Sopron, 2008.,133-135. 19