Dominkovits Péter: Második telekkönyv 1554-1580 (Sopron, 2015)
Irodalomjegyzék
chen, der Stadtrichter anstatt der früher üblichen judex, mit dem Titulus praetor betitelt. Es ist keine Übertreibung, wenn wir hinter diesen Veränderungen einen so eine Art antikisierenden Drang sehen, dessen konkrete örtliche Hintergründe noch zu erschließen, beziehungsweise aufzuarbeiten sind. Die Reihe der Bürgermeister und der Richter der gegebenen Zeitperiode hatte Károly Goda im Manuskript seiner Dissertation detailliert publiziert, deshalb sehen wir von der Veröffentlichung dieser ab.16 Im Grundbuch wurden nicht nur die Kaufhandlungen des Innen- und Außenbereiches der Stadt festgehalten, auch die Grundstücksübertragungen der, die 8 Frondörfer der Stadt umfassenden Stadtherrschaft, so z. B. auch der Immolienver- kehr von Agendorf/Ágfalva (s. u. Nr. 18.), von Wolf/Balf (s. u. Nr. 149., 157.), von Sandt Wofgang/Wandorff/Bánfalva (s. u. Nr. 5., 15.) erscheintim Grundbuch. Auch Grundbesitzer der umliegenden Niederösterreichischen Siedlungen treten im Grundbuch als Grundbesitzer von Ödenburger Immobilien in Erscheinung, überwiegen Bürger von Wiener Neustadt (s. u. Nr. 126., 147., 160.), aber daneben sind auch Bürger von Bruck/Brugg an der Leitha und von Wien (s. u. Nr. 182.) als Besitzer von Außenbereiche anzutreffen, es ist auch nicht auszuschließen, dass in der Person von Christoph Offner ein ehemaliger Flüchtling zu identifizieren ist, im Falle der Wiener Bürger handelt es sich unter anderem um Mathes Weniger und Blasius Grosmayr (s. u. Nr. 178., 215.). Unter den städtischen Grundbesitzern treten auch Vertreter des Grund-Adels auf, so z. B. die Aristokratin Ilona Oláh (s. u. Jahr 1564, Nr. 211.). Außer der im Weinhandel gespielten bedeutenden Rolle der Stadt, erteilen die Eintragungen auch Informationen über die im Handelsleben der Region gespielte wichtige Position der Stadt, Händler und Bürger von Pápa zählten zu den Ödenburger Grundbesitzer, so der Goldschmied Imre Papay (s. u. Jahr 1563, Nr. 214.), oder der aus der huldigten Raabau wahrscheinlich nach der Einnahme von Raab nach Pápa geflüchtete János Szily, sein Schicksal verweist auch auf die Migration der Einwohner der Region dieser Zeitepoche hin. Auch die Angaben des Grundbuches unterstreichen das zeitgenössische Asylcharakter der Stadt, d.h. die von Mauern befestigte, Regionen miteinander verbindende Grenzstadt hatte sowohl dem Adel, der Bürgerschaft der Städte und Marktflecken des Ungarischen Königreiches als Zuflucht gedient. Unter der Reihe der Hausbesitzer ist auch der berühmte Arzt von Tamás Nádasy und Orsolya Kanizsai, Gasparus Körös, aliter Fraxinus von Szeged anzutreffen.17 Das zweite Grundbuch stellt auch ein bisher kaum betontes Phänomen dar, das ist die Entstehung und der Zuwachs der städtischen Mairhöfe im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts, diese sich auf den Mittelalter zurückblickende Tendenz war sowohl für den Stadtadel, als auch für die geadelte Bürgerschaft und für die ihre Besitztümer mit Immobilien vermehrende Bürgerschaft typisch. Als Beispiel stehe hier für dieses breite gesellschaftliche Spektrum der in der Neustift (Újteleid 16 S. Goda, 2011. passim. 17 Zur Biographie, Tätigkeit des Arztes von Tamás Nádasdy und Orsolya Kanizsai, Gaspaus Körös, aliter Faxinus von Szeged siehe: Vida, Tivadar, Szerelmes Orsikám. Bp. 1976. 18