H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)
D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth életútja és karriere
Anita D. Szakács aber erneut gegen Johann Georg Kramer, der mit 110 Stimmen zum Bürgermeister gewählt wurde, während Wohlmuth nur 4 Stimmen erhalten hatte.110 Diese Misserfolge und die der nachkommenden Jahre verweisen auf eine Umstrukturierung im politischen Machtsystem. Dies bezeugt auch seine erfolglose Kandidatur auf die Bürgermeisterstelle im Jahr 1737, auf der er erneut gegenüber Kramers 101 Stimmen unterlag, während er nur 3 erhalten hatte.111 Da Wohlmuths Aufzeichnungen mit dem Jahr 1737 enden und aus anderen Quellen sich der Ablauf, beziehungsweise der Ausgang der weiteren Beamtenrestaurationen auch nicht rekonstruieren lässt, können wir im weiteren nicht nachvollziehen, ob er in den nachfolgenden Jahren bei den Beamtenrestaurationen für eine der Positionen angetreten ist. Bald nach 1737, am 10. März 1741 starb er im Alter von 70 Jahren. Das erste Drittel des 18. Jahrhunderts wurde von drei bedeutenden Persönlichkeiten an der Spitze der Stadtleitung beherrscht, nämlich vom evangelischen Ferdinand Dobner,112 vom katholischen Matthias Trimmei113 und vom katholischen Johann Paul Greiner.114 Zu dritt verwalteten sie abwechselnd das Richteramt und das Bürgermeisteramt bis zum Jahr 1728. Sowohl Dobner als auch Trimmei hatten entsprechend den zeitgenössischen Tendenzen und den Erwartungen des Zeitalters Rechtswissenschaft studiert, weil seit den nach 1672 erlassenen königlichen Anordnungen und den diesbezüglich formulierten Empfehlungen der Wahlkommissare von den Anwärtern auf eines dieser Ämter ein Universitätsabschluss erfordert wurde. Ihre Nachfolger in diesen Ämtern im 18. Jahrhundert besaßen ebenfalls einen Universitätsabschluss erforderlich wurde. Johann Georg Poch, Johann Wohlmuth, Georg Wilhelm Sailer, Johann Georg Kramer, Georg Waxmann und Johann Konrad Wohlmuth hatten ebenso Recht studiert, übten vor ihrer politischen Laufbahn eine Rechtspraxis aus, doch im Gegensatz zu ihren berühmten Vorgängern zu Beginn des 18. Jahrhunderts konnten sie ihre Position auf einem der Ämter nicht über eine längere Zeit als zwei Perioden halten. In dieser kurzen Zeitspanne zwischen 1728 und 1740 wurde das Amt des Stadtrichters und des Bürgermeisters in einer gewissen Rotation besetzt, nach einer Amtsperiode von zwei Jahren im Richteramt folgten weitere zwei Jahre im Bürgermeisteramt. Auch Johann Wohlmuths Amtskarriere richtete sich nach diesem Schema, nach zwei Jahren im Richteramt folgten weitere zwei Jahre auf dem Posten des Bürgermeisteramtes. Wohmuths Karriere integriert sich in das Lebensbahnmodell dieser kurzen Zeitperiode. Auch während Wohlmuths Amtstätigkeit als Bürgermeister wurde die auf Parität beruhende Stadtführung gesichert, neben dem evangelischen Wohlmuth hatte der katholische Georg Waxmann die Richterstelle inne, der Innere Rat bestand aus sechs evangelischen und aus sechs katholischen Ratsmitgliedern. * * * Johann Wohlmuths Aufzeichnungsbuch befindet sich im Besitz des Ödenburger Archivs im Bestand IV. A. 1020. Die sich auf 352 Seiten erstreckenden Aufzeichnungen erfassen überwiegend in deutscher, beziehungsweise in einem geringeren Ausmaß in lateinischer Sprache 110 MNL GyMSM SL SVL, Wohlmuth-Diarium, Vermerk vom 24. April 1736, 271. p. 111 MNL GyMSM SL SVL, Wohlmuth-Diarium, Vermerk vom 24. April 1737, 275. p. 112 Ferdinand Dobner war in den Jahren zwischen 1698—1699, 1710—1711, 1718—1719 Stadtrichter, in den Jahren zwischen 1700-1701,1704-1705, 1712-1713, 1720-1721 bekleidete er das Amt des Bürgermeisters. 113 Matthias Trimmei war in den Jahren zwischen 1704—1705, 1712—1713, 1720—1721 Stadtrichter, in den Jahren zwischen 1706-1707, 1714—1715, 1722-1723 war er Bürgermeister der Stadt. 114 Johann Paul Greiner waltete das Richteramt zwischen 1708—1709, 1716—1717 und 1724—1725, in den Jahren zwischen 1710-1711, 1718-1719, 1726—1727 stand er als Bürgermeister an der Spitze der Stadt. 86