H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)
D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth életútja és karriere
Anita D. Szakács weise über 10.000 Gulden vor. Die höchste Summe lieh aber das Raaber Kapitel der Stadt mit 28.625 Gulden. Von der Seite der Kirche eilten außer dem Raaber Kapitel noch die Dominikaner, der evangelische Konvent, die Raaber evangelische Kirchengemeinde, die reformierte Kirche aus Pápa mit Geldmitteln der Stadt zur Hilfe. Die Stadt griff auch noch auf die Geldmittel der verschiedenen Fonds zurück, so unter anderem auf die Geldmittel des Lacknerische Spitalfonds, des Lacknerische Gefangenenfonds, beziehungsweise des Waisenfonds. Es liegt auf der Hand, dass die Kredite zur Abzahlung der früheren Schulden dienten. Auf die diesbezügliche Praxis der Stadt deutet das Vorgehen der Stadt im Jahr 1732 hin, als einer Kreditaufnahme von 21.100 Gulden gegenüber 21.500 Gulden den früheren Kreditoren vergütet wurden, darunter der Susanna Katharina Lassgaller ihr vor vier Jahren vorgestreckter Kredit in der Höhe von 20.000 Gulden. Zur höchsten Kreditaufnahme kam es im Zeitraum zwischen 1717 und 1737, 1719 (31.000 Gulden), 1726 (36.150 Gulden) und 1728 (30.000 Gulden), meist stehen Kreditaufnahmen und Kredittilgungen im direkten Verhältnis zueinander, einen höheren Kredit folgte meistens eine höhere Rückzahlung, wie auch umgekehrt. Zwar wurde der Versuch unternommen die Verschuldung einzudämmen, so im Jahr 1722 (Kredit: 12.900 Gulden — Tilgung: 14.900 Gulden), im Jahr 1724 (Kredit: 3750 Gulden - Tilgung: 12.328 Gulden), im Jahr 1727 (Kredit: 5.600 Gulden — Tilgung: 15.000 Gulden), im Jahr 1731 (Kredit: 1.000 — Tilgung: 8.000 Gulden), im Jahr 1733 (Kredit: 7.000 - Tilgung: 8.700 Gulden), im Jahre 1734 (Kredit: 17.320 - Tilgung: 18.500 Gulden) und im Jahr 1737 (Kredit: 8.000 — Tilgung: 10.000 Gulden), all das erwies sich aber als so gering, dass von der Schuldenlasst kaum etwas abgetragen wurde. Auch bei der Rückzahlung mancher Kredite ließ sich die Stadt viel Zeit, manche wurden noch im selben Jahr zurückgezahlt, andere erst 30-40 Jahre nach der Kreditaufnahme. Die Rückzahlungsdauer hielt sich nicht an die Höhe der Beträge, geringere Darlehen wurden auch erst nach Jahrzehnten zurückerstattet. Neben den Finanzproblemen taucht die Frage der Registratur als immer wiederkehrendes ungelöstes Problem erneut auf, deren Lösung die ehrsame Gemeinde seit 1678 angeregt und in den Zwischenjahren immer wieder aufgegriffen hatte. Als kleiner Lichtbild in der Angelegenheit erwies sich 1732 die Anordnung der Untersuchung, ob sich das Zimmer des Stadtschreibers für solche Zwecke eignen würde.95 Zu den Ereignissen des Jahres 1732 zählte noch das Ansuchen des Kardinals Philipp Ludwig von Sinzendorf, der sich mit der Bitte an die Stadt wandte, den Nonnen des Esterházy- und des Zwiffel- Hauses zu erlauben in der Innenstadt ein Kloster zu gründen.96 Obwohl der Stadtrat zum Gesuch des Kardinals positiv eingestellt war, hatten sie zum Standort der Klostergründung die Außenstadt bestimmt. Trotz der drückenden Schuldenlast fehlte es an Investitionen in der Stadt im Jahr 1732 nicht, dazu zählten die Straßenerneuerungen,97 Renovierung der Brücken und des Wolfser Bades.98 Beschwerden gab es auch auf dem Gebiete des Bierbrauens, die schlechte Qualität des neu gebrauten Biers wurde dem neuen Bierbraujungen zugeschrieben. Der Bierbraumeister wurde aufgefordert seinen alten Gesellen wieder zurückzunehmen oder einen geeigneteren Gesellen zu beschäftigen.99 Als Lösung des Problems hatte der Bierbrauer Ignatz Zach100 angeboten, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, beide Gesel95 MNL GyMSM SL SVL, Ratsprotokoll, Band 141, 11. Juni 1732, 82, 100. p. 96 MNL GyMSM SLSVL, Ratsprotokoll, Band 141, 11. Juni 1732, 98. p, 18. Juni 1732,106-112. p. 97 Im Ratsprotokoll werden an dieser Stelle die Silbergasse und die St. Johannes Gasse bei der Heiligen Geist Kirche erwähnt. 98 MNL GyMSM SL SVL, Ratsprotokoll, Band 141, 11. August 1732, 124, 128, 132-134. p. 99 MNL GyMSM SL SVL, Ratsprotokoll, Band 141, 13. August 1732, 13, 135, 143. p. 100 Ignatz Zach Bierbrauer hatte das Bürgerrecht am 7. Dezember 1722 erworben. Házi, 1982. Nr. 11.818. 84