H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)
H. Németh István: A város szolgálatában Johann Wohlmuth pályafutásának várospolitikai tényezői
István H. Németh Städte unmittelbar belagert, so auch Ödenburg. Die Stadt hielt sogar drei Belagerungen stand. Am 24. und 25. Dezember 1705 bombardierten außerdem die Truppen von János Bottyán die Stadt. Infolgedessen brach ein Brand aus, der 150 Häuser vernichtete. Die Kämpfe forderten oft Menschenopfer, und auch die Verpflegung litt unter den mehrmaligen Belagerungen sowie Blockaden, unter dem stockenden Handel und den gefährlichen Streifzügen der aufständischen Truppen. Infolge dieser verschlechterten Zustände ist auch eine sinkende Bevölkerungszahl zu bemerken.56 Durch den ins Stocken geratenen Handel verminderte sich die Steuerzahlungsfahigkeit der Stadtbürger weiter. Deswegen schlugen die Kameralkommissare in ihren Verfügungen vor, die bis dahin mehr als 100.000 fl. Taxe entrichtenden Städte weiterhin höchstens mit 2000 fl. Steuer zu belasten.57 Leider geben uns die lückenhaft überlieferten Quellen keinen Aufschluss über die gesamte wirtschaftliche Situation in Ödenburg. Die Zahl der Berichte der Kommissare an die Ungarische Kammer und an die Ungarische Hofkanzlei verringerte sich sehr stark. Die Ursache dafür mag vielleicht mit dem Frieden von Szatmár 1711 und den darauffolgenden Kompromissen Zusammenhängen, denn die Relationen der Städte über ihre Ratsneuwahlen betonten immer wieder die Neuverwendung der althergebrachten und in ihren Statuten festgelegten „libera electio"i58 Andererseits verloren die Berichte der Kommissare ihre narrativen Charakterzüge und konzentrierten sich viel mehr auf Lösungsvarianten. Deswegen enthalten sie nur in wenigen Fällen konkrete Zahlen, weit öfter allerdings die Probleme, die die königlichen Freistädte in dieser Epoche prägten. Das Phänomen der städtischen Verschuldung In einer Studie wurden die Anzeichen der wirtschaftlichen Krise der Städte am Beispiel Ofens dargestellt. Die Stadt erlangte das Privilegium einer königlicher Freistadt im Jahre 1703 wieder. Bis zu diesem Zeitpunkt befanden sich die 1686 zurückeroberte Stadt und ihre Wirtschaft unter der Obrigkeit der Ofner Kameraladministration. Es herrschte eine strenge Kontrolle über ihre Wirtschaft. Die Kameraladministration erlaubte nicht, die Stadtgüter zu verpfänden. Dieser Charakterzug weicht stark von dem anderer Städte ab.59 Ofen erhielt den Rang der königlichen Freistadt und musste zu jener Zeit Redemptionsgeld bezahlen, als die Kuruzen ihre Freiheitskämpfe führten. Die Unsicherheit in diesen Kriegszeiten brachte eine Abwanderung des Handels und eine Reduktion der Einwohnerzahl der Stadt mit sich. Neben der Bezahlung des Redemptionsgeldes und der weiteren Kriegslasten nahmen auch die Einkünfte der Stadt ab. Trotz der Sparmaßnahmen der Ungarischen Kammer konnte keine ausgeglichene finanzielle Bilanz hergestellt werden, und das führte — ebenso wie in den anderen Städten — zur Verschuldung von Ofen. Die Leiter der Stadt sahen sich gezwungen, Kredite aufzunehmen, um ihre verschiedenartigen Ausgaben, wie das Redemptionsgeld, die Besoldung der städtischen Beamten, die Anbaukosten für die städtischen Güter usw., finanzieren zu können. Die Schulden häuften sich immer mehr an. 1711 stiegen sie schon auf beinahe 16.000 fl., die damit verbundenen Zinsen betrugen etwa 9 bis 10 Prozent der Einnahmen der Stadt.60 Während des Rákóczi-Freiheitskrieges (1703—1711) nahm die “ Thirring, 1937. 167., Bagi, 2009. 57 MNL OL E 23 (Litt. cam. Seep.) 1. Juli 1712., 15. Dezember 1713; AMK H 1.13310/8. Pressburg, 24. Juli 1712. 58 MNL OL A 20 (Litt. cam. Hun.) 1711. Nr. 54., 1718. Nr. 38., 1721. Nr. 27., 1722. Nr. 17. 59 Kenyeres, 2012. 382., 385. 60 Nagy, 1957. 61-65. 46