H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)

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1719 willen sie ihr Kind, welches sie, nach eigener Geständniß, in des Freymanns128 Stadel leben­dig zur Welt gebohren, unter [28:] d[as] Stroh gestecket, damit es ersticken solte: welches denn auch erfolget. NB. Sie wurde in unser evangfelisches] Frühgebet, an dem Tage d[er] Execution einge­schlossen, und von ihrem gewesten Herrn, unserem hiesigen Freymann glücklich gerichtet. Sonsten ist es mit dieser Person, quoad ceremonialia, eben so gehalten word[en], als <wie> mit dem Mich[ael] Wagner, ausser, daß jener bey dem Pranger, dieser aber bey dem Galgen exequiret wordfen]. Die 17. Dec[embris] Hat sich alhier folgender] Casus ereignet: Eine Weibsperson, Nahmens Maria Eberhardin, gebürtig von Cölln am Rhein,129 bey 31. Jahren, so einen Koch zu Mayntz130 zur Ehe ge­habt, aber umb Johanny131 dieses Jahres eine Wittib worden, ist von Eisenstadt weg gegan­gen, des Willens anhero nacher Oedenburg zu gehen, und einen Fleischhacker Knecht, als ihren Landsmann aufzusuchen, welcher mit ihr nacher Prag gehen solte. Wie sie nun bereits gegen der Stadt Oedenb[urg] ohngefehr umb 2. Uhr, nachmittags, gekom[m]en, sind ihr 2. Männer und 2. Weiber aus entgegen gegangen, die Weiber waren um d[as] Gesicht ver­bunden], und hatten eine einen blauen, die andere aber einen schwartzen Kitd an. Die Männer hat sie, d[er] Kleidung nach, so [29:] genau nicht in Acht genom[m]en, doch ware einer langer, der andre kurtzer Statur. Wie sie nun alle 4. auf sie gestossen, fragten sie, wo sie herkame? <hin wolte?>: Und auf die Antwort: Nacher Oedenburg, vorsetzten jene: Ihr seyt wohl nicht von hier, sondern eine Ausländerin. Diese sagte: Ja, freylich ich bin von Cölln am Rhein. Hierauf sagten die 4. Ey, wenn ihr so weit herseyd, so würdet ihr wohl Geld bey euch haben. Die Cöllnerin: Ach nein, ich bin eine arme Wittib, und habe nichts, als mein weniges Kleidl, so ich auf dem Buckl trage: Jene sagten: D[as] könte nicht seyn, sie müste Geld haben, und solte ihnen auch etwas davon geben. Diese inhaerirte: Sie hätte kein Geld. Worauf jene mit einander redeten einer in einer ihr unbekandten, vielleicht] crabatischen Sprache. Bald hernach gab ihr der lange Mann mit seinem Stocken einen Streich auf d[en] Kopff, daß sie davon taumlend word[en] und auf die Knie nidergesuncken, da sie sich aber widfer] aufrichten wollen, fielen die 2. Weiber und der lange Mann zu (der kurtze hat nichts dabey gethan) bund[en] sie mit Stricken umb [30:] die Hände und d[en] Halß, die Weiber rissen ihr d[as] Röckl, so sie oben her an hatte, auf, suchten sie haar klein aus, und fund[en] endlich 6. spec[ie] Thaler, welche sie eingenähter um den Leib gebund[en] gehabt: Nahmen ihr selbige weg, und zugleich auch d[as] Röckl und Unterrock, welch beydes von schwartzen Carissé, mehr neu, als alt gewesen, nicht wenig[er] ihre Schuhe, Strümpf, Hembder, u[nd] Briefschafften, worunter absonderlich ihres Mannes Todesschein und ihr Pass gewesen. 150 forint jövedelme volt, ami ha összevetjük a polgármester 305 és a városbíró 231 forintos javadalmazásával, valamint a feljegyzést készítő Wohlmuth János tanácsos 1719. évi tanácsosi 95 forint 50 dénáros és a törvényszéki szolga 28 forint 60 dénáros fizetésével, jelentős összegnek számított. / Eaut der Aufzeichnung der Kammerrechnung des Jahres 1719 hatte der Henker Johann Baptista Hainberger für die Köpfung seiner wegen Kindstötung verurteilten Dienstmagd 4 Gulden erhalten. Aussen den Strafgeldern hatte der Henker 1719 eine jährliche Apanage von 150 Gulden erhalten, die galt im Hergleich %ur diesjährlichen Entgeltung des Bürgermeisters von 305 Gulden und der Entlohnung des Stadtrichters von 231 Gulden als beträchtliche Summe. Der Gerichtsdiener hatte dieses Jahr ein Gehalt von 28 Gulden 60 Denar erhalten, Wohlmuth als Katsherr 95 Gulden 50 Denar. MNL GyMSM SL SVL, KAR, 149. k./Bd, 1719. év/Jg., 275. p. 128 A hóhér neve: Johann Baptista Hainberger. / Der Henker war ?u dieser Zeit Johann Baptista Hainberver. 129 Köln am Rhein 130 Mainz 131 Június 24. a datálás feloldása. /Auflösung der Datierung: 24. Juni. 118

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