Házi Jenő emlékkönyv (Sopron, 1993)

Település — Társadalom — Politika — Kultúra (Források és tanulmányok Sopron város és megye történetéhez) - Fazekas István: Francesco Orsolini kismartoni városplébános hagyatéki leltára 1700-ból

daß Abt Orsolini kein beträchtliches Vermögen ansammelte. Den wertvollsten Teil seines Nachlasses bildet der Wein, insgesammt eine Menge von 295 Maß Eimer, der seinen Ursprung offenbar aus den Weinbergen seiner Benefizien hat. Nicht einmal die Gebrauchsgegenstände seines alltäglichen Lebens sind von besonderem Wert. Im Inven­tar erscheinen davon ein paar Schmuckstücke und einige liturgische Kleidungsstücke. Den interessantesten Teil seines Nachlasses stellen die Bücher dar: 91 Bücher wurden von den Zusammenschreibern in der Registrierung mit den Titeln aufgezählt, weitere 22 Bücher und Kalender sind nur erwähnt worden. Die Vielfalt seiner Sammlung ist ein Zeugnis dafür, daß sich sein Wissen aus verschiedenen Elementen der ungarischen, de­utschen und italienischen Kultur zusammenfügte. Außer seiner italienischen Muttersprache konnte er noch Deutsch, und mit der Aneignung der ungarischen Sprache — siehe ein ungarisches Grammatikbuch — beschäftigte er sich auch. Unter seinen Büchern sind in diesem Zeitalter für Geistliehe so wichtige Werke wie Bibelkonkordanz, Bibelkommentar, Katechismus, kanonische Ausgabe der Synock, kanonische Arbeiten, Prediglbüchcr, unzählige zu der sellsorgischcn Arbeit nötige theologische und liturgische Werke aufzufinden. Über sein eigenes Interesse zeugt die Anwesenheit der geschichtlichen Bücher. Die Inventarregister haben auch einigeSchrif ten von Orsolini registriert, die entweder während seines Amtszeit als Dechant entstanden, oder von ihm aufbewahrt wurden. Aufgrund dieser können wir sagen, daß zu den wichtigsten Aufgaben der Dcchantcn neben der Einführung der Pfarrer auch die Betreuung ihrer Nachlässe zählte. Zu ihrer weiteren Aufgabe gehörte die Aufsicht über die Vollziehung der bischöflichen Verfügun­geninden ihnen unterstellten Klöstern, die Abhaltung von Zeugenvernehmungen und die Fertigstellung von Abschriften. Uber den Nachlaß von Orsolini verfügte der Palatin persönlich. Er ließ diebetreffen­den Anordnungen des kanonischen Rechtes außer acht, und betrachtete die Güter seines ohne Testament verstorbenen Pfarrers als sein Eigentum. Orsolinis Werlsachen ließ er beschlagnahmen, seine Weine in seinen Keller überführen, und seine Bücher wanderten in die Bibliothek des Palatins.

Next

/
Oldalképek
Tartalom