Szili Ferenc: A hatalom és az erőszak természetrajza a XVIII-XIX. századi somogyi panaszlevelek tükrében - Somogyi Almanach 54. (Kaposvár, 1997)
Resümee - Die Natur der Macht und Gewalt im Spiegel der Klageschriften von Somogy ira XVIII-XIX. Jh
RESÜMEE Die Natur der Macht und Gewalt im Spiegel der Klageschriften von Somogy im XVIII-XIX. Jh. In den Veröffentlichungen des Komitatsarchivs von Somogy sind in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Studien von den gesellschaftlichen Bewegungen, von Aufständen der Leibeigenen, Bauern- und Arbeiterbewegungen erschienen, aus denen man die betreffende Frage kennenlernen kann. Die Details, die einzelnen menschlichen Schicksale und Leiden können wir mit der herkömmlichen Methode nicht vorstellen, noch weniger einem die Konsequenzen für den Einzelnen näherbringen. Deshalb veröffentlichen wir im Komitatsarchiv von Somogy die Botschaften, so auch die Klageschriften der XVIII-XIX. Jh. Dank mehrjähriger Forschung haben wir 131 Klageschriften zusammengesammelt, aus denen hervorgeht, auf welche komplizierte und veränderliche Weise die Ausgeliefertheit und Demütigung des Menschen dieser Zeit, fallweise seine Sühne ohne Schuld zur Geltung kam. Heute ist es schon eindeutig, daß die Historie nicht nur die Geschichte von Klassenkämpfen, sondern auch die Geschichte der Ausgeliefertheit und Demütigung des Einzelnen ist. Das Schicksal des Einzelnen wurde in vielen Fällen dadurch noch nicht determiniert, ob man zu den Herrschenden oder zu den Unterdrückten gehörte. Die mit der Macht verbundene Gewalt, die Demütigung bereitete sowohl unter den Reichen als auch unter den ärmeren Schichten Leiden und Kummer. Das Lebensniveau der dem brutalen Ehemann ausgelieferten Adeligen war bestimmt höher als das der Lehnbäuerin, aber hinsichtlich der Lebensqualität hatte sie ein schwierigeres Leben. Die agressiven Menschen haben - unabhängig von ihrer Klassenzugehörigkeit ihre Macht und ihre geistige Überlegenheit mißbraucht. Es kam sowohl bei den Adligen als auch bei den Bauernfamilien oft vor, daß der Vater sein Kind permanent mißhandelte, bzw. als das Kind die Eltern verließ, sich um die Eltern in ihrem hohen Alter nicht kümmerte. Geschwister konnten mit etwas Hilfe Geschwister um das Vermögen bringen und samt der Familie ins Elend stoßen. Die Klageschriften im Archiv sind Botschaften, die auf unsere Gefühle, miser Rechtsgefühl, sogar auf unsere rationalen Handlungen wirken. Die Vielfältigkeit der individuellen Beschwerden überrascht selbst den Forscher und bewegt ihn zu einer bestimmten Gruppierung. Man kann den menschlichen Habitus, das Maß der Ausgeliefertheit der Dorfschulzen, der Lehrer und der Notare kennenlernen. Die Angst vor dem Militärdienst hat nicht nur das Individuum sondern auch die Familie getroffen. Erschütternd sind die Briefe, in denen die Ehefrau, die ihre Kinder allein erzieht, um die Freilassung des von dem Staat „entführten" Gatten bittet. Alte Eltern, die zur