Leopold Auer - Manfred Wehdorn (Hrsg.): Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv (2003)

Geschichte - Michael Hochedlinger: "Geistige Schatzkammer Österreichs". Zur Geschichte des Haus-, Hof- und Staatsarchivs 1749-2003

Geistige Schatzkammer Österreichs 21 der 1750er Jahre hat das Archiv in der 2. Jahrhunderthälfte nur mehr schwachen Zuwachs erhalten, sieht man vom 1 765 übernommenen Lothringischen Hausarchiv aus dem Nachlaß Franz Stephans von Lothringen ab. Aktiv hat man sich kaum um neue Bestände bemüht und ließ etwa die Aufhebung des Jesuitenordens 1773, ja sogar den josephinischen „Klostersturm" zu Anfang der 1 780er Jahre ungenützt verstreichen. Hier hat, ohne groben Vandalismus gänzlich unterbinden zu können, die Hofbibliothek zur Rettung wertvollen Kulturguts mehr geleistet als das damals in eine Art Dornröschenschlaf versunkene Hausarchiv. Nur wenig kam fürs erste auch aus der Staatskanzlei, die gleichwohl, wie man wußte, viele wichtige Verträge verwahrte und 1762 nach Auflösung des „Directorium in publicis et cameralibus" sogar zur neuen Oberbehörde des Hausarchivs geworden war. Es dauerte dessenungeachtet noch viele Jahrzehnte, ehe das Hausarchiv auch wirk­lich zum Archiv der Staatskanzlei wurde, wie es das Hofkammerarchiv gegenüber der Hofkammer (seit 1578) und das hofkriegsrätliche Kanzleiarchiv gegenüber dem Staatskanzler Wenzel Anton Graf (Fürst) Kaunitz-Rletberg (1711-1794)

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