1100 Jahre österreichische und europäische Geschichte in Urkunden und Dokumenten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1949)

1100 Jahre österreichische und Europäische Geschichte - Transkriptionen und Erläuterungen

1555 September 25, Augsburg. 43. König Ferdinand I. im Namen Kaiser Karls V. und die katholischen und protestantischen Reichsstände beurkunden den zwischen ihnen abgeschlossenen Religions frieden (Augsburger Religionsfriede). Orig.-Perg., Buchform, 32 Blätter: (24 bx 34 h), Blatt 4\ — Faksimile verkleinert. Drucke: Lünig, Reichsarchiv, pars. gen. 1, S. 131. — Schmauss, Corpus iuris pubi. S. R. imperii S. 166. — K. Brandis, Der Augsburger Religionsfriede vom 25. September 1555. Kritische Textausgabe. München 1896. — Zeumer, Quellen­sammlung S. 341 n. 189. Regest: Bittner, Verzeichnis 1, S. 19 n. 96. Der Augsburger Religionsfriede gewährte den protestantischen Reichsständen Augsburger Konfession Religionsfreiheit, überließ ihnen die geistlichen Güter, deren sie sich bis dahin bemächtigt hatten und bestimmte, daß die Untertanen der Religion des Landesherrn folgen sollten (cuius regio, eius et religio; Reformationsrecht), setzte aber fest, daß, falls in der Folge ein geistlicher Reichsstand zur neuen Kirche übertrete, dieser sein Amt verlieren und seine Stelle durch eine Neuwahl besetzt werden solle (Reservatum ecclesiasticum, geistlicher Vorbehalt). atzen, trencken, endthallten oder gedulden, sonder ein jeden den andernn / mit rechter freündtschafft und christlicher lieb maynen, auch kein / standt noch gliedt des heyligen Reichs dem andern so an ge- purenden ortten / recht leiden mag, den freyen Zugang der profiandt, narung, gewerb,/ renth, gult und einkommen abstricken noc uffhallten, sonder in allweg / die kayserliche Maiestät und wir alle stende und hinwiderumb die stende, die kayserliche Maiestät/uns, auch ein standt den andern bey diesen nachfolgenden religions- auch / gemeyner constitution des auffgerichten landtfriedens alles innhalts pleiben / lassen sollen. Unnd damit solcher friede auch der spalltigen religion halben, wie auß hier / vor vermeldten und angetzognen Ursachen die hohe notturfft des heyligen Reichs / Teutscher Nation erfordert, desto besten- diger zwuschen der Römischen kayserlichen Maiestät, uns, / auch churfursten, fürsten und stenden des heyligen Reichs Teutscher Nation / angestelltt, auffgericht und erhalten werden möge, so sollen die kayserliche Maiestät,/wir, auch churfursten,fürsten und stende des heyligen Reichs, keynen standt / des Reichs, von wegen der Augspurgischen confession und derselbigen leher, / religion und glaubens halb mit der that gewaltiger weyß ubertziehenn,/ beschädigen, vergewaltigen oder in andere wege wider sein conscientz, gewissen / und wdllen von dieser Augspurgischen confessionsreligion, glauben, kyrch/engepreuchen, Ordnungen und ceremonien, so sie uffgericht oder nochmals / uffrichten mochten in iren fursten- thumben, landen und herschafften/, tringen oder durch mandat oder in eynicher anderer gestalt beschwären/ oder verachten, sonder bey sollicher religion, glauben, kirchengepreuchen, / Ordnungen und cerimonien, auch iren haab, güttern, liegendt und / farendt, land, leuthen, herschafften, obrigkeitten, her- lichaiten unnd /-gerechtigkaiten ruiglich und friedlich pleiben lassen, und soll die strittig / religion nicht anderst dan durch christliche, freundtliche, friedtliche mittl / und wrege zu einhelligem christlichem verstandt und Vergleichung gepracht / werden, alles bey kayserlicben und unsern königlichen wurden, fürstlichen elieren, wraren / wrortten und peen des landtfriedens. Dagegen sollen die stende, so der Augspurgischen confession verwandt, die Römische / kayserliche Majestät, uns und churfursten, fürsten und andere des heyligen Reichs stende/der allten religion anhengig, geistlich und weltlich, sampt und mit iren / capiteln und andern geistlichs standts, auch ungeacht, ob und wnhin sie [ Blaas] 8 Siegel an schwarz-gelben Seidenschnüren: 1. Majestätssiegel K. Ferdinands I. 2. Marquard von Stain (Domprobst zu Bamberg und Augsburg) (beschädigt). 3. Eberhard von Groenradt (Amtmann zu Oppenheim). 4. Michael, Erzbischof von Salzburg. 5. Albrecht, Pfalzgraf bei Rhein. 6. Christoph von Hausen. 7. Peter Andreas Guth. 8. Bürgermeister und Rat von Augsburg (beschädigt). 44. 1571 August 5, Sheffield. Königin Maria Stuart von Schottland schreibt an den Herzog von Alba (?) (In Chiffren). Orig.-Pap., zwei Blätter: (21 bx 19 h), Blatt V. — Faksimile in Originalgröße. I gl.: Maria Stuart, Lettres inédites, publiées par Labanow. Paris 1839. — M. Philippson, Histoire du regne de Maria Stuart. I ans 1891. — Maria Stuart. Ich flehe, ich fordere, ich bekenne. Der Königin Briefe ausgewählt und übertragen von H. H. Voigt-Alastair. 1940. t>li

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