Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)

I. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge vor der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 1. Capitel. Gottesdienst und kirchliche Feierlichkeiten im Heere während des 17. und 18. Jahrhunderts

14 Alle Katholiken mussten zur österlichen Beichte und Communion gehen. Wer die Beichte unterlassen hatte, unterlag einer Geldstrafe; diese —- für den Soldaten eine Wochenlöhnung, für den Officier ein Monatssold — wurde dem Kapellenfonds übergeben. bn der Charwoche wurden von der Zeit des Hochamtes am Gründonnerstag bis zum Gloria am Charsamstag die Trommeln mit »verstimmten Saiten« geschlagen und die Gewehre wie zum Begräbnisse mit der Mündung nach ab­wärts getragen. Zur Übertragung des Hochwürdigsten in die Kirche wurden vier Fähndriche als Baldachin-Träger bestimmt. Das Auferstehungs- und Frohnleichnamsfest wurde unter Beiziehung der Garnison feierlich begangen. Auf dem Platze vor der Kirche marschierten 100 und mehr Mann mit den Oberofficieren in Parade auf, welche zum Gloria, zum Ausgange der Processionen, beziehungsweise bei den vier Altären und zum Te Deum Salven gaben. Mit der Procession selbst giengen die Fähndriche als Baldachin-Träger und 24 Corporale als Spalier. Seitwärts des Hochwürdigsten gieng der Profoß mit etlichen Commandierten, welche bei den Benedictionen die Leute zum Niederknien zu ver­halten hatten. Zu des Kaisers Geburtsfest wurde das Te Deum ab­gehalten, wozu die Truppen vor einer Kirche oder einem Kapellen-Zelte aufmarschierten und Salven gaben J). Die Weihe neuer Fahnen, Standarten und Pauken­fahnen wurde mit besonderer Feierlichkeit, so wie gegen­wärtig gefeiert. ’) Feldzüge des Prinzen Eugen 1, herausgegeben von der Ab- theüung für Kriegsgeschichte des k. und k. Kriegs-Archivs, Wien 1876 S. 359.

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