Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)

Vorwort. Einleitung

EINLEITUNG. Alle Zeiten und Völker haben es als eine hohe Pflicht betrachtet, ihre religiösen Gebräuche auch in ihren Feld­lagern, ja gerade dort mit besonderer Feierlichkeit und besonderem Prunke zu begehen. Die Priester des Heiden­thums verrichteten dort ihre Opfer, flehten um Sieg an den Altären ihrer Götter und Verkündeten Erfolge aus den Eingevveiden der Opferthiere und dem Fluge der Vögel. "Was bei den Heiden Brauch war, konnte in dem christlichen Heereswesen nicht ausbleiben. Schon zur Zeit Karl des Grollen finden wir Feldgeistliche bei den Heeren1). Die eigentliche Militär-Seelsorge scheint im Jahre 742 an­geordnet worden zu sein. Das erste deutsche National- Concil (concilium germanicum), welches am 21. April 742 einberufen wurde, und welches der Erzbischof von Mainz, Bonifacius, in Vertretung des Heiligen Stuhles leitete, und das Papst Zacharias später bestätigte, hat im zweiten Canon Nachstehendes bestimmt: »Den Geistlichen verbieten wir durchaus, Waffen zu tragen und in den Krieg zu ziehen, diejenigen ausgenommen, welche zur Abhaltung der heiligen Messe und zum Tragen der Reliquien ausersehen sind, das Heer zu begleiten. So mag der Fürst %inen oder zwei Bischöfe nebst ihren ’) Für die altcliristliche Zeit vergi. Dr. K. Künstle, zwei Docu­ments zur altchristliclien Militär-Seelsorge, Mainz 1900. Biolik, Geschickte der It. n. k. Militär-Seelsorge. 1

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